Von Irrtümern und falschen Wahrheiten
Auf die Frage hin: „Hast du Heilsgewissheit?“ oder „Kannst du mir etwas dazu sagen?“ folgen in erster Linie überraschte Blicke. In vielen Fällen aber auch Antworten wie: „Ja, ich bin doch gläubig“ oder „Natürlich, ich bin ein wiedergeborener Christ.“ Keine Frage, das ist natürlich nicht falsch, aber geht es da nicht um mehr? Um die persönliche Überzeugung, die heilbringende Botschaft Christi und sein Versöhnungswerk am Kreuz für mich angenommen zu haben und um die Gewissheit, einmal auf ewig errettet zu sein.
Im Hinblick auf die sündige Natur des Menschen hat sich wohl schon ein jeder gläubiger Mensch mit der Frage befasst, ob ein Christ verloren gehen kann. Um dies zu beantworten, müssen wir uns allerdings mit der Frage beschäftigen: „Was macht einen wahren Christen bzw. ein Kind Gottes aus?“
Natürlich findet man im heutigen Dschungel der Religiosität eine ganze Menge an Lehren, die Heilsgewissheit oder Heilssicherheit verkündigen und in Leichtfertigkeit Gläubige zur Sünde verleiten. Es werden Bibelstellen herangezogen, um aufzuzeigen, dass ein gläubiger Christ nie verloren gehen kann und es werden Illusionen geschürt, ein Leben ohne Heiligkeit und in Sünde führen zu können.
Jesus gibt uns Heilsgewissheit
Der Herr Jesus sagt in Johannes 5,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht“, und in Johannes 10, 27-29: „Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie, und sie folgen mir, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie mir aus meiner Hand rauben.“ Wunderbare Bibelstellen, die uns ganz deutlich die Heilsgewissheit geben, wenn wir ein „echtes Kind Gottes“ oder ein „wahrer Christ“ sind. Jesus spricht hier persönlich zu uns. Das Wort Christi hören bedeutet natürlich nicht nur, zuzuhören, sondern es als göttlich anzunehmen, es zu glauben und dem Wort zu gehorchen. So auch der Abschnitt: „Glaubt dem, der mich gesandt hat“, der klar aussagt, dass wir Gott glauben sollen, denn er hat Jesus Christus als einzigen Retter der Menschheit in diese Welt gesandt. Die Annahme des Evangeliums ist der einzige Weg der Rettung und zum ewigen Leben. Man beachte, dass es hier heißt „[…] hat ewiges Leben!“ Ein Leben, das natürlich nicht irdisch ist, sondern das ewige geistliche Leben, das man durch die Wiedergeburt empfängt. Notwendigerweise dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es NICHT heißt: „[…] wird ewiges Leben haben“ und somit wird rasch überaus deutlich, dass die Errettung nicht zur Trägheit und Gleichgültigkeit aufruft, um in ein irdisch gesinntes Leben abzugleiten. Die Stimme Gottes zu hören, setzt voraus, dass wir sie kennen und natürlich auch den Hirten. Ein Schaf Christi oder ein Kind Gottes werden wir nicht deshalb, um unsere Errettung zu verdienen. Wir führen ein christliches Leben aus Dankbarkeit gegenüber unserem Herrn Jesus Christus, der für uns sein Leben gelassen hat. Es ist eine Motivation, ein geheiligtes Leben zu führen, da wir die Sicherheit, immer in seiner Hand zu bleiben, von Jesus selbst bekommen haben.
Apostel Paulus schreibt im Römerbrief 8, 38-39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Paulus durchstreift gedanklich beim Schreiben des Briefes das gesamte Universum auf der Suche nach etwas, das uns trennen kann von der Liebe Gottes. Er konnte jedoch nichts finden und schließt die Aufzählungen ab mit „[…] irgendein anderes Geschöpf“, um so auch wirklich alle äußerlichen Einflüsse genannt zu haben.
Nach Markus 7, 21-23 kommt all das Böse von innen heraus und verunreinigt den Menschen. Das Böse wird in der Bibel klar als Sünde bezeichnet und der Tod ist der „Sünde Sold.“ Betrachten wir das Wort Gottes und beschäftigen uns mit dem Wesen Gottes, dann stellen wir fest: „Gott ist heilig!“ Nichts Sündiges kann in die Gemeinschaft Gottes kommen. Habakuk schreibt in Habakuk 1,13: „Zu rein sind deine Augen, als dass du Böses ansehen könntest.“
Im zweiten Brief an die Korinther schreibt Apostel Paulus in Kapitel 6,14-18 von der Absonderung zwischen Gerechtigkeit und der Gesetzlosigkeit, vom Licht und der Gemeinschaft mit der Finsternis. Als Kinder Gottes ist uns eine wunderbare Verheißung durch die Errettung unserer Seelen und das ewige Leben im Himmel mit unserem Herrn Jesus Christus gegeben. So schreibt Apostel Paulus auch im nächsten Kapitel zu Beginn (Vers 1): „Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit in Gottesfurcht!“
Der echte Christ kann fallen- aber er steht wieder auf
Wir müssen verstehen, dass es die Möglichkeit für Gläubige gibt, sich mit dem Lebenswandel in der Sünde wieder der Welt zuzuwenden (Lukas 9,62). Nicht umsonst lesen wir im Wort Gottes viele eindringliche Ermahnungen zum treuen Ausharren, zur Wachsamkeit und Nüchternheit, zur Bewahrung des Glaubens, zum Überwinden, usw. Die Sünde ist und bleibt eine Gefahr der Trennung, aber es ist selbstverständlich keine Notwendigkeit, sondern eine bewusste und freiwillige Entscheidung des Menschen, sich unter die Herrschaft der Sünde zu stellen. Und wieder ist es Paulus, der uns im Römerbrief 6,1-2 vor dieser „Sündenherrschaft“ warnt: „Wie sollte jemand, der der Sünde gestorben ist, noch in ihr leben?“ In 2.Timotheus 2,19 lesen wir: „Aber der feste Grund Gottes bleibt bestehen und trägt dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen, und: Jeder, der den Namen des Christus nennt, wende sich ab von der Ungerechtigkeit!”
Ein wahrer Christ hat ein neues Leben empfangen, wenn er an den Herrn Jesus als Sohn Gottes glaubt und dadurch die Vergebung der Sünden empfangen hat. Das daraus neu geschenkte Leben von Gott wird sich in einem neuen, nach Gottes Wort ausgerichteten Wandel offenbaren. Der Gläubige kann fallen, er aber wird wieder aufstehen. Es kann auch Sünde ihn übereilen, er wird aber die Heiligung suchen. Der Christ kann vom Bösen und Unreinen überfallen und geplagt werden, aber er wird auf Christus blicken, auf das Kreuz. Man kann nicht ungestraft von Gnade reden und doch nach dem Fleisch wandeln, denn dem Haus Gottes geziemt Heiligkeit.
Die Heilsgewissheit oder Heilssicherheit dürfen wir haben, wenn wir ein Leben in völliger Hingabe zu unserem Herrn Jesus Christus führen. Ein Leben, mit Christus im Zentrum und dem tiefen Verständnis der Heiligkeit Gottes, ein Wandeln, mit Ihm in seinem Lichte durch ausgeprägtes Leben in Heiligung und Gottesfurcht.