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2020.4 Geschichtliches

Geistliche Riesen: Lebensbeispiel: Maria Magdalenda

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Steckbrief: Maria Magdalena

Ursprung: 

In Magdala, das in Galiläa liegt, also Jesu Wirkungsgebiet (Mt. 27,55-56) - Magdalena ist somit nicht ihr Nachname, sondern eine Herkunfts-/Ortsangabe

Ort Magdala:

Magdala ist ein kleiner Fischerort und liegt am Ufer des Sees Genezareth.

Es war gut zu Fuß oder mit dem Boot zu erreichen.

Die dortige Muttersprache war (wie bei Jesus auch) Aramäisch.

Wichtige Details zu Maria:

- ist die meistgenannte Frau in den Evangelien

- war von sieben Dämonen besessen (Lk. 8,2-3)

- wurde vermutlich in der ersten Wirkungszeit Jesu in Galiläa durch Austreibung von sieben Dämonen befreit (Lk. 6,17-19)

- war vermutlich wirtschaftlich selbstständig, da sie Jesus mit ihrer Habe diente (Lk. 8,3)

- folgte Jesus mit anderen Frauen nach, die ebenfalls von Dämonen befreit wurden (Mt. 27,55-56)

- wird in fast allen Schriftstellen als Erste unter den Frauen erwähnt

- hingebungsvolle Liebe Jesus gegenüber

Maria von Magdala:

Vom Teufel geplagt - durch JESUS befreit! 

Lieber Leser,

sicherlich kennst du folgende Situation:

Sonntag. Fünf vor Sieben. Jugendstunde. Du schaffst es schon wieder nicht pünktlich und kommst gehetzt zur Jugendstunde. Dasitzend überlegst du: „Warum schaffe ich es einfach nicht, pünktlich zu sein? Warum zieht es mich nicht einfach zur Jugendstunde?

Die Diagnose: Mangelnde bzw. fehlende Liebe zu Jesus! 

Ich glaube, das kennt jeder! Wir sind Kinder Gottes und doch fehlt uns diese innige Liebe zu Jesus. Woran liegt das?

Die Bibel gibt uns hier ein treffendes Beispiel von einer Frau, die aus Dunkelheit zum Licht kam und anschließend Jesus aus tiefer Liebe nachfolgte, nämlich Maria von Magdala!

Maria - die vom Teufel Geplagte:

Im Markus- und Lukasevangelium wird berichtet, dass Maria von insgesamt sieben Dämonen besessen war.

Aus anderen Berichten der Bibel wird klar, wie grausam eine solche teuflische Bindung sein musste. Und Maria hatte nicht nur einen Dämon, sondern gleich sieben!

Oft wurden solche Menschen mit psychischen Qualen, Verzweiflung, Ruhelosigkeit, Ängsten, Selbstmordversuchen und körperlichen Leiden wie Taubheit, Blindheit, epileptischen Anfällen, Stummsein und Geisteskrankheiten geplagt. Ähnliche Symptome und Krankheiten musste Maria gehabt haben. Da sie von sieben Dämonen besessen war, liegt der Verdacht nahe, dass es in ihrem Fall sogar insgesamt schlimmer war als sonst üblich. Eine vom Teufel grausam geplagte Frau!

Maria selbst stammte aus der Stadt Magdala, welche in Galiläa liegt. Galiläa war für starke dämonische Aktivität bekannt. Genau hier begann Jesu Wirkungszeit. Jesus befreite viele Besessene, unter anderem Maria Magdalena. 

Wie genau er diese Frau befreite, wird in den Evangelien nicht erwähnt.

Jedoch können wir aus den weiteren Begebenheiten erkennen, dass Jesus diese Frau vollkommen befreite. Die Auswirkungen dieser Befreiung sprengen jegliche andere bekannte biblische Heilung. Eine Frau, die bisher nur die Dunkelheit kannte, sieht plötzlich das Licht!

Maria - die Befreite:

Als Maria von Jesus befreit wurde, veränderte sich ihr Leben komplett.

Was sie dabei empfand, wird leider nicht genauer beschrieben. Doch muss es sehr gewaltig und einschneidend gewesen sein. Aus Lk. 8,1-3 lässt sich erkennen, dass sie Jesus nachfolgte und ihm mit ihrer Habe diente. 

Maria war der Wert eines von Sünden und teuflischen Einflüssen befreiten Lebens bewusst.

Sie empfand tiefe Dankbarkeit für Jesus, der sie so wundervoll befreit hatte.

Für sie stand nur noch eines fest: Alles, was ich habe, mein ganzes Sein und Wesen, gehört Jesus! Dazu gehörte auch das Hab und Gut. Die Tatsache, dass sie in der Lage war, Jesus mit ihrem Hab und Gut zu dienen, zeigt, dass sie wirtschaftlich gut aufgestellt war. Aber sie machte vor dem Mammon keinen Halt. Sie gab alles her für Jesus! Und zwar aus tiefer, echter Liebe. Maria empfing durch die Befreiung von Jesus nicht einfach eine Zuneigung oder irgendeine Form der Sympathie für ihn. Nein! Das, was sie da bekam, war reine, göttliche, tiefe Liebe.

Maria - erneut geschockt:

Marias Leben wurde erneut geschüttelt, als Jesus gekreuzigt wurde.

In der ganzen Zwischenzeit tauchte sie in den Berichten über Jesus nicht mehr auf.

Doch hier war sie wieder präsent. Als Jesus mit dem Kreuz die von Menschen verachtete „Via Dolorosa“ entlanglief und durch Marter bereits völlig entstellt war, hielten sich in seiner unmittelbaren Nähe Frauen auf, die ihn beklagten (Lk. 23,26-27). Maria wird hier namentlich nicht erwähnt. Doch lässt das vorher bereits Geschriebene den Schluss zu, dass sich unter diesen Frauen Maria ebenfalls aufgehalten haben muss. Sie war sich dessen bewusst, dass sie von den Menschen verachtet werden wird, da sie sich unmittelbar zu Jesus hielt.

Aber ihre Liebe zu Jesus kannte keine Grenzen. Später wurde er gekreuzigt. Maria stand ferne vom Kreuz und musste ansehen, wie Jesus gekreuzigt wurde (Lk. 23, 49). Sie blieb die ganze Zeit, bis zum Tod Jesu, an dem Ort der Kreuzigung.

Sie bekam mit, wie sich die Sonne verdunkelte und wie Jesus starb. Für Maria brach in diesem Moment die Welt zusammen. Ihr über alles geliebter Jesus war nicht mehr da.

Ihr Leben hatte plötzlich keinen Sinn mehr. Als Jesus vom Kreuz herabgenommen und in das Grab gebracht wurde, schaute sie sich das Grab vorher gründlich an (Lk. 23,55). Schließlich musste sie wissen, ob Jesus auch in ein ordentliches Grab kam. Als dann der Stein vorgewälzt wurde, saß sie mit ihrer Freundin Maria noch eine ganze Zeit dem Grab gegenüber (Mt. 27,61).

Doch Maria blieb nicht müßig. Sie wusste, dass der Leichnam noch einbalsamiert werden musste und so bereitet sie wohlriechende Gewürze und Salben vor (Lk. 23,56). Für sie war das die letzte Möglichkeit, um mit dem Leichnam Jesu Gemeinschaft zu haben.

Maria - vom Glück überflutet:

Was in der Zwischenzeit, als Jesus im Grab lag, in Maria vorgegangen sein musste, wird leider in der Bibel nicht erwähnt. Jedoch musste sie schreckliche Kämpfe und tiefe Trauer durchgemacht haben. So begab sie sich, als es noch finster war, zum Grab und stellte mit Entsetzen fest, dass der Stein weggerollt wurde (Joh. 20,1).

Wie ruhelos und abgespannt musste Maria gewesen sein, dass sie des Nachts zu dem Grab geht, um nur irgend möglich bei Jesus zu sein. Der Mann, der ihr den Frieden und die Befreiung geschenkt hatte und von dem sie erkannt hatte, dass er ihr Erlöser und der Christus, der Messias, ist. Sie teilte den Jüngern mit, was sie gesehen hat und blieb dann vor dem Grab allein zurück und weinte. Jesus war nicht mehr da! Sie wollte das letzte Mal mit Jesus Gemeinschaft haben. Wie gewaltig und tief war die Liebe Marias zu Jesus. Sie war bereit, alles, wirklich alles, für Jesus zu geben. Und Jesus begegnet dieser Frau. Sie war die Erste, der Jesus nach seiner Auferstehung begegnete. Er holte sie dort ab, wo sie war - in ihrem Kummer. Durch den Tränenschleier sah Maria nicht, dass es Jesus war, der mit ihr redete. Vom Kummer tief bedrückt und voller Verzweiflung erkannte sie nicht einmal seine Stimme, die sie sonst unter tausend erkannt hätte. Sie sagte nur: „Herr, wo ist der Leichnam, wo hast du ihn hingelegt?“ Doch Jesus sprach sie mit ihrem Namen an: „Maria“. In diesem Moment fiel der Kummer von ihr weg und der Tränenschleier schob sich zur Seite. Diese Stimme kannte sie! So konnte sie nur Jesus nennen, so voll Mitgefühl und Liebe. Mit einem „Rabbuni“ warf sie sich Jesus zu Füßen und betete ihn an. Nun musste sie sich nicht mehr mit einem „Leichnam“ begnügen, denn ihr Jesus lebte! Sie lief nicht mehr voll Kummer zu den Jüngern, sondern voller Freude und innigen Glücks und berichtete von dem eben Erlebten (vgl. hierzu Joh. 20,1-18).

Maria, die vom Heiligen Geist Getaufte:

Das letzte Mal, dass wir etwas von Maria lesen, ist in Apg. 1,14 zu finden.

Nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren ist, verblieb sie mit den Jüngern in Jerusalem, um die Taufe des Heiligen Geistes zu empfangen. Sie wurde mit dem Heiligen Geist getauft und hatte nun Jesus durch den Geist wahrhaftig im Herzen. Sie benötigte Jesus jetzt nicht mehr im Fleische, denn er lebte nun für immer in ihrem Herzen.

Doch was kannst du heute von Maria lernen?

An Marias Leben können wir sechs sehr wichtige Eigenschaften feststellen:

1) Vollständige Umkehr und das Loslassen vom alten Leben

2) Dankbarkeit und hingebungsvolle Liebe zu Jesus

3) Tiefe Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit Jesus

4) Vorbereitet sein, um in die Gegenwart Jesu zu treten

5) Kindlicher Glaube und anhaltende Treue

6) Bereitschaft zur Verkündigung des Wortes

1) In Lukas 8,1-2 lesen wir, dass Jesus Maria von sieben Dämonen befreite. Wie grausam eine solche teuflische Besessenheit sein muss, wurde bereits beschrieben. Maria wurde vollkommen von Jesus befreit. Nun wurde sie nicht mehr vom Teufel beherrscht, sie folgte Jesus nach. Sie wendete sich komplett vom Bösen ab und erlebte eine vollständige Umkehr.

Das ist der Grundstein für eine hingebungsvolle Nachfolge.

2) Unmittelbar mit der Befreiung verschaffte sich in Marias Herz ein tiefes und inniges Gefühl der Dankbarkeit Raum. Sie wusste: „Jesus hat mich vollständig befreit.“ Doch ihre Dankbarkeit blieb nicht nur ein Eindruck der Gefühle. Sie ging einen Schritt weiter und diente Jesus mit allem, was sie hatte (vgl. Lk. 8,3). Wie wichtig ist es heute, die eigene Dankbarkeit nicht nur in Worten zum Ausdruck zu bringen, sondern viel mehr in Taten zu zeigen, indem wir Jesus mit dem dienen, was wir von ihm erhalten haben.

Ferner war Marias Herz von einer tiefen Liebe zu Jesus erfüllt. Als Jesu Leichnam nicht mehr im Grab lag, war sie die Einzige, die allein bei dem Grab blieb und weinte. So sehr hatte sich diese Frau nach Jesus gesehnt! Auf die Frage Jesu, warum sie weine, sagte sie nur, dass man ihr ihren Herrn weggenommen habe und sie ihn nicht mehr finde (vgl. Joh. 20,13).

Welch eine Liebe! Oh, wie sehr brauchen wir heute diese tiefe Liebe zu unserem Meister, der uns aus aller Sündennot errettet hat!

3) Maria hatte eine tiefe Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit Jesus. So kam sie, als es noch finster war, zur Gruft und sah, dass der Stein weg war (Joh. 20,1). Maria konnte keine Minute ohne Jesus leben. Als Jesus starb und begraben wurde, brach es ihr Herz. Tage voller Ruhelosigkeit und Angst waren die Folge. Wenn ein Kind Gottes Jesus von ganzem Herzen liebt, wird sich dieses von Tag zu Tag stärker nach Jesus sehnen. Diese Gemeinschaft besteht dann nicht nur aus einem flüchtigen Gebet, bei dem man zur Hälfte mit den Gedanken wo anders ist oder aus einem Mal „schnellem Bibellesen“, sondern aus einem innigen Dialog, in dem Jesus, wie bei Vater und Sohn, mit einem Gemeinschaft hat.

4) Doch Maria ging nicht leer zum Grab. In Lk. 24,1 sehen wir, dass sie wohlriechende Öle mitbrachte, die sie vorher vorbereitet hatte. Maria wusste, dass sie jetzt dorthin gehen wird, wo sich Jesus befand. Sie wollte vorbereitet dorthin gehen. Wie oft sind wir Kinder Gottes nicht vorbereitet, wenn wir in die Gemeinschaft mit Jesus treten wollen. Auf Gebetstunden müssen wir zunächst den Frieden mit Gott wiederfinden und merken nicht, dass uns dabei große Segnungen außenvorbleiben, weil wir nicht vorbereitet gekommen sind. Maria mahnt uns, vorbereitet in die Gemeinschaft mit Jesus zu treten.

5) Als Jesus sich Maria nach seiner Auferstehung offenbarte, nahm sie diese Botschaft im Glauben auf und verkündigte es den Jüngern (Lk. 24,9). Sie stand nicht da und überlegte, ob das Ganze denn überhaupt richtig sei. Nein, sie glaubte! Eines der größten Probleme heutiger Christen ist, dass sie nicht glauben. Nicht umsonst sagt Jesus, dass er bei seiner Wiederkunft den Glauben suchen müsse. Und doch brauchen wir diesen kindlichen Glauben. Ein Glaube, der, wenn Jesus etwas sagt, es nicht in Frage stellt, sondern im Herzen eine vollkommene und reife Frucht hervorbringt, nämlich die Treue. Diese Treue macht uns eines Tages fähig, für Jesus Schmach und Misshandlung zu tragen, so wie sie Maria auch trug, als sie Jesus nach Golgatha folgte und bei dem Kreuz stand (Joh. 19,25). Und dies wirkt allein der Glaube, der mit den Werken zusammen uns einmal als treue und gute Knechte vor Jesu Thron erscheinen lässt.  

6) Der Auftrag eines jeden Jüngers ist die Verbreitung des Evangeliums. Dafür wurde uns der Heilige Geist als besonderer Beistand gegeben. Dies durfte auch Maria erfahren, als sie mit den Jüngern einmütig um den Heiligen Geist betete (Apg. 1,8+14). Dieser macht uns erst fähig, das Wort Gottes mit Kraft in der Welt zu verkündigen, damit sich jeder Mensch zu Gott bekehrt. Doch ist die Bereitschaft unsererseits sehr wichtig. Gott möchte heute Menschen haben, die ihren Glauben nicht nur in ihren vier Wänden ausleben, sondern, die der verlorenen Welt den Weg zum ewigen Glück zeigen. Wir stehen dafür in der Verantwortung, da Gott uns durch Jesus Freiheit und Frieden geschenkt hat.

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