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2020.4

Fr?gen an den Glauben

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Wie erkenne ich das Kreuz, das ich trage? Bzw. wie lerne ich, mein Kreuz zu tragen? Wenn es ein langes oder schweres oder auch besonderes ist?

Das Kreuz tragen heißt nicht, „meine Last“ zu tragen. Denn darüber sagt Jesus: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid (…).”

Folglich ist das Kreuz nicht mein „Schicksal“, meine Schwierigkeiten und Probleme, die ich mit mir herumtrage oder die über mich hereinbrechen.

Auch nicht ein „besonders langes, schweres Kreuz“ legt Jesus uns auf, denn er selbst sagt: „(...) meine Last ist leicht!”

Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in falscher Demut (oder Stolz) uns „unseres Kreuzes“ rühmen, sondern Jesus rühmen und das Kreuz Christi verkünden. 

Was meinte Jesus, als er sagte: „(…) der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir“ (Mt. 16,24; Mk. 8,34; Lk. 9,23)?

Das Kreuz damals war nicht ein Symbol für die Last, sondern bedeutete Tod auf die schmerzhafteste und erniedrigendste Art und Weise. 

In allen drei Schriftstellen spricht Jesus hier von „sich selbst verleugnen“ und „Christus nachfolgen“. 

Das ist in erster Linie ein Aufruf zur vollständigen Unterwerfung. Wir lesen von Jesus, dass er gehorsam war bis zum Tode am Kreuz! Er hat alles dem Willen des Vaters unterordnet. 

So bedeutet auch für uns die Nachfolge Christi eine bedingungslose Selbstverleugnung unseres eigenen Lebens. Wir ordnen alles dem Kreuz Christi unter und sind bereit, für seinen Namen erniedrigt, geschmäht und verspottet zu werden, ja, schlussendlich auch zu sterben. 

Das wird aus den darauffolgenden Versen im Kontext ersichtlich (Lk. 9,24-25; Mt. 16,26; Mk. 8,35-36). 

Paulus verdeutlicht diesen Gedanken in Galater 2,20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir.“

Was heißt: Jesu Gesinnung haben - theoretisch und praktisch?

Wie können wir Jesu Gesinnung haben? Natürlich nur dann, wenn wir ihn kennen.

Was müssen wir tun, um Jesus kennenzulernen? 

1. Im Wort Gottes lesen und auf sein Leben und sein Handeln schauen. Hier können wir am besten feststellen, wie die Gesinnung Christi ist und davon lernen. 

2. In einer innigen Beziehung mit ihm stehen. Das wiederum geschieht durch das Wort und Gebet, geführt durch den Heiligen Geist. 

3. Das Gehörte und Gelesene in die Tat umsetzen und so Christus „erleben“.

So wird die Theorie zur Praxis. 

Wir werden uns fragen: Jesus, was heißt: Jesu Gesinnung haben - theoretisch und praktisch? Was würdest du tun?

Wir werden uns fragen: Jesus, was würdest du antworten?

4. Schlechten Umgang, der uns von Christus wegbringt, meiden.

Als weiterer Punkt ist es wichtig, mit wem ich Gemeinschaft habe. Nicht umsonst sagt die Bibel in 1.Kor. 15,33: „Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“

Und ein weiterer Vers: „Der Umgang mit den Weisen macht weise, wer sich aber mit Narren einlässt, dem geht es schlecht.“ (Spr. 13,20)

Jesus hat uns ein Vorbild gegeben (Joh. 13,15), damit wir seinen Fußstapfen nachfolgen (1.Petr. 2,21).

Ich finde, die Verse in Philipper 2,1-8 haben da eine gewaltige Aussagekraft über die Gesinnung Christi als Vorbild für alle Gläubigen:

- herzliche Liebe und Erbarmen 

- den anderen höher als sich selbst zu stellen 

- nicht auf sich, sondern auf die Belange des Nächsten achten

- bereit zum Dienen und zum Gehorsam

Das hat uns Jesus vorgelebt und möchte, dass wir ihm nachahmen.

Was soll man machen, wenn man keinen Glauben mehr hat? An wen soll man sich wenden?

„Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.“ Röm. 10,17

Es ist auf jeden Fall sehr wichtig, sich im Worte Gottes zu vertiefen. Das häufigste Problem der Christen ist, dass das Wort Gottes vernachlässigt wird!

In Hebräer 11,6 lesen wir, dass es ohne Glauben unmöglich ist, Gott zu gefallen und Glauben ist Voraussetzung für ewiges Leben (Joh. 3,16). 

In Hebräer 3,12 werden wir gewarnt, dass wir darauf achten, dass nicht ein böses, ungläubiges Herz entsteht, das im Begriff ist, von Gott abzufallen. 

Somit müssen wir Buße tun und uns prüfen, warum Unglauben in unser Herz gekommen ist. Hierbei ist es auf jeden Fall ratsam, auch einen Seelsorger aufzusuchen.

Offenbarung 2,20: Wieso heißt es hier „verführt(...), Götzenopfer zu essen“, wenn doch Jesus in Markus 7,15 sagte und Apostel Paulus an anderer Stelle auch schrieb, dass, wenn man es im Glauben tut, es keine Sünde ist?

Die Schriftstelle ist geistlich zu verstehen. Es geht hier um die Verführung der Gemeinde zum Götzendienst, somit abweichend von Gottes Gebot „du sollst keine anderen Götter neben mir haben“.

In 1.Kor. 10,19-22 wird das erklärt. Der Götze oder das Götzenopfer an sich ist nichts, aber das, was sie opfern, ist den Dämonen. Wir können jedoch nicht Gemeinschaft mit Gott und den Dämonen haben. 

Paulus erklärt in 1. Kor. 10,23ff weiter, dass das Fleisch selbst nicht das Problem ist. Auch wenn jemand sagt, dass es Götzenfleisch ist, kann es unserem Körper (im Sinne von verdorbenem Essen) nicht schaden. Aber wir wollen damit nichts zu tun haben, allein schon, um dem Gegenüber zu signalisieren, dass wir nicht mit Götzendienst einverstanden sind. 

Auch in Markus 7,15ff wird lediglich aufgezeigt, dass nicht die Speise den Menschen verunreinigt, sondern das Böse, das von Innen aus dem Herzen heraus kommt. 

Also in Offenbarung 2,20 geht es an sich nicht ums „Essen“. Sondern wir werden gewarnt, als Gemeinde verführt zu werden. Heute gibt es viele falsche Prophetinnen, die lehren und verführen. Sünde wird akzeptiert, es wird mit der Welt mitgemacht und nicht Buße getan (Vers 21). Das ist ein falsches Evangelium, denn Jesus lehrte eine Buße, die auch eine Veränderung und eine Trennung von der Welt bewirkt.

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