Das postmoderne Denken hat sich von dem objektiven und absoluten Wahrheitsansprüchen verabschiedet. Als Folge hiervon sind seit den 60er Jahren ein kompletter Zerfall von absoluter Bedeutung und Wahrheit (auch im Bereich von Religion) zu erkennen. Die Abschaffung Gottes als höchstem Wert führte jedoch unaufhaltsam zur Abschaffung des Menschen (Nihilismus, Moralverfall usw).
Heutzutage glaubt kaum noch jemand an die Glaubwürdigkeit der Evangelien. Immer mehr Menschen glauben sogar, Jesus sei ein Mythos und habe nie gelebt. Stefan Gustavsson schafft es in dem Buch „Kein Grund zur Skepsis“ sehr gut aufzuzeigen, dass wir als Christen hinreichende und stichfeste Argumente haben, die sowohl die historische als auch die inhaltliche Glaubwürdigkeit der vier Evangelien bestätigt. „Der christliche Glaube behauptet, in der Geschichte gegründet zu sein. Im Gegensatz zu den hinduistischen Texten der Upanishaden, die die Verschmelzung von Brahman zum Thema haben, oder den buddhistischen Texten im Tripitaka, die die Auslöschung des Ichs und des Leidens betonen, oder den muslimischen Texten im Koran, die darum kreisen, was Unterwerfung unter Gott bedeutet, handelt das NT von einer Reihe von Ereignissen, die sich in Palästina zw. den Jahren 5 v. Chr. und 30 n. Chr. tatsächlich ereigneten.”
Gustavsson befasst sich in dem Buch mit Geschichtswissenschaft im Allgemeinen und der Analyse antiker Quellentexte. Die Evangelien sind Geschichtsbücher, sie beschreiben reale Vorkommnisse und sind glaubwürdig. Und zu diesem Ergebnis kommt der Autor, wenn er mit den gleichen Kriterien die biblischen Texte untersucht, mit denen auch andere (Platon, Homer, Caesar, Cicero, etc.) Texte untersucht werden. Im dritten Abschnitt fasst der Autor acht Argumente für die Glaubwürdigkeit der Evangelien zusammen, angefangen von Datierungen über Augenzeugenberichte bis hin zum zeitlichen Kontext. Das vierte und letzte Kapitel behandelt Vorwürfe und Einwände gegenüber den vier Evangelien („Wunder sind nicht möglich", „ Abschriften sind nicht zuverlässig" usw).
Nach so einem Buch kann man mit Freimut folgender Aussage zustimmen: Wenn Menschen mich in der heutigen Zeit also fragen werden (bezogen auf meine Aussage, dass Jesus die Wahrheit ist): „Sag mal, glaubst du denn etwa, du hast die Wahrheit gepachtet?“ – dann lautet meine Antwort: „Nein. Ich glaube, die Wahrheit hat mich gepachtet“
Anmerkung: Das Institut für Glaube und Wissenschaft veröffentlicht regelmäßig sehr gute Beiträge in Form eines Podcast. Den Podcast kann man leicht über Spotify und anderen Quellen anhören. Es ist sehr hilfreich beim Gespräch mit Andersgläubigen.