Habakuk – Ein Prophet, der uns auch für unsere heutige Zeit eine wichtige Botschaft mitgeben kann, lebte zur Zeit des Königs Jojakim kurz vor der Zeit des Exils. Die Babylonier nahmen immer mehr an Macht zu und es bahnte sich an, dass sie die neue Großmacht werden. Habakuk lebte gleichzeitig mit Jeremia.
Das Buch beginnt in Kapitel 1 und 2 mit einem Dialog zwischen Gott und Habakuk, der Gott seine Klage schildert, woraufhin Gott ihm antwortet. In der ersten Klage prangert Habakuk den schlechten geistlichen Zustand des Volkes an. Gott entgegnet ihm, dass er schon längst einen Plan ausgearbeitet hat und er das Volk durch die Babylonier strafen will. Habakuk reagiert hierauf in seiner zweiten Klage mit Unverständnis und fragt Gott, wie er Unrecht durch noch größeres Unrecht bestrafen kann. Ist Gottes Handeln gerecht? Doch auch hierauf antwortet Gott Habakuk, indem er Habakuk erklärt, dass der Gerechte durch Glauben leben wird (Hab. 2,4). Dieser zentrale Vers stellt den Umbruch in Habakuks Denkweise dar. Nachdem Gott ihm danach noch durch fünf Wehrufe zeigt, dass ihm bewusst ist, wie sündhaft die Babylonier sind, folgt in Kapitel 3 ein Lobgesang von Habakuk. Er hat realisiert, wie vollkommen, heilig und gerecht Gottes Plan ist und vertraut diesem vollkommen. Er freut sich, trotz allem Leid, dass ihm noch widerfahren könnte, auf die Erlösung durch Gott.
Doch was können wir uns aus diesem Buch, das mehrmals im Neuen Testament zitiert wird, mitnehmen? Zum einen die Kernaussage, die wir in Habakuk 2,4 lesen können, wo geschrieben steht, dass der Gerechte durch seinen Glauben leben wird. Der Glaube sollte in unserem Leben nicht schwankend sein, sondern er muss das Fundament sein, auf das wir alles bauen. Diese Basis kann uns durch die schweren Zeiten bringen, ohne dass wir geistlich sterben. Wir können in Hebräer 11 davon lesen, wie groß Gott in unserem Leben wirken kann, wenn wir ihm durch unseren Glauben den Raum geben. In Vers 6 des gleichen Kapitels betont der Schreiber, dass wir nur mit Glauben Gott gefallen können. Von Habakuk können wir lernen, dass wir trotz Unverständnis, aber auch trotz Prüfungen, uns ganz Gott anvertrauen müssen.
Die zweite Botschaft des Buches ist die Freude im Leid. Gott möchte, dass wir uns stets über den HERRN freuen, auch wenn äußere, schwierige Umstände uns große Probleme bereiten. Diese mit Freuden zu bewältigen ist alleine im Glaube möglich. Uns sollte bewusst werden, dass die Freude des HERRN unsere Stärke ist (Nehemia 8,10). Der Schlüssel zu dieser Freude im HERRN, die wir im Glauben haben, ist die Bereitschaft, Gott zuzuhören. Wir müssen ein offenes Ohr für Gottes Botschaft haben, welche wir im Stillen erhalten (1. Könige 19,12-13). Wie Habakuk können wir nach Gottes Antwort nur noch schweigen (Habakuk 2,20). Auch Jesaja ruft uns dazu auf, dass wir still werden sollen, um Gottes Rettung zu erfahren (Jes 30,15).
Als Letztes will uns Gott durch das Buch Habakuk ebenfalls mitgeben, dass wir mit unseren Fragen, die wir an Gott haben, mit der richtigen ehrfürchtigen Weise an ihn herantreten müssen. Auch muss uns bewusst sein, dass wir möglicherweise eine Antwort bekommen, die nicht unseren Vorstellungen entspricht. In diesem Fall müssen wir ebenfalls bereit sein, sein Wort anzunehmen. Des Weiteren sollte uns klar sein, dass Gott immer rechtzeitig antworten wird und er anwesend ist, trotz unseres Unglaubens.