1. Der Hochsitz – um was geht es eigentlich?
Unter Beschuss. Du. Ich. Jeden Tag. 24/7. Es beginnt mit dem Wecker und geht über die Arbeit, dem Vorgesetzten und anderen Mitmenschen bis hin zu deinem Smartphone, das erwartet, aktualisiert zu werden – und zwar genau jetzt.
Szenenwechsel. Du sitzt in deinem Zimmer, kannst abschalten und bist einfach da. Du und Jesus. Im Hier und Jetzt.
Es gibt tausend Dinge, die alle erledigt werden möchten. Und irgendwann stellst du dir hoffentlich die Frage: Um was genau geht es hier eigentlich?!
Beim Beantworten dieser Frage dürfen wir zurück zur Wahrheit kommen – und die Wahrheit ist eine Person. Es tut meist gut, wie ein Maler einen Schritt vom Kunstwerk zurückzutreten und wahrzunehmen, was da ist. Dabei helfen Antworten auf Fragen wie: Was mache ich hier eigentlich? Möchte ich das überhaupt? Was treibt mich dazu an? Ist es gerade schön?
Die Lösungen dieser Fragen helfen dabei, vom zu viel Zoom-in in kleine, unwichtige Verlorenheiten, zurück zu dem zu kommen, der den objektiv größten Wert im ganzen Universum trägt. Deswegen gilt: Wer zum Thema „um was geht es eigentlich“ Licht am Fahrrad haben möchte, steht in der Entscheidung, mal etwas zurück zu treten und auf den Hochsitz zu klettern.
Memo: Jesus ist die Wahrheit (oder auch wörtlich: die Wirklichkeit, eigentliche Realität).
2. Wurzelbehandlung fast wie beim Zahnarzt
Jeder Mensch, auch du, hat tief im Inneren Bedürfnisse. Das hast du dir nicht ausgesucht, wir sind so gemacht. Ob du jetzt zur Veranschaulichung die Bedürfnispyramide von Maslow wählst, oder es in vier einfache aber weitreichende Worte fasst, spielt dabei nicht die Rolle. Es verhält sich so, dass unser perfekter Vater die Baupläne unseres Seins erdacht und verwirklicht hat und die zugehörigen, elementaren Bedürfnis-Bausteine schenkt. Lies dazu gerne Lukas 3,22.
Hierin finden wir die vier Grundbedürfnisse des Menschen.
Identität: Wer bin ich?
Zugehörigkeit: Wo und bei wem bin ich zuhause? Wo gehöre ich dazu?
Bestätigung: Jemand sagt dir, dass du jemand bist. Dass das, was du tust, gut ist. Bestimmung: Sinn, Berufung, Teil von etwas Bedeutsamen zu sein.
Durch unseren liebenden Vater in diesen Dingen echt, ewig weitreichend und nachhaltig gestillt, dürfen wir uns täglich entscheiden, welchen Lebensstil wir einüben: im Umgang mit uns selbst, mit Gott und dem Nächsten. #Königskindmentalität
Doing: Vier Grundbedürfnisse in unserem Bibelvers finden und WAHRnehmen, es für Wahrheit halten, dass es genau für DICH (˂3) gilt.
3. Wahrnehmen und Sein
Entgegen jeder bekannten Vorstellung herkömmlicher Gottesbilder und deren mitschwingende Art, ist das Evangelium schon an sich von Grund auf anders. So anders, wie auch schon der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist. Einzigartig, nirgends sonst gefunden, der da heißt: Ich bin da.
Tote Religion funktioniert von der Wesensart insofern als dass durch das Verhalten ein vermeintliches Sein hervorgerufen wird. Bedeutet: Wenn du das und jenes tust, bist du der oder die. Die frohe Botschaft Jesu hingegen klingt da in einer völlig anderen Tonart: Durch das vollbrachte Werk Christi dürfen wir durch die große, mitfühlende Liebe Gottes im allerersten Schritt Kinder Gottes werden. Ohne Checkliste nimmt er uns auf. Bedingungslose Annahme deiner ganzen, vollständigen Person. Und dann, erst aus diesem Sein in Christus, DURCH das Wahrnehmen, was Gott im Voraus tat und wer er ist, folgt das echte Sein von Innen heraus. 2. Korinther 3,18 sagt, dass wir durch den Blick auf Jesus in sein Bild verwandelt werden. Und das passiert nicht von heute auf morgen, nein. Step by step.
Möchte ein Ethnologe (Völkerforscher) erkunden, warum eine Kultur oder ein Volk etwas Bestimmtes tut, gilt es in erster Linie herauszufinden, was der Anbetungsgegenstand derselben ist. Du wirst nämlich immer zu dem, was du anbetest. Nun wird klarer ersichtlich, warum so viele Kinder weltweit getötet, Frauen vergewaltigt werden oder die Hygiene an einigen Orten keine so große Rolle spielt. Rein faktisch betrachtet, gar nicht wertend, spiegelt sich das, was die Götter dieser Kultur tun und sind, in den Menschen wider. Da hat die Bibel mit dem Wort der Wahrheit mal wieder voll ins Schwarze getroffen.
4. Faszination – der Sinn des Lebens
Wer liebt, findet Worte. Im Gespräch mit anderen Menschen zeichnet sich relativ schnell, wodurch dein Gegenüber geprägt und bewegt wird: Nachrichten, die Arbeit oder das Hobby. Das Lustigste hierbei: Wir können stundenlang über solche Themen reden, alles ist so großartig, so schön, so mitteilenswert. Wenn es aber um Gott selbst geht, finden bestenfalls zwei, drei Sätze die Sprache und dann wird es ganz still und ruhig. Komisch, oder?
Der Mensch ist auf der Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Schönheit. Ein Zitat von C.S. Lewis besagt, dass wir Menschen nur Durst haben, weil es Wasser gibt. Dementsprechend müssen wir für eine andere Welt geschaffen sein, da uns jetzt Leid, Schmerz, Lüge und Enttäuschung begegnen und der Durst nach Erlösung dieser Dinge letzten Endes nicht in dieser Welt gestillt werden kann. Weiterhin beten wir im Vater-Unser: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.“ Der Himmel als Thronsaal und ewiger Regierungssitz Gottes ist der Ort, wo zu 100% Gottes Wille geschieht. Der Thron Gottes, mittig angeordnet, ist umgeben von den vier lebendigen Wesen, die in und um den Thron sind. Um den Thron dann die 24 Ältesten und dann die Millionen von Engeln. Alle sprechen die Eigenschaften Gottes an ihn zurück. Heilig, heilig, heilig, du, der da war und der ist und der kommt, der Allmächtige, der Einzige und Ewige, der alles überhaupt erst ins Dasein gerufen hat und zudem (ganz rechtmäßig) auf dem Thron sitzt und regiert. Es fällt auf, dass alles zu Gott, dem Zentrum, ausgerichtet ist.
Was brauchst du, wenn du direkt in Gottes Gegenwart bist? Augen, und zwar davon so richtig viele (siehe Offenbarung 4,6 und 8). Unser Gebet nach Psalm 119,18: Öffne mir die Augen, damit ich sehe die Wunder an deinem Gesetz.
5. Vision – auf Kurs bleiben
Es gibt die drei K´s, die dazu da sind, wach zu rütteln: Krisen, Krankheiten, Konflikte. Menschen reagieren total unterschiedlich auf solche unangenehmen Gegebenheiten. Da gibt es die Bushaltestellen-Taktiker. Abwarten. Nichts tun und schauen was passiert. Beobachten.
In einem gewissen Rahmen der persönlichen Überzeugung ist das geduldige Ausharren natürlich goldwert. Wenn allerdings Umstände jeglicher Art über uns verfügen, wird es schwierig. Andersrum gibt es die Raketen-Taktiker. Leute, die sofort loslegen, ohne sich vorher im Klaren zu sein, welche Verantwortung und Konsequenzen ihr Handeln mit sich trägt. So sagt das Wort, dass zur rechten Zeit Warten und zur rechten Zeit das Machen gefragt ist. „Gebet ist nicht alles, aber ohne Gebet ist alles nichts“ unterstreicht ein tiefes Gottvertrauen, auch wenn man derzeit wenig sieht. Wenn wir vernommen haben, dass der objektive Sinn des Lebens ist, sich unserem Schöpfer zu schenken und hinzugeben (Epheser 1,12), ganz zweckfrei, ohne etwas dafür zu bekommen, ist es eine Befreiung zu wissen, Gottes Kind zu sein, zu ihm zu gehören, genug und angenommen zu sein. Der Dienst an der Wahrheit führt zur Befreiung durch die Wahrheit. Das Schöne hierbei ist, dass die Wahrheit jeden Bereich des Lebens wie zum Beispiel Beziehungen, Kommunikation, Sprache, Arbeit, Sichtweisen usw. durchdringen kann. Dazu ist Jesus gekommen. Gefangenen Befreiung zu schenken (Johannes 4,18ff), ja, es geht sogar so weit, dass er sich selbst uns schenkt und wir aufgrund dieser ganz neuen Gegebenheit diesem Gott höchstpersönlich begegnen dürfen, in unserer Echtheit des Herzens und tiefstem Vertrauen. Alles wirkliche Leben ist Begegnung, sagte Martin Buber einst. Und Begegnung mit der eigentlichen Wirklichkeit, da beginnt Gebet.