Was beabsichtigt Gott mit Prüfungen?
Jeder hat sich bestimmt schon mal die Frage gestellt, warum gerade er die eine oder andere Prüfung, und dazu gerade noch zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, durchmachen muss. Diese Frage kann aus der Neugier, Verbitterung oder sonstigen Gründen heraus gestellt werden. Oft finden wir darauf jedoch nicht sofort eine Antwort und manchmal bleibt dies sogar ein Geheimnis, das erst die Ewigkeit enthüllen wird. Zu kurz sind unsere Gedanken häufig als dass wir auch nur ansatzweise die vollkommene Absicht dahinter ergründen könnten. Im Unterschied zur Suche nach einer schnellen Antwort auf die Frage des „Warum“ hat sich das „Wozu passiert mir das?“ als die segensreichere Fragestellung erwiesen. Und hier gibt uns die Bibel einen Ausblick auf die Ewigkeit. So heißt es in Römer 8,28: "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind." Wie wir erkennen können: Das dürfen wir wissen - und zwar, dass uns alle Dinge in unserem Leben zum Besten dienen, wenn wir Jesus lieben! Damit - so scheint es - sollen wir uns zufrieden geben. Das dürfen wir wissen! Unter diesen allen Dinge fallen eben auch die Prüfungen. Das vermeintliche Loch, in dem wir gerade stecken. Doch dieser Vers strahlt, wenn wir seinen Worten echten Glauben schenken, eine gewaltige Zuversicht für das Kind Gottes aus! Keine Depressionen, kein zweifelndes Grübeln, In-sich-Zusammensacken und Liegenbleiben! So sind wir Menschen oft. Doch dieser Vers zeigt uns, dass hier kein willkürlicher Gott handelt; dass da keiner dahinter steckt, der uns etwas Böses will, sondern, dass hinter der Führung in unserem Leben der weise, allmächtige und allwissende Gott nicht nur zum richtigen Zeitpunkt etwas geschehen lässt, sondern dass er auch genau die richtigen Mittel anwendet, die zu uns passen und gut für uns sind – was das auch immer sei! Das ist so, weil Gott uns viel besser kennt als wir uns selbst. Unsere menschliche Reaktion darauf ist oft so, wie es Hebräer 12,11 beschreibt: „ Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen, danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind!“ Gott lässt also Prüfungen in unserem Leben zu, damit aus der Prüfungszeit heraus eine gewisse Frucht in unserem Leben entsteht, nämlich ein tiefer innerer Frieden mit Gott. Diese Frucht entsteht durch Übung, d.h., die Prüfungen sind ein Bestandteil unseres Lebens und gehören dazu.
Ein zweiter Grund solcher Prüfungen zeigt uns Johannes 15,2, wo es heißt: „Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringe.“ Prüfungszeiten, die für uns wie dürre, unfruchtbare Wüste erscheinen, haben genau die Absicht Gottes, uns zu läutern, zu reinigen und zu heiligen. Jeder Weingärtner weiß: Wenn er nicht die unfruchtbaren Teile der Rebe entfernt, hindern sie die übrigen Reben am Wachstum. Sie müssen weggeschnitten werden! Wenn sie erstmal weg sind, wird die Rebe eine noch bessere Frucht als bisher bringen. So ist das auch mit uns: Wenn Gott uns durch Prüfungszeiten führt, dann oft, um uns zu reinigen und zu heiligen, damit wir noch brauchbarer werden für ihn! Es ist so wie bei einem Tongefäß, bei dem noch der eine oder andere Überstand weggeschliffen werden muss. Oder wie bei einem Edelmetall, bei dem alle störenden Komponenten durch Läuterung entfernt werden müssen.
Deshalb liebe Jugend: Raus aus dem Loch der Zweifel und des Verbittertseins. Lasst uns bewusst sein, dass unsere menschliche Sicht oft nur für den nächsten Schritt in unserem Leben reicht! Gottes Weitsicht hingegen reicht bis hinein in die Ewigkeit. Er sieht das Ergebnis seiner guten Absichten vom Anfang unserer Prüfung an schon jetzt bis zu seinem Ende! Er hat unsere ganze Zukunft schon längst durchlebt! Jesaja 55,8-11 zeigt uns die überwältigende Größe seiner Weisheit mit uns, seinen Königskindern! Einmal werden wir Ihn dafür preisen, dass er uns durch das Tränental geführt hat. Gott möge uns segnen, damit unsere Sicht auf die Dinge so wird, wie es 1. Petrus 5, 10 beschreibt: „Der Gott der Gnade aber, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, völlig zubereiten, festigen, stärken und gründen!“ Amen.