Leitvers: 1. Petrus 5,8:
„Seid nüchtern und wacht, denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.“
„Du musst deinen Feind kennen, um ihn besiegen zu können“. Uns allen dürfte diese Aussage wohl bekannt sein. Einst sagte sie ein chinesischer General und Militärstratege, der mit dieser Wahrheit so manchen Krieg gewann. Und doch ist diese Weisheit elementar wichtig für jedes wiedergeborene Kind Gottes. Denn mit ihrer Hilfe bleibt uns so manche Enttäuschung, ja gar Niederlage erspart. Doch der Feind, wer ist das? Dies wird in Epheser 6,12 enthüllt, denn es heißt: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“. Der Feind aller Kinder Gottes ist somit niemand anders als der Teufel, der Widersacher Gottes! Ja er ist es, der uns täglich mit Tücke und Hinterlist umgibt und auf jede Gelegenheit wartet, uns durch ein von ihm gestelltes Bein zu Fall zu bringen. Nur wer sein Wesen, seine Absichten kennt, ist im Stande, es mit ihm aufzunehmen.
Ihm sind alle Versuchungen und Anfechtungen, die uns in geistlichen Löchern widerfahren, zuzuschreiben. Und er ist ein Tausendkünstler, hat er doch hierin Erfahrungen über einen Zeitraum von ca. 7.000 Jahren gesammelt!
Eines ist sicher! Der Teufel versucht uns nicht aus bloßem Zeitvertreib heraus, sondern mit konkreten Absichten und Zielen. Wie traurig ist es da, dass er die Kinder Gottes in ihren Versuchungen überrumpelt und übertölpelt, obwohl uns nach 2. Korinther 2, 11b seine Absichten doch bekannt sein sollten.
Doch zunächst müssen wir einen tieferen Einblick in die grundlegenden Prinzipien des Teufels gewinnen, bevor ich über konkrete Angriffsmuster, die in einem geistlichen Loch auftreten können, schreiben will. Nun zwei wichtige Wesenszüge des Teufels:
- Der Teufel als brüllender Löwe:
Wer kennt ihn nicht, den König aller Tiere, den Löwen. Er ist es, der in der Bibel sehr oft in der Rolle des Teufels auftritt. Aber warum als Löwe? Nun, das hängt mit den Eigenheiten zusammen, die ein Löwe so an sich hat. Sie sind die perfekten Taktiker, ausgezeichnete Jäger und gnadenlose Vollstrecker. Sie jagen gerne des Nachts oder nutzen die frühen Morgenstunden. Ferner suchen sie akribisch ihre Beute aus. Was Schwäche und Krankheit zeigt, steht ganz oben auf ihrem Beuteschema. Zudem verfolgen sie eine nahezu perfekte Jagdstrategie. Im Orient wurden sie als Herdenwürger bezeichnet, da sich der Löwe des Nachts gerne an die Herde wagte. Dazu ließ er bereits aus weiter Ferne sein markerschütterndes Brüllen ertönen, welches die Herde in Angst und Schrecken versetzte. Dann, als er sich der Herde genähert hatte, umschlich er diese, um dann im perfekten Moment über eines der Tiere herzufallen. Schauerlich, oder? Und genau so jagt heute der Teufel die Kinder Gottes. Ja, er kennt unsere Schwächen und er passt den richtigen Zeitpunkt perfekt ab, nämlich des Nachts, wenn wir mal wieder geistlich schwach sind. Er versucht, uns durch sein Brüllen zu ängstigen, indem er uns Gedanken aller Art sendet, damit wir in Panik geraten und unseren Blick von Jesus abwenden. Und letzten Endes umschleicht er uns mit einer an uns angepassten Versuchung, um durch diese unseren zu Fall zu erreichen.
Der Teufel als Lügner, Dieb und Mörder:
Weiter beschreibt uns die Bibel den Teufel als Lügner, Dieb und Mörder! Als Lügner, da er unsere Versuchungen und Prüfungen stets mit folgender Frage einleitet: „Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass…?“ Damit stellt er die Wahrheit aller Aussagen Gottes in Frage und untergräbt Gottes Autorität und Souveränität. Ferner stellt er die Wirksamkeit des Blutes Jesu in Frage, in dem er uns Gedanken des Zweifels und Unglaubens schickt. Oh, dieser Vater aller Lügen! Wie viele Kinder Gottes sind ihm so schon zum Opfer gefallen, indem sie seinen Lügen Glauben geschenkt haben.
Und er hat allzu leichtes Spiel dazu, da wir durch mangelndes Forschen in der Bibel und Unterlassen der Gemeinschaft mit Jesus im Gebet zwischen Wahrheit und Lüge nicht mehr unterscheiden können und sich schließlich starke Verwirrung einstellt.
Hat die Lüge einmal Fuß im Herzen gefasst, verbreitet sie sich wie ein Krebs. Die Folgen sind verheerend! Der Teufel stiehlt uns durch den Zweifel den rettenden Glauben an das Blut Jesu. Dadurch verlieren wir den Frieden mit Gott und brennen innerlich mehr und mehr aus.
Aus einer Sünde wird schnell eine zweite bis wir förmlich in ihnen versinken.
Nun geht der Teufel zum letzten Schritt über, nämlich dem des Mordens.
Hier dient der Löwe wieder als gutes Beispiel. Dieser packt nämlich, wenn er ein Tier erbeutet hat, es am Hals und drückt diesem durch seine gewaltigen Eckzähne die Luft ab, bis es, unter Qualen erstickend, verendet. Ebenso wie dieses Raubtier, drückt uns der Teufel durch Versuchung und Sünde die Luft für unsere unsterbliche Seele ab, damit wir letztendlich geistlich den Tod finden.
Da uns nun das Wesen des Teufels bekannt ist, sollten wir auch über seine konkreten Angriffsmuster, die uns in geistlichen Löchern widerfahren, nicht im Unklaren sein:
Enttäuschung:
Im Leben eines Christen erlebt dieser oft folgendes Phänomen: Nach einem geistlichen Höhenflug findet er sich schnell in der tiefsten Schlucht wieder, in einem geistlichen Loch.
Die Folge: Es stellt sich Enttäuschung ein. „Herr, wie kann das sein, da ich doch vor wenigen Tagen noch so enge Gemeinschaft hatte“, hört man dann oft die Kinder Gottes klagen.
Diese Enttäuschung bringt eine Niedergeschlagenheit mit sich, die einem die Freude an Gott raubt. Oft fallen frisch bekehrte Christen oder gerade getaufte Seelen dieser Tücke des Teufels zum Opfer. Denn Enttäuschung kommt vom Feind und nicht von Gott. Durch sie stehen wir in der Gefahr, ins Murren zu geraten und die Schuld an dieser Situation bei anderen zu suchen.
Verzweiflung:
Geben wir der Enttäuschung Raum in unserem Herzen, ist die Verzweiflung nicht mehr fern.
Die Verzweiflung ist eine der stärksten Waffen, die der Teufel in einem geistlichen Loch verwendet. Durch die Niedergeschlagenheit fühlen wir uns hilflos und genau das nutzt der Teufel, um uns mit gezielten Gedanken in die Verzweiflung zu treiben. Der Mensch ist in Folge von Angst und Panik willenlos und lässt sich wunderbar lenken. Ja, verbleibt ein Christ längere Zeit im Zustand der Verzweiflung, fällt er womöglich noch tieferen Depressionen anheim. Jesus möchte nicht, dass seine Kinder in der Verzweiflung verharren. Er möchte, dass sie zu ihm kommen und ihm ihre Nöte vor die Füße legen und sie dort auch lassen.
Er ist bereit, sie für uns zu tragen und uns aus ihnen zu erretten!
Verbitterung/Beleidigung:
Ein geistliches Loch kann zwei Dinge im Leben eines Christen bewirken.
Entweder wird das Herz weich und demütig vor Gott oder es verbittert, wird beleidigt und hart. Die Verbitterung und Beleidigung haben oft den Abfall von Gott zur Folge und sind deshalb auch höchst gefährlich. Denn sie sind eine Form des Stolzes und führen unbedingt dazu, dass Gott dem Menschen widersteht. Alles dreht sich nur noch um unser Leid; wir bemitleiden uns selbst und sehen dabei nicht wie selbstsüchtig, egoistisch und lieblos wir leben. Ja, sie frisst uns innerlich auf und nimmt uns jede Lebensfreude. Dabei haben wir vergessen, dass, wie bei Hiob, Gott mit der Versuchung auch schon den Ausgang geschaffen hat. Die Verbitterung wandelt den von Gott beabsichtigten Segen in Fluch um und verwehrt uns den Zutritt in das gelobte Land wie einst beim Volk Israel.
Deshalb lass der Verbitterung keinen Raum, bekenne sie und demütige dich vor Gott, so wirst du Gnade vor ihm finden!