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2019.3

3. Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder

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1.Korinther 12,24-26 

[…] „Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringeren Glied umso größere Ehre gab, damit es keinen Zwiespalt im Leib gibt, sondern die Glieder gleichermaßen füreinander sorgen. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.“                               

Sehen wir in dem Leib und in den Gliedern unserer Geschwister die Gemeinde, dann geht eine ernstzunehmende Frage aus der Bibelstelle hervor: „Sehe oder spüre ich das seelische oder körperliche Leid meiner Glaubensgeschwister? Ist mir die Not des Nächsten nahe und empfinde ich Mitleid?“ 

Allzu oft machen wir uns erst Gedanken darüber, wenn wir selbst in eine Lage kommen, die von Kummer und Leid geprägt ist. Erst dann fällt uns unsere Hilflosigkeit auf. 

Anders unser Herr Jesus. Er lebt uns das Mitgefühl vor und hat immer ein offenes Ohr für das Leid der Menschen. Im Lukasevangelium lesen wir im Kapitel 7,11-17 von dem verstorbenen Jüngling aus der Stadt Nain. Er wurde aus der Stadt getragen und die Mutter des Jungen weinte bitterlich, da er ihr einziger Sohn war. Jesus ging nicht vorbei, sondern sah das Leid der Witwe und es bewegte ihn sehr, sodass er zu ihr sprach: „Weine nicht!“ Auch lesen wir in

Matthäus 9,35-36: 

Und Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk. Als er aber die Volksmenge sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie ermattet und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ 

Fürwahr, er trug unsere Schmerzen und unsere Krankheit. Wir haben einen Herrn, der mitfühlt und barmherzig ist. Trägt nicht er auch Leid und Schmerzen für uns? Umso mehr kann er uns verstehen und nimmt Anteil an all den Schwachheiten und Leiden, denen wir Menschen unterworfen sind. Der Herr Jesus ist unser absolut vollkommenes Vorbild. 

Apostel Paulus greift dieses Thema im Galaterbrief auf:                             

Galater 6,2:

Einer trage des anderen Lasten, und so sollt ihr das Gesetz des Christus erfüllen!“                 

Sind wir nicht auch dadurch aufgerufen worden, aufeinander Acht zu geben? Statt aus der Ferne zu kritisieren, sollten wir zu Hilfe eilen, wenn sich Geschwister in Schwierigkeiten oder Verzweiflung befinden und ihnen auf jede nur erdenkliche Weise helfen. Anteilnahme am Leiden anderer wird nicht nur unser Tun verändern, sondern letztendlich auch unseren Charakter. Mir erscheint mein Gegenüber nicht mehr wertlos und ich identifiziere mich mit dessen Not. Das hat zur Folge, auf persönliche Vorteile verzichten zu können und durch praktische Anteilnahme zu zeigen, dass ich seiner Sorgen und Problemen teilhaftig werde und sie mittragen kann. Es reicht oft schon ein Wort der Ermutigung oder des Trostes. Ein Händedruck oder die Bereitschaft, einfach nur zuzuhören, können weitere Signale eines tatsächlichen Interesses an der Not meines Nächsten sein. Aber auch praktische Anteilnahme durch materielle oder finanzielle Hilfe, kann helfen. Vor allem aber wird uns ein Herz voller Mitleid ins Gebet treiben. Das Gebet ist sicherlich der wichtigste Dienst schlechthin, den wir ausführen können.

Petrus, der besonders stark in der ersten Gemeinde diente, hat auch die Macht des Gebets spüren dürfen. 

Apostelgeschichte 12,5:

„Und Petrus ward zwar im Gefängnis gehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für Ihn zu Gott.“                                                                              

Wie wunderbar wurde er aus dem Gefängnis geführt! Gott machte sein Werk, aber die Gemeinde stand für ihn fest im Gebet. Wie schön ist es zu wissen, solche Gebete als Rückendeckung zu spüren und dadurch gestärkt zu werden. 

Wenn ein Glied leidet, so leidet der ganze Leib und letztlich jeder Einzelne in der Gemeinde. Ich werde mich dann nicht mehr als vollkommene Persönlichkeit sehen können, da die Funktion jedes Gliedes voneinander abhängt. Denn auch der Leib besteht nicht aus einem, sondern aus vielen Gliedern. Also bin auch ich abhängig von der Unterstützung meiner Glaubensgeschwister und muss ein echtes Bewusstsein dafür entwickeln, dass wir im Leib Christi einander brauchen und füreinander einstehen müssen. Alles, was einen anderen Christen schmerzt, sollte uns am meisten zu Herzen gehen. 

Jesus sagte einmal: 

[…] „Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“      - Matthäus 25,40

Nicht immer fällt es uns leicht, jedem Menschen entgegenzukommen. Wir leben mit Erfahrungen und Vorurteilen, was ein Entgegenbringen von Mitleid oft schwierig macht. Aber hast du schon einmal versucht, Jesus in deinem Gegenüber zu sehen?

Ich mache es für meinen Herrn und Meister! Er hat mich mit dem Gebot der Liebe zu solch einem Werk befähigt!

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