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2021.1 Praktisch

Wie bereite ich eine Predigt vor?

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Einleitung

2. Tim. 4,2: „Verkündige das Wort, tritt dafür ein, zur Zeit oder Unzeit.“

Predigen ist Gottes Wort verkündigen. Wenn du predigst, bist du ein Sämann, der die Saat ausstreut. Welche Saat sollst du verteilen? Weizen, Gerste oder Roggen, vielleicht ist jetzt die Zeit fürs Gemüse? Die Predigt ist nicht etwas, um die Menschen zu unterhalten, auch, wenn mal etwas unterhaltsam scheint. Die Predigt ist keine Show oder ein Zirkus, auch kein Lachabend, auch, wenn uns etwas einmal ein Schmunzeln ins Gesicht bringt. Gemüse kann, wenn es zur falschen Zeit gepflanzt wird, eine ganze Ernte zerstören und letztendlich zum Konkurs führen. In erster Linie wird Gottes Wort verkündigt. Deshalb ist es wichtig, dass du die Botschaft bringst, die Gott vermitteln möchte. Ja, aber woher weiß ich, was Gott gerade reden möchte? Hier ein paar Einblicke, wie ich und viele andere Brüder sich vorbereiten und gebrauchen lassen. 

Schwierigkeiten

Übrigens: Die Ausrede: „Ich kann nicht predigen” zählt bei 99% der Personen, die sie verwenden, nicht, denn Offb. 1,6 sagt: „und er hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und seinem Vater.“ Ob ich das realisiert habe, was Gott aus mir gemacht hat, ist eine andere Sache.  

3. Mos. beschreibt sehr treffend, was von einem Priester erwartet wurde. Ein Priester sollte sich heiligen, was in etwa so viel bedeutet, sich von anderen Menschen abzusondern, seine Sünden vor Gott ins Reine zu bringen und Gott zu dienen, mit Gott Gemeinschaft zu pflegen. Wenn ich keine Gemeinschaft mit Gott habe, so kann ich auch nicht über ihn oder seine Botschaft reden. Was dem Herz voll ist, kommt dem Mund über. Hast du schon realisiert, dass Jesus dich zu einem König und Priester gemacht hat? Du sagst, du kannst nicht predigen? Prüfe dich, warum nicht? Meistens liegen die Ursachen ganz klar: keine Gemeinschaft mit Gott, Sünde und keine Absonderung von der Welt.

Vorbereitung

Bemühe dich, jeden Tag Gottes Wort zu lesen und zu beten. Ist ein Gefäß gefüllt, so kann es auch etwas geben.

1. Manchmal ist es so, dass beim Lesen vom Worte Gottes ein Thema anfängt, in mir zu arbeiten. Über den Tag kommen Erlebnisse, Lieder und Gedanken, die sich wie ein Puzzle ergänzen, dazu und dann weiß ich, bald könnte ein Bruder anrufen, der mich fragt, ob ich demnächst predigen könnte, so, wie es auch schon ganz oft gewesen ist. Und das erste, was ich mache, ist beten.

2. Ab und zu sind gewisse Themen vorgegeben, wenn auf der Gemeindegebetsstunde z.B. für die Jugend gebetet wird, auch da bete ich erst dafür, was gesprochen werden soll.

3. Zu mancher Zeit wusste oder weiß ich nicht, über welches Thema ich predigen sollte. Dann bete ich zuerst, bringe meine Gedanken über Gottes Wort und die Themen zu Papier, um zu erkennen, ob etwas dabei ist, über das ich reden könnte oder sollte. Wenn ich weiß, dass ich predigen werde und mich vorbereiten soll, bete ich zuerst, dass Gott mich gebraucht, um die rechte Speise zu verteilen, sodass nicht mein, sondern sein Wort verkündigt wird. 

Wenn sich das Thema oder ein Wort in mir gefestigt hat (und in diesem Fall weiß ich offensichtlich, über welches Themengebiet ich reden soll), lese ich den Abschnitt vor, welcher im Gesamtkontext die Hauptaussage zusammenfassend darstellt.

1. Meine Notizen führe ich in Form einer Mindmap, indem ich erstmal, wie auf einem Schmierzettel, meine Gedanken stichpunktartig niederschreibe. 

2. Dann schreibe ich mir Stichwörter auf (was hat der Bibeltext damals ausgesagt?). Unter Umständen schlage ich die Bedeutung einzelner Wörter noch einmal nach. Ich überlege mir, ob ich, passend zum Thema, ein Zeugnis aus meinem Leben erzählen könnte.

3. Ich frage mich: „Was spricht die Stelle heute zu uns?”

4. Danach überlege ich mir, wie ich auf Jesus zeigen und sein Erlösungswerk hervorheben kann bzw. wie Jesus zu diesem Thema steht. 

5. Schließlich fertige ich eine kurze Zusammenfassung des ganzen Themas an. Zusätzlich suche ich nach einem appellierenden Gedanken, einer Ermutigung, die ich den Zuhörern mit auf den Weg geben könnte.

Wenn ich alles auf meinem ersten Schmierzettel geordnet habe, also u.a. die Reihenfolge, in welcher die Predigt gehalten wird, nehme ich ein DIN-A5-Blatt und schreibe es dort, wieder in Form einer Mindmap, sauber ab. Meist male ich die Hauptthemenpunkte farblich aus und wenn noch Zeit ist, male ich noch, zusätzlich zu den Wörtern, Bilder dazu, denn bekanntlich sagen Bilder mehr aus als tausend Worte.

Lampenfieber

Meist ist man vor der Predigt ziemlich aufgeregt. Fragen wie: „Habe ich mich genug vorbereitet?“, „Sollte noch thematisch etwas dazu?“, „Reicht es für die Zeit?“ sind aber normal. Du wirst schlussendlich nach dem gemessen, was du sprichst. Alle schauen auf dich, und wichtig: Vor allem soll Gottes Wort verkündigt werden. Bei den meisten Brüdern, mit denen man spricht, verschwindet diese Aufregung auch mit dem Älterwerden nicht. Also, wenn du die Tage vor einer Predigt schlecht schläfst, immer wieder in Gedanken bei deiner Predigt bist, mache dir keine Sorgen, denn: Den anderen geht es auch so. Gehe mutig in Ehrfurcht voran, verkündige Gottes Wort.

Wenn die Predigt gut angekommen ist und sie viele Zuhörer angesprochen haben sollte, merkst du das, wenn es dir mitgeteilt wird. Aber es ist wichtig, aufzupassen: Achte darauf, dass du dich nicht überhebst, wie gut du es gemacht hast oder wie „großartig“ und „toll“ du das Thema vorbereitet hast. Zeige auf Jesus, der das Wollen und Vollbringen gegeben hat. Er hat dir die Gedanken gegeben. Er hat dich zu seinem Kind gemacht. Er hat dir eine neue Gesinnung gegeben. Er hat sein Blut am Kreuz vergossen und wo wärst du, wenn Gott nicht all das für dich getan hätte? Er ist der Töpfer, der dich zu einem schönen, wertvollen Gefäß gemacht hat. Und das Gefäß, das zu Ehren geschaffen ist, kann nichts selbst dazu. Es musste sich nur in des Töpfers Hand formen lassen.

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2021.1 Praktisch

Werde Licht!

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„Das Volk, das in der Finsternis wohnte, hat ein großes Licht gesehen“

Jes. 9,1

Matthäus sah die Prophezeiung Jesajas in Erfüllung gehen, als Jesus nach Galiläa kam. Jesus begann dort zu wirken, er war dort ein Licht. Licht bedeutete für den Menschen der damaligen Zeit eines: Sicherheit. Weiterhin gilt Licht seit Beginn der Menschheit als unausweichliche Voraussetzung dafür, sehen zu können, wohin man geht. Allerdings kostet Licht auch Geld und Arbeit: Man muss nämlich die notwendigen Materialien dafür besorgen und es auch anzünden. Licht benötigt man in allen geschlossenen Räumen, folglich ist es etwas Lebenswichtiges, und es kommt nicht von allein. 

Woher kommt das Licht?

Jesus das Licht: Zugegeben, auf den ersten Blick war Jesu Kommen sehr ungewöhnlich. Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass sich die Menschen nicht um das Eintreffen dieses Lichts bemüht hatten. Die Feststellung dieser Tatsache widerspricht dem vorhin dargestellten Fakt, nämlich, dass sich die Menschen, früher wie heute, um die Gewinnung von Licht bemühen müssen. Daher die Frage: Wo kam dieses Licht, nämlich Jesus Christus, her? Wer hat für sein Kommen gesorgt?

Heute weiß die Christenheit natürlich: Es war die Gnade Gottes. Die Weihnachtsgeschichte ist die Geschichte der Ereignisse, wie das Licht auf die Erde kam. Und das Spannende ist: Dafür hat Gott auch Menschen gebraucht. 

Das Geschlechtsregister Jesu Christi

Betrachtet man die Menschen, die Gott dazu erwählt hatte, so fallen einem zwei wichtige Männer Gottes im Geschlechtsregister besonders auf. David, der „Mann nach dem Herzen Gottes“, und Abraham der „Vater des Glaubens“ und „Freund Gottes“. Im Geschlechtsregister Jesu Christi sind Wunder und andere Auswirkungen Gottes für jeden ernsthaften Betrachter sichtbar, denn dass Abraham in seinem hohen Alter überhaupt Kinder bekommen konnte, war ein Wunder Gottes. Ebenso war die Heirat Isaaks mit Rebekka ein Beweis von Gottes Leitung und Abrahams Treue. 

Es fallen im Verlauf der Geschichte der Vorfahren Jesu die Namen Tamar, Rahab und Ruth – Geschichten von Leid und bedingungsloser Liebe und Treue. 

Auch die Wegführung aus Babylon wird erwähnt, und dann werden im Geschlechtsregister noch zwei weitere Namen genannt, die für die Geschichte der Ereignisse, wie das Heil zu uns kam, unabdingbar sind: Maria und Joseph.

Man erfährt zwar nicht sehr viel über diese beiden Personen und doch sind sie sehr wichtig! Fangen wir aber von vorne an: Es „erwies sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war“ (Mt. 1,18).                                                                                                                                           Joseph aber „war gerecht und wollte sie doch nicht der öffentlichen Schande preisgeben, gedachte aber, sie heimlich zu entlassen“ (Mt. 1,19). Aber warum gelten beide heute noch als Vorbilder?

Maria

Der Lebenswandel von Maria war rein, sie war nach jüdischer Sitte mit einem gerechten Mann verlobt, dementsprechend hatte sie also vor der Verlobung ein reines, heiliges Leben gelebt. Gott erwählte sie, um seinen Sohn als Mensch auf die Erde zu bringen. Man stelle sich doch einmal vor, was Maria „durchmachen“ musste! Das Volk Israel erwartete den Messias seit Jahrtausenden! Das Land schrie nach Befreiung. Und dann erfolgte wie aus dem Nichts die Ankündigung eines Engels im Traum: „Du wirst den Messias zur Welt bringen! Er wird vom Heiligen Geist gezeugt sein!“ Und doch wurde Maria deswegen nicht stolz. Sie freute sich über die Erwählung, aber sie reagierte demütig. Außerdem konnte sie auch dieser unglaublichen Verheißung Glauben schenken, was nicht sonderlich selbstverständlich war, denn man muss bedenken, dass ihr Umfeld als nicht besonders gläubig angesehen werden kann. Außer ihr wussten nur Elisabeth und vermutlich Zacharias von diesem Wirken Gottes. Das zentrale Problem war, dass voreheliche Schwangerschaft zu dieser Zeit den Tod durch Steinigung bedeutet hätte - Maria ging durch ihren Glauben also ein sehr hohes Risiko ein. Auch ihre Liebe zu Joseph setzte sie nicht nur aufs Spiel, sondern opferte sie – um Gottes Dienerin zu sein.

Joseph

Es lässt sich eines feststellen: Eigentlich konnte er Maria nicht glauben. Dennoch liebte er sie, denn obwohl er nichts mehr davon hatte - es würde ihm keinerlei Vorteile bringen - wollte er Maria schützen. Sie würde nicht seine Frau werden, das schien klar, aber dennoch handelte er aus Liebe und mit dem Ziel, aus der Situation das Beste für Maria zu machen. Es ist erstaunlich: Er unterstellte Maria nichts, beschuldigte sie nicht, obwohl doch die menschlich naheliegende Erklärung für ihre Schwangerschaft Untreue und Unzucht gewesen wäre. Man kann somit klar an seinem Handeln erkennen, wie sehr Joseph sie liebte: Trotz dieser auch für ihn beschämenden Situation (deine Verlobte ist schwanger und du weißt nicht, von wem!), wandte er sich dennoch nicht von ihr ab. Er versuchte, im Einklang mit Gottes Gesetz das Beste für Maria aus dieser unbequemen Situation zu machen. Er lebte gerecht, aber er liebte sie auch. Er rückte von der Gerechtigkeit nicht ab - aber er nutzte den vollen Spielraum des Gesetzes zur Anwendung von Liebe. Er klagte nicht an, sondern er handelte gerecht und in der Liebe. Doch die Gerechtigkeit hätte eigentlich zur Trennung gezwungen, aber Gott griff in dieses Problem ein.

Glaubenskämpfe und Prüfungen

Es ist elementarer Bestandteil des Christseins, zu wissen, dass Gott die Person nicht ansieht. Wer gerecht und gottesfürchtig lebt, der ist ihm wohlgefällig. Gott ließ Josef in dieser sehr schwierigen und auch gefährlichen Situation nicht allein, auch sandte er ihm einen Engel. Dieser erläuterte ihm die scheinbar unerklärlichen Umstände anhand des Alten Testaments. Und Joseph handelte so, wie es der Engel ihm gesagt hatte! Er schaute nicht auf die Menschen, die Konsequenzen, die damit verbundenen Gefahren! 

Eine schwangere Frau zu heiraten, war gegen das Gesetz. Allerdings gab es im Falle Marias keine Zeugen für Untreue, nur menschliche Vermutung. Joseph durfte die Schwangerschaft also nicht ignorieren, war aber in einer schwierigen Situation: seine Verlobte behauptete, schwanger vom Heiligen Geist zu sein. Er stand im Konflikt: Was sollte er machen und auf wen sollte er hören? Trotz aller menschlichen Zweifel tat er das einzig Richtige: Er entschied sich für das Wort Gottes, und Gott schenkte ihm Gnade. 

Unsere Weihnachtsgeschichte

Maria und Joseph hatten das, was Wunder möglich macht: Glaube, Gerechtigkeit, Liebe und Wohlgefälligkeit vor Gott. Beide leisteten unglaublich schwere geistliche Arbeit. Sie mussten offensichtlich eine sehr gute geistliche Vorbereitung gehabt haben, damit das möglich wurde, was letztendlich geschah. 

Diese Menschen hat Gott benutzt, um sein Licht auf die Welt zu bringen.

Wenn es uns ernst ist mit dem Auftrag, in der Welt zu leuchten, dann müssen wir einsehen, dass der Mensch allein das nicht kann. Gott muss dieses Licht bringen.  Lernen wir doch von dem Wirken Gottes an einem der bekanntesten Ehepaare der Bibel - Maria und Joseph - wie wir dazu beitragen können, ein Gefäß für Gottes Licht zu sein.

Das Schöne ist: Das müssen wir nicht allein versuchen. Denn Jesus Christus spricht: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Trotz allem: Was wäre geschehen, wenn Gott keinen Menschen auf der Welt gefunden hätte, dem er die Erziehung und Geburt Jesu hätte anvertrauen können? Die Ereignisse, die zu Jesu Geburt führten, wurden von Gottes Geist erwirkt, vorbereitet und auch sicherlich genauso vorhergesehen. Dennoch ist auch der Mensch, der zum „Licht“ werden will, verpflichtet, an sich wirken zu lassen und Gott zu suchen. Möge der Herr uns dabei helfen. Amen. 

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2020.4 Praktisch

Heilsgewissheit

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Von Irrtümern und falschen Wahrheiten

Auf die Frage hin: „Hast du Heilsgewissheit?“ oder „Kannst du mir etwas dazu sagen?“ folgen in erster Linie überraschte Blicke. In vielen Fällen aber auch Antworten wie: „Ja, ich bin doch gläubig“ oder „Natürlich, ich bin ein wiedergeborener Christ.“ Keine Frage, das ist natürlich nicht falsch, aber geht es da nicht um mehr? Um die persönliche Überzeugung, die heilbringende Botschaft Christi und sein Versöhnungswerk am Kreuz für mich angenommen zu haben und um die Gewissheit, einmal auf ewig errettet zu sein.

Im Hinblick auf die sündige Natur des Menschen hat sich wohl schon ein jeder gläubiger Mensch mit der Frage befasst, ob ein Christ verloren gehen kann. Um dies zu beantworten, müssen wir uns allerdings mit der Frage beschäftigen: „Was macht einen wahren Christen bzw. ein Kind Gottes aus?“

Natürlich findet man im heutigen Dschungel der Religiosität eine ganze Menge an Lehren, die Heilsgewissheit oder Heilssicherheit verkündigen und in Leichtfertigkeit Gläubige zur Sünde verleiten. Es werden Bibelstellen herangezogen, um aufzuzeigen, dass ein gläubiger Christ nie verloren gehen kann und es werden Illusionen geschürt, ein Leben ohne Heiligkeit und in Sünde führen zu können. 

Jesus gibt uns Heilsgewissheit 

Der Herr Jesus sagt in Johannes 5,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht“, und in Johannes 10, 27-29: „Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie, und sie folgen mir, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie mir aus meiner Hand rauben.“ Wunderbare Bibelstellen, die uns ganz deutlich die Heilsgewissheit geben, wenn wir ein „echtes Kind Gottes“ oder ein „wahrer Christ“ sind. Jesus spricht hier persönlich zu uns. Das Wort Christi hören bedeutet natürlich nicht nur, zuzuhören, sondern es als göttlich anzunehmen, es zu glauben und dem Wort zu gehorchen. So auch der Abschnitt: „Glaubt dem, der mich gesandt hat“, der klar aussagt, dass wir Gott glauben sollen, denn er hat Jesus Christus als einzigen Retter der Menschheit in diese Welt gesandt. Die Annahme des Evangeliums ist der einzige Weg der Rettung und zum ewigen Leben. Man beachte, dass es hier heißt „[…] hat ewiges Leben!“ Ein Leben, das natürlich nicht irdisch ist, sondern das ewige geistliche Leben, das man durch die Wiedergeburt empfängt. Notwendigerweise dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es NICHT heißt: „[…] wird ewiges Leben haben“ und somit wird rasch überaus deutlich, dass die Errettung nicht zur Trägheit und Gleichgültigkeit aufruft, um in ein irdisch gesinntes Leben abzugleiten. Die Stimme Gottes zu hören, setzt voraus, dass wir sie kennen und natürlich auch den Hirten. Ein Schaf Christi oder ein Kind Gottes werden wir nicht deshalb, um unsere Errettung zu verdienen. Wir führen ein christliches Leben aus Dankbarkeit gegenüber unserem Herrn Jesus Christus, der für uns sein Leben gelassen hat. Es ist eine Motivation, ein geheiligtes Leben zu führen, da wir die Sicherheit, immer in seiner Hand zu bleiben, von Jesus selbst bekommen haben.

Apostel Paulus schreibt im Römerbrief 8, 38-39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Paulus durchstreift gedanklich beim Schreiben des Briefes das gesamte Universum auf der Suche nach etwas, das uns trennen kann von der Liebe Gottes. Er konnte jedoch nichts finden und schließt die Aufzählungen ab mit „[…] irgendein anderes Geschöpf“, um so auch wirklich alle äußerlichen Einflüsse genannt zu haben. 

Nach Markus 7, 21-23 kommt all das Böse von innen heraus und verunreinigt den Menschen. Das Böse wird in der Bibel klar als Sünde bezeichnet und der Tod ist der „Sünde Sold.“ Betrachten wir das Wort Gottes und beschäftigen uns mit dem Wesen Gottes, dann stellen wir fest: „Gott ist heilig!“ Nichts Sündiges kann in die Gemeinschaft Gottes kommen. Habakuk schreibt in Habakuk 1,13: „Zu rein sind deine Augen, als dass du Böses ansehen könntest.“

Im zweiten Brief an die Korinther schreibt Apostel Paulus in Kapitel 6,14-18 von der Absonderung zwischen Gerechtigkeit und der Gesetzlosigkeit, vom Licht und der Gemeinschaft mit der Finsternis. Als Kinder Gottes ist uns eine wunderbare Verheißung durch die Errettung unserer Seelen und das ewige Leben im Himmel mit unserem Herrn Jesus Christus gegeben. So schreibt Apostel Paulus auch im nächsten Kapitel zu Beginn (Vers 1): „Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit in Gottesfurcht!“

Der echte Christ kann fallen- aber er steht wieder auf 

Wir müssen verstehen, dass es die Möglichkeit für Gläubige gibt, sich mit dem Lebenswandel in der Sünde wieder der Welt zuzuwenden (Lukas 9,62). Nicht umsonst lesen wir im Wort Gottes viele eindringliche Ermahnungen zum treuen Ausharren, zur Wachsamkeit und Nüchternheit, zur Bewahrung des Glaubens, zum Überwinden, usw. Die Sünde ist und bleibt eine Gefahr der Trennung, aber es ist selbstverständlich keine Notwendigkeit, sondern eine bewusste und freiwillige Entscheidung des Menschen, sich unter die Herrschaft der Sünde zu stellen. Und wieder ist es Paulus, der uns im Römerbrief 6,1-2 vor dieser „Sündenherrschaft“ warnt: „Wie sollte jemand, der der Sünde gestorben ist, noch in ihr leben?“ In 2.Timotheus 2,19 lesen wir: „Aber der feste Grund Gottes bleibt bestehen und trägt dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen, und: Jeder, der den Namen des Christus nennt, wende sich ab von der Ungerechtigkeit!”

Ein wahrer Christ hat ein neues Leben empfangen, wenn er an den Herrn Jesus als Sohn Gottes glaubt und dadurch die Vergebung der Sünden empfangen hat. Das daraus neu geschenkte Leben von Gott wird sich in einem neuen, nach Gottes Wort ausgerichteten Wandel offenbaren. Der Gläubige kann fallen, er aber wird wieder aufstehen. Es kann auch Sünde ihn übereilen, er wird aber die Heiligung suchen. Der Christ kann vom Bösen und Unreinen überfallen und geplagt werden, aber er wird auf Christus blicken, auf das Kreuz. Man kann nicht ungestraft von Gnade reden und doch nach dem Fleisch wandeln, denn dem Haus Gottes geziemt Heiligkeit.

Die Heilsgewissheit oder Heilssicherheit dürfen wir haben, wenn wir ein Leben in völliger Hingabe zu unserem Herrn Jesus Christus führen. Ein Leben, mit Christus im Zentrum und dem tiefen Verständnis der Heiligkeit Gottes, ein Wandeln, mit Ihm in seinem Lichte durch ausgeprägtes Leben in Heiligung und Gottesfurcht. 

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2020.4 Praktisch

Gebetskette

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Geistlicher Lockdown

Uns ist allen bewusst, wie wichtig das Gebet ist und doch ist es so oft schwer, seine Knie zu beugen. Es ist immer wieder ein Kampf, zu dem HERRN zu kommen und so oft müssen wir uns heiligen, weil unser Lebenswandel Gott nicht wohlgefällig ist. Doch genau das macht das Gebet so wertvoll. Als wiedergeborener Christ ist es quasi unmöglich, nicht ein enges Gebetsleben mit Jesus zu führen.

Nur weil unsere Welt in einem Lockdown lebt, darf sich das nicht auf unser geistliches Leben auswirken. Stattdessen sollten wir diese Zeit nutzen. Wir sind nicht mehr so oft mit unseren Freunden weg, können nicht in jeden Gottesdienst und unsere normalen Dienste fallen ebenfalls weg. Dies sollte aber kein Grund für uns sein, auch die Beziehung zu Jesus herunterzufahren, sondern, ganz im Gegenteil, ihn noch mehr zu suchen.

Wacht und betet

Jesus ermahnt seine Jünger in Matthäus 26,41 mit den Worten: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.“ Diese Ermahnung sollten wir uns zu Herzen nehmen, denn auch unser Fleisch ist oft schwach und hält nicht den Versuchungen stand. In der Zeit, in der wir nicht jeden Sonntag in der Gemeinde sind und uns nicht jeden Tag das Wort Gottes gepredigt wird, da ist es wichtig, dass wir Jesus suchen und von ihm das Wort empfangen. Ein tägliches Gebetsleben ist hierfür noch wichtiger, als vor der Pandemie. Wenn das Fleisch schwach ist, dann muss der Geist, durch das Wachen und das Beten umso stärker sein, damit wir nicht in Versuchungen fallen.

Für den Nächsten beten

Nur weil wir weniger Zeit mit unseren Freunden verbringen, heißt das nicht, dass wir nicht trotzdem etwas gemeinsam bewirken können. Das, was Freunde verbinden sollte, ist Jesus Christus. Du solltest diese Zeit nutzen und gemeinsam mit deinen Freunden im Gebet stehen. Auch, wenn ihr räumlich getrennt seid, so kann das Gebet doch vereinen. Bildet Gebetsketten in euren Freundeskreisen und betet so in euren Freundeskreisen die Nacht hindurch, wie Jesus es so oft getan hat, um euch, aber auch euren Nächsten, so zu stärken. Denkt an die Jugendlichen, die leider nicht mehr in die Gemeinde gehen und bringt diese Not vor Gott. Jesu Plan war es, die zu retten, die verloren sind. Nun hat er euch schon gerettet und wir müssen jetzt für diejenigen ins Gebet gehen, die Jesus auch noch zu sich ziehen will.

Lukas 19,10:

„denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ 

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2020.4 Praktisch

Studiere die Bibel

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Folgender Artikel ist dazu da, um dich zum tieferen Studium vom Worte Gottes zu motivieren. Lass mich dir aber, bevor es losgeht, noch einige Worte mit auf den Weg geben: 

Nimm dir einige Augenblicke Zeit, um zu beten, wenn du anfängst, den vorliegenden Bibelabschnitt zu bearbeiten. Danke Gott für sein Wort, und bitte ihn, dass er dadurch zu dir redet. Sei nicht nur Hörer des Wortes, sondern auch Täter. In Matthäus 12, 49-50 sagt Jesus: „Siehe da, meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters tun wird, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter." Niemand ist näher bei Jesus als der, der seinen Willen tut!

Als Grundmuster für das Bibelstudium eignen sich drei Kategorien von Fragen:

- Was steht im Text? (Verständnisfrage)

- Was bedeutet das? (Bedeutungsfrage)

- Was soll ich jetzt tun? (Anwendungsfrage)

Wenn du in deiner Bibel den angegebenen Textabschnitt liest, wirst du schnell merken, auf welchen Teil des Textes sich die Fragen beziehen. Beantworte diese, und mach dir Notizen! Nimm dir danach wieder einige Minuten Zeit zum Gebet. Danke Gott, dass er in seinem Wort zu dir spricht. Sage ihm, was dir persönlich deutlich geworden ist und was du praktisch umsetzen willst.

Wir, als Jugendkompass-Team, wünschen dir von ganzem Herzen Gottes Segen beim Lesen in der Bibel. Möge der Heilige Geist dein Herz erleuchten und deine Augen öffnen für die Wunder in seinem Wort!

 Matthäus 25, 14-30: Gleichnis von den anvertrauten Talenten

„14 Denn es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: 

15 Und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit; und reiste außer Landes. 

16 Sogleich aber ging der, welcher die fünf Talente empfangen hatte, hin und handelte mit ihnen und gewann andere fünf Talente. 

17 So auch, der die zwei empfangen hatte, auch er gewann andere zwei. 

18 Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. 

19 Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und rechnet mit ihnen ab. 

20 Und es trat herbei, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente und sagte: „Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, andere fünf Talente habe ich dazugewonnen.“ 

21 Sein Herr sprach zu ihm: „Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.“ 

22 Es trat aber auch herbei, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: „Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich dazugewonnen.“ 

23 Sein Herr sprach zu ihm: „Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.“ 

24 Es trat aber auch herbei, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: „Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; 

25 und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine.“ 

26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: „Böser und fauler Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 

27 So solltest du nun mein Geld den Wechslern gegeben haben, und wenn ich kam, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten. 

28 Nehmt ihm nun das Talent weg, und gebt es dem, der die zehn Talente hat! 

29 Denn jedem, der hat, wird gegeben und überreichlich gewährt werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. 

30 Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußere Finsternis; da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.“

Was macht der dritte Knecht, als er sein Talent empfängt (Vers 18) und wie begründet er sein Ergebnis (Vers 24-25) vor dem Herrn?

Was denkst du, warum der dritte Knecht sein Talent nicht vermehrt hat? Lies in dem Buch der Sprüche Kapitel 6,6-8; Kapitel 22,13 und Kapitel 26,15 und definiere, was biblische Faulheit ist. Erkennst du Parallelen zwischen den Knechten und dem, was Salomo in den oben genannten Versen schreibt?

Ein Prediger sagte einmal: „Es gibt keinen Gottesdienst ohne den Dienst am Volk Gottes." Überlege dir, wie du konkret in der Gemeinde zum Segen dienen kannst! Setzt du dein Talent, nämlich die Zeit, gewinnbringend für das Reich Gottes ein? Wo gibt es bei dir noch Verbesserungspotenzial?

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2020.4 Praktisch

Folgen und Konsequenzen einer lebendigen Beziehung mit Jesus

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Nun sind wir an dem Punkt angekommen, uns mit der Frage zu beschäftigen, welche Folgen und Konsequenzen eine lebendige Beziehung mit Jesus mit sich bringt. Hier geht es nicht so sehr darum, seine persönlichen Vorteile für sich selbst „herauszuziehen“, sondern insbesondere darum, was mit deinem Leben während dieser Beziehung passiert.

Warst bislang du dein eigener Herr und Gebieter, wirst du nach und nach feststellen, dass Jesus alle Bereiche deines Lebens übernimmt. Das geschieht während deines Wachstumsprozesses als Christ. Eine der wichtigsten Konsequenzen dabei ist die ständige Selbstverleugnung. Wer mit Jesus leben will, muss sich selbst verleugnen (Matthäus 16,24), d.h. er muss sein Ich, seine Zeit, finanzielle Mittel und seine Fähigkeiten in Jesu Hände legen.

Eine Beziehung bedeutet bekanntlich ein vertrautes, gar intimes Verhältnis zweier Personen. Wie wertvoll einem diese Beziehung ist, zeigt sich daran, wieviel Zeit man in sie investiert. Es muss dir wichtig sein, mit Jesus zu reden und auch, auf ihn zu hören. Wichtiger als jeder andere Freund oder Freundin muss dir Jesus sein.

Kein „In-den-Tag-Starten“ ohne ihn, kein Wandel ohne ihn, kein Tagesabschluss ohne ihn! Warum ist die Pflege dieser Beziehung durch dich so wichtig? Weil sie dich in eine Abhängigkeit zu Jesus führt! Jesus sagte einmal: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht” und „Ohne mich könnt ihr nichts tun…” Ohne Jesus geht einfach nichts mehr.

Jesus erfrischt dein Leben, schenkt Freude und neue Motivation auch dann, wenn es Rückschläge, Niederlagen und Täler im Leben gibt; eine Beziehung mit Jesus macht das Leben einfach lebenswert! Er ist ein Freund, der einfach immer für dich da ist. Und wie unser Leitvers uns zeigt, fordert Jesus nicht nur, sondern er schenkt uns auch schon jetzt auf Erden sehr viel und in Ewigkeit ALLES. Als endgültige Folge, darfst du dich auf ein ewiges Leben mit Jesus freuen. Wie es Petrus in 1.Petrus 1,8-9 ausdrückt, wird dein Verbleiben und Festhalten in der Gemeinschaft mit dem unsichtbaren und doch so gegenwärtigen Jesus Christus, mit dem ewigen Leben belohnt. Dort kommst du endlich vom Glauben zum Schauen!

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2020.4 Praktisch

Salomo's Weisheiten

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Kennst du diesen Zustand, wenn du bis drei Uhr nachts gute Gemeinschaft mit deinen Freunden hast und morgens früh wieder auf die Arbeit musst? Wenn du aus deinem Bett aufstehst und der erste Griff direkt zum Handy geht, weil du ja nichts verpassen willst? Wenn du nach einem langen Arbeitstag im Anschluss in die Kirche musst, sei es wegen dem Gottesdienst, der Jugend oder der Vorbereitung eines Programms? Oft wird versucht, nebenbei ein kurzes Gebet zu sprechen und ein paar Minuten die Bibel zu lesen, um das Gewissen zu beruhigen.

Die Folgen sind katastrophal: keine Kraft, um aus dem „Loch“ herauszukommen, kein geistliches Wachstum und eine zunehmende innere Leere. Der Grund für diese geistliche Armut ist:

Beides ist unmittelbar miteinander verbunden, denn geistliche Disziplin ist immer gottbezogen und angetrieben von der Liebe zu Jesus Christus. Geistliche Disziplin, in ihrer wahren Bedeutung, ist unbedingt notwendig für ein erfülltes Leben in Gott. Darauf hat schon der weise Salomo in Sprüche 10,4 (siehe Leitvers) hingewiesen.

Disziplin ist alles!

Der Vers sagt u.a. Folgendes aus: „Wenn du im geistlichen Bereich fleißig oder diszipliniert bist, wirst du früher oder später dadurch ebenfalls geistlich bereichert werden.“ Diese geistliche Bereicherung findet hauptsächlich in der Beziehung zu Jesus statt, denn die Bindung an Christus bereichert das Leben. 

Diese geistliche Deutung des Verses deckt sich mit einer der Grundaussagen des Alten Testaments: „Gott gebraucht fleißige Menschen.” Du siehst das an Elisa und Gideon. Beide wurden während ihrer Arbeit zum Dienst gerufen. Aber auch an Daniel, welcher in den kritischsten Situationen nicht von seiner Gebetsgewohnheit abließ. Nicht zu vergessen ist Nehemia, der mit viel Hingabe und Opferbereitschaft den Wiederaufbau der Mauer Jerusalems leitete. Die Liste könnte man mit unzähligen weiteren Gottesmännern fortführen.

Konzentration als Schlüssel zur Beziehung mit Jesus

Aber auch im Neuen Testament ist geistliche Disziplin ein Thema, das Paulus sehr häufig anspricht. In 1. Timotheus 4,7b lesen wir folgende Aufforderung: „(...) übe dich aber zur Gottesfurcht (o. rechten Gottesverehrung).“ Das Wort „üben“ bedeutet im Griechischen „gymnazo.“ Daraus leitet sich das Wort „Gymnasium“ ab, welches damals Einrichtungen waren, in denen griechische Sportler für verschiedene Wettkämpfe trainiert haben. Paulus fordert Timotheus praktisch dazu auf, ein diszipliniertes Leben zu leben, das Gott ehrt und geprägt ist von Heiligkeit. Genauso hart, wie die Sportler sich für Wettkämpfe vorbereiten, sollen auch wir Fleiß und Kraft für ein geheiligtes Leben in Christus anlegen. 

Das Glaubensleben ist also ein harter Kampf. Dieser Kampf zeigt sich vor allem darin, dass wir als Jugend, wie keine andere Generation vor uns, mit Ablenkungen aller Art zu kämpfen haben. Durch diese Ablenkungen können wir von Gott getrennt werden, ihn nicht mehr sehen und hören. Hebräer 12,1 fordert uns gerade dazu auf, „jede Bürde und die uns so leicht umstrickende Sünde abzulegen und mit Ausdauer den vor uns liegenden Wettlauf zu laufen.”

Der Vers sagt überaus deutlich aus, dass wir uns nicht ablenken lassen sollen und stattdessen auf das Wesentliche konzentrieren müssen: Die Beziehung mit Jesus Christus.

Praktisch gedacht

Oftmals beklagen und bekennen zugleich Jugendliche, dass sie mit ihrer Zeit unweise umgegangen sind oder diese verschwendet haben. Schuld daran ist in den meisten Fällen das Smartphone oder auch die Sozialen Netzwerke. Es gilt, dieses Hindernis zu überwinden und den Rat von Epheser 5,15-16 zu Herzen zu nehmen. Dort steht nämlich Folgendes geschrieben: „Seht nun genau zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise! Kauft die rechte Zeit aus! Denn die Tage sind böse.“

Deshalb möchte ich dir drei praktische Ratschläge mit auf den Weg geben, wie du in Zukunft deine Zeit besser „auskaufen“ kannst:

Erhebe die Stille Zeit mit Jesus zu deiner Priorität Nr. 1. Das bedeutet, dass du am Abend vorher rechtzeitig ins Bett gehst, so dass du am Morgen konzentriert und ausreichend beten und die Bibel lesen kannst. Das sieht unter der Woche anders aus als am Wochenende. Und einer, der im Schichtbetrieb arbeitet, hat sowieso völlig andere Zeiten als derjenige, der regelmäßig zur selben Zeit ins Büro geht. Wichtig an dieser Stelle ist, JEDEN Tag ausreichend diese Gemeinschaft mit Gott zu haben, komme, was wolle.

Wenn du aufstehst, greife nicht sofort zum Handy. Achte unbedingt darauf, dass du das Gebet und die Bibellese in der Stille durchführst. Äußerlich wird es vielleicht nicht immer ganz gelingen, aber auf die innerliche Ruhe oder Stille jedenfalls, hast du einen großen Einfluss. Denke daran, dass viele Männer Gottes in der Stille vorbereitet wurden und Gott oftmals in der Stille zu einem spricht. Wenn du Probleme mit der Konzentration hast oder nicht weißt, wie du am besten die Bibel lesen sollst, erstelle dir eine Gebetsliste und nimm dir einen Bibelleseplan zur Hand, den du das ganze Jahr verfolgst.

Höre keine Musik auf dem Weg zur Arbeit, sondern denke vielmehr über das Gelesene nach. Sinne über das Wort Gottes nach und du wirst feststellen, wie es dein geistliches Leben bereichert und Gott durch die Verse zu dir spricht. Bete, lass dich im Geist erfüllen und bitte, während du zur Arbeit fährst, darum, ein Licht und Zeugnis für deine Kollegen zu sein.

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Meine Zeit mit Jesus

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Zeit mit Jesus verbringen = wertvoll?

Ist Jesus es dir wert, dass du Zeit mit ihm verbringen möchtest? Mit wertvollen Menschen in unserem Leben verbringen wir gerne Zeit, auch, wenn es nur zum „Abhängen“ ist. Ist dir bewusst, dass Jesus dich nicht braucht, du aber ihn? Er will Zeit mit dir verbringen, willst du es auch? Wer gibt dir dafür einen Leitfaden oder eine Anleitung? An wen oder was orientierst du dich in Bezug auf „Zeit mit Jesus“ verbringen?

Paulus gibt hierfür einen guten Hinweis: „Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich [Nachahmer] des Christus bin!“ 

1. Korinther 11,1

Ist es nicht eine Anmaßung von Paulus, so etwas zu behaupten? Ihm nachfolgen? Nun, hier hat sich kein Fehler eingeschlichen. Paulus tat, was Jesus tat und Jesus wiederum, was Gott gefiel. Wenn du Paulus nacheiferst, wird es richtig sein. Sein Bezugspunkt war der erhabene, fehlerfreie Sohn Gottes. Und er soll auch dein Bezugspunkt sein.

Was ich von Jesus lernen kann:

„Dieser (Jesus) hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit lautem Rufen und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod erretten konnte, und ist auch erhört worden um seiner Gottesfurcht willen. Und obwohl er Sohn war, hat er doch an dem, was er litt, den Gehorsam gelernt“ Hebräer 5,7-8

1. Zeit für Wertschätzung 

Jesus wusste, es gibt einen, der Ihn vom Tod erretten konnte. Es war sein Vater und den verehrte er. 

Wenn Jesus dein Erretter von deiner Schuld geworden ist, solltest du nicht aufhören, ihm dafür zu danken und ihm die Ehre zu geben. 

Diese Wertschätzung zeigt sich im Alltag. Wenn du einen befreundeten Bekannten triffst, reagierst du begeistert. Wenn du aber von ihm/ihr bei irgendeiner Sache ertappt wirst, hast du ein ungutes Gefühl. Die Begegnung lässt dich nicht kalt.  

Und genauso kannst du Jesus in der Natur begegnen und dir Zeit für ein Dankgebet nehmen. 

So wie du dich auch unwohl fühlst, wenn du von einer Sünde ertappt wirst. Du kannst Jesus in einer Schrecksekunde um Hilfe bitten oder dir während einer alleinigen Autofahrt Zeit für ein ausgiebiges Gespräch mit ihm nehmen.  

2. Zeit zum Gebet/Gespräch

Und so kommen wir zu diesem Gespräch mit Jesus, das die Bibel „Beten“ nennt. Es ist kein einseitiges Gespräch. Jetzt möchtest du vielleicht ein „doch“ einwenden. Schaue auf Jesus, er betete und wurde erhört. Gott antwortete. Wenn du um etwas bitten möchtest, benötigt es eine demütige Haltung. Du bist auf der richtigen Spur, wenn du das verstanden hast. Wann und wie führst du das Gespräch? Wir sind es gewohnt, uns zum Beten zu treffen und das im Knien oder im Stehen durchzuführen. Das ist korrekt. Aber wie oben erwähnt, besteht die Möglichkeit eines Gesprächs mit Jesus auch beim Autofahren oder beim Spazierengehen. Daraus haben so einige Christen großen Segen gezogen. Hier möchte ich noch eine Warnung mitgeben: Jesus wurde um seiner Gottesfurcht Willen erhört. So ist es für dich mehr als relevant, mit welcher Herzenshaltung du das Gespräch führst. Wenn du aus Faulheit auf dem Sofa sitzen oder liegen bleibst, musst du dir die Frage stellen, ob die Wertschätzung bzw. Gottesfurcht gegeben ist. 

Aus der Bibel entnehmen wir, dass die Nachfolger Jesu kniend, stehend oder auf dem Gesicht liegend, beteten. Aber wieviel Zeit sollte ich mir dafür nehmen? Jetzt stell dir diese Frage in Bezug auf deine Freundschaft. Manchmal geht die vollständige frei verfügbare Zeit darauf, mit den Freunden unterwegs zu sein. „Wer einen anderen demütigen will, sollte ihn nur nach seinem Gebetsleben fragen“, schreibt Oswald Sanders in seinem Buch „Geistliche Leiterschaft.“ Es wird hier für die Menge an Gebet kein Maß festgelegt. Fest steht, dass Gebetsstunden am schlechtesten von allen anderen Gottesdiensten besucht werden. 

Für dich soll es interessant sein, dass Jesus vor wichtigen Entscheidungen, vor dem Essen und regelmäßig an abgelegenen Orten, das Gespräch mit seinem Vater suchte. Im Thessalonicher-Brief heißt es: „Betet ohne Unterlass!“ Wenn du es auslebst, hast du ständig eine Verbindung mit Jesus. Den ganzen Tag über sind wir mit Entscheidungen, Enttäuschungen, Freuden konfrontiert und können dies den Tag über mit Jesus besprechen. 

3. Zeit, Jesus reden zu lassen

Nur, wann redet Jesus zu dir? Hierfür musst du ihm die Möglichkeit geben. Das klassische Reden/Antworten geschieht beim Bibellesen. Und so gehören diese beiden Praktiken zusammen. Das geschieht am besten, wenn du alleine bist. Vielleicht bist du sehr stark beschäftigt, so wie es Jesus übrigens auch war. Dann solltest du mehr beten, wie Jesus es tat. 

4. Einsamkeit

Jesus zog sich immer wieder zurück, um allein zu sein. Bist du auch manchmal in Einsamkeit? So richtig einsam, ohne Menschen und Smartphone? In deiner Zeit mit Jesus solltest du das Smartphone weglegen, damit es dich nicht ablenken kann. Sobald es piept, bist du mit den Gedanken abgelenkt. Die Zeit, in der du mit Jesus sprichst oder Jesus sprechen lässt, solltest du als „Quality Time“ (Qualitätszeit) betrachten. Was tief bewegend, emotional oder peinlich ist, bespricht man am besten unter vier Augen. Jesus hat auch laut gerufen, geweint, gefleht, und das alles in Einsamkeit, aber er war nicht allein, denn Gott war bei ihm. Jetzt ist er bei dir in deiner Einsamkeit.

Gott möge dir helfen, deine Zeit mit Jesus weiter auszubauen.

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Deine Beziehung mit Jesus

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Auch in modernen Bibelübersetzungen werden wir das Wort „Beziehungen“ nicht im Kontext unseres Verhältnisses zu Gott finden. Und doch – die Bibel ist voll davon. 

Warum ist deine persönliche Beziehung zu Christus so wichtig?

1. Die Beziehung zu Christus ist notwendig, um geistlich zu über-

leben

2. Die Beziehung zu Christus bestimmt deine zwischenmensch- lichen Beziehungen

3. Unser vollkommenes Vorbild – Das Vater-Sohn-Verhältnis Jesu Christi

Die Beziehung zu Christus ist notwendig, um geistlich zu überleben

 „Wodurch könnte ich meine Beziehung in der Ehe versehentlich zerstören?“, fragte ein frisch getrauter Ehemann einen Eheberater. 

Dieser antwortete ihm: „Du wirst deine Beziehung zerstören, wenn du nichts tust.“

Allein die Entscheidung für Christus und das Bekenntnis zu ihm hält uns noch lange nicht geistlich am Leben. Matthäus 4,4: „Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«“

Jesus gibt dem Satan klar zu verstehen, dass er, auch nach dem 40-tägigen Fasten, weder auf das Wort des Feindes noch auf seinen Ratschlag angewiesen ist, sondern allein auf das Wort Gottes. Was Jesu Leben und seinen Alltag bestimmt und ihn am Leben hält, ist nicht die Nahrung, die der Satan ihm rät, sondern allein das Wort Gottes und der Rat aus dieser Beziehung heraus.

„Das Besondere am christlichen Glauben ist die Beziehung zu Gott, die persönlich und im Alltag gelebt wird.“

David beschreibt im 16. Psalm die Beziehung mit Gott folgendermaßen:

Psalm 16, 7-11:

„Ich lobe den HERRN, der mich beraten hat; auch mahnt mich mein Herz des Nachts. Ich habe den HERRN allezeit vor Augen; er steht mir zur Rechten, so wanke ich nicht. Darum freut sich mein Herz, und meine Seele ist fröhlich; auch mein Leib wird sicher wohnen. Denn du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe. Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.“

Mit anderen Worten: Wenn du in vertrauter, anhaltender Beziehung mit Gott bist, dann…

-wird Gott dich immer beraten, manchmal auch durch Träume

-bist du sicher, weil du weißt, dass Christus mit dir geht

-kannst du der Zukunft fröhlich entgegengehen

-wirst du nicht sterben, sondern ewig leben

-wirst du dich freuen können, weil Gott dich zum ewigen Leben führt

David beschreibt seine Beziehung zu Gott so: „Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; er steht mir zur Rechten…“ Wer nicht in einer intakten Beziehung zu Christus steht, befindet sich in der Gefahr, seine Bestimmung und damit das ewige Leben zu verpassen. 

Wenn der Weg zum ewigen Leben einen Straßennamen hätte, könnte man die Straße „Beziehung mit Christus“ nennen.

Die Beziehung zu Christus bestimmt deine zwischenmenschlichen Beziehungen

Jesus identifiziert sich so sehr mit uns, dass er uns den Heiligen Geist sendet, der nicht mit uns, sondern in uns wohnt. Gott wird aber nicht in einem Tempel wohnen, wenn der Tempel, also der einzelne Mensch, ihn vollständig ignoriert.         

Römer 14, 17-18: „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet.” 

Stimmt deine Beziehung zu Gott, dann bist du auch bei den Menschen wertgeschätzt. Sei deshalb vorsichtig, wenn du so beschäftigt bist, dass du keine Zeit mehr für Gott hast. Es wird sich zwingend auf deine Beziehung zu deinen Lieben auswirken.  

Eine gute Beziehung auf horizontaler, also zwischenmenschlicher Ebene, erfordert eine gesunde und intakte vertikale Beziehung, nämlich die Beziehung zwischen Mensch und Gott.

Wie sieht so ein Verhältnis aus? Diese Frage führt uns zum nächsten Punkt.

Unser vollkommenes Vorbild – Das Vater-Sohn-Verhältnis Jesu Christi

Zeit, um zu reden (Beten):

Jesus macht uns klar: „Mein Geheimnis ist, dass ich mir Zeit nehme und mich zurückziehe.“

Lukas 5,16: „Er aber zog sich zurück und war in einsamen Gegenden und betete.”

Matthäus 26,36: „Da kam Jesus mit ihnen zu einem Garten, der hieß Gethsemane, und sprach zu den Jüngern: Setzt euch hierher, solange ich dorthin gehe und bete.”

Matthäus 14,23: „Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er für sich allein auf den Berg, um zu beten. Als es aber Abend geworden, war er dort allein.”

Zeit, um zu hören (die Bibel lesen und auf den Geist Gottes hören):

Johannes 8,28: „Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin und nichts von mir aus tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich.“

Das müssen wir in unserem alltäglichen Leben erfüllen:

Als Jesus in Gethsemane von den Knien aufstand (Matthäus 26,46), war der Kampf mit dem Tod ausgefochten. Jesus ging bereits als Sieger aus Gethsemane.

Johannes 4,34: „Jesus erwiderte: »Meine Nahrung ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und das Werk vollende, das er mir aufgetragen hat.«” Das heißt, Jesus konnte ohne Sünde leben, weil er immer in der Gemeinschaft mit Gott war.

Jetzt könntest du nun ein abschließendes und kurzes Gebet sprechen:

„Himmlischer Vater, wir haben Zeit für alles, für die Arbeit, unsere Freizeit, den Sport, die Gemeinde, Urlaub, die Nahrung, usw. Aber für dich und letztendlich für uns, scheinen wir keine Zeit zu haben. Vergib uns und lehre uns, deinem Beispiel zu folgen. AMEN.“

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2020.1 Praktisch

Betrügen wir Gott? – Vom aufrichtigen Umgang mit dem Geld

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Wenn wir genauer betrachten, was die Bibel zum Thema „Geld“ sagt, fällt uns folgendes auf:

-15 % von dem was Jesus sagte, hatte mit Geld und Besitz zu tun. Das ist mehr, als er über Himmel und Hölle zusammen gesprochen hat

-Insgesamt finden sich 2.000 Verse in der Bibel, die über Geld und Besitz sprechen

-Diejenigen Personen, die Johannes der Täufer zur Buße taufte, erhielten auf die Frage, wie sie die echte Buße und Umkehr unter Beweis stellen konnten, immer eine Antwort, die mit Geld und Besitz zu tun hatte. Das zeigt uns die zentrale Bedeutung des Themas für unser geistliches Leben. (vgl. Lukas Kapitel 3,1-14)

Drei gute Gründe, um diesem Thema eine erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. In diesem Artikel soll der Schwerpunkt auf die Aufrichtigkeit im Umgang mit Geld gelegt werden.

Unser Umgang mit Geld spricht Bände über unser Christenleben

Wer würde in diesem Moment 3.000 € nicht annehmen, wenn man es ihm anbieten würde? Es gibt keinen Haken, keine Verpflichtungen oder ein sonstiges lästiges Nachspiel. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, würden es die meisten tun. 

Im Prinzip lieben wir Geld und fühlen einen eigenartigen Verlust, wenn wir es ausgeben. Aber warum ist das so? Der Grund liegt darin, dass Geld uns Macht verleiht. Macht darüber,. Rechnungen zu begleichen, Essen einzukaufen, sich zu vergnügen oder schick anzuziehen. Diese Macht geben die Menschen ungern ab, wie wir am folgenden Beispiel im Neuen Testament sehen:

Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - was übersetzt heißt: Sohn des Trostes-, ein Levit, ein Zyprer von Geburt, der einen Acker besaß, verkaufte ihn, brachte das Geld und legte es zu den Füßen der Apostel nieder. Ein Mann aber mit Namen Hananias, mit Saphira, seiner Frau, verkaufte ein Gut und schaffte von dem Kaufpreis beiseite, wovon auch die Frau wusste; und er brachte einen Teil und legte ihn nieder zu den Füßen der Apostel. (Apg. 4,36 - 5,2)

In dieser Geschichte sehen wir zwei Typen von Menschen, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Zum einen Barnabas. Ein Mensch, unter dessen Leitung Paulus und Markus in den Dienst gerufen wurden. Ein Ermutiger und hervorragender Mentor junger Menschen. Zum anderen Hananias und Saphira, die den Heiligen Geist betrogen und kurz danach starben. 

Eigenartigerweise deckt sich ihr Umgang mit Geld mit ihrem Christenleben. Denn dort wo ihr Herz war, war auch ihr Schatz. (Mt. 19,21).

Das Problem bestand schon seit jeher und trat nicht erst zu der Zeit der Apostel auf. Gott sprach selbst zu seinem Volk folgende Worte:

„Darf ein Mensch Gott berauben? Ja, ihr beraubt mich! - Ihr aber sagt:“ Worin haben wir dich beraubt?“ Im Zehnten und im Hebopfer.“(Mal. 3,8)

Die Israeliten wollten damals auch nicht Gott das geben, was ihm nach dem Gesetz zustand. In diesem Vers sehen wir Gottes Sicht auf diese Dinge. Das Urteil im Alten Testament war vernichtend und die Strafe über Hananias und Saphira war hart, aber gerecht.

Wir sehen, dass Gott die Sache mit dem „Geld“ sehr ernst nimmt und wir sollten es auch tun. 

Gemäß Mal. 3,6 hat sich Gott nicht verändert und nach Psalm 50,21 dürfen wir nicht denken, dass Gott in irgendeiner Weise so wie wir es sind, ist, und bei der ganzen Sache schon ein „Auge zudrückt.“ Es ist Sünde, wenn wir unsere finanziellen Pflichten nicht erfüllen.

Angesichts dieser strengen Anforderungen, die sein Wort uns stellt, sollten wir uns selbst überprüfen, wie wir in diesem Bereich vor Gott stehen und uns mit seiner Hilfe bessern. 

Im Kleinen treu sein

Schauen wir uns folgende Stelle (Lk. 16,10) im Kontext der Bibel an:

„Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht.“

Wir benutzen oft diese Stelle, um damit auszudrücken, dass man erstmal in niedrigen Dien-sten anfangen muss, damit man auch später verantwortungsvollere Positionen übernehmen kann. Dieser Ansatz ist nicht verkehrt, trifft aber die Aussage Jesu nicht auf den Punkt. 

Jesus tätigt diese Aussage im Zusammenhang mit dem Gleichnis über den ungerechten Verwalter. Dort geht es ganz klar um Geld. Jesus meint daher mit diesem Vers, dass, wenn wir in Geldsachen nicht treu sind, auch in vielen anderen Dingen nicht treu sein können. 

Was für eine gewaltige Aussage! Sie rückt das Thema Geld und Besitz nochmal in ein ganz anderes Licht. Auf Gott vertrauen im Bereich der Finanzen ist erst der „Einstieg unseres Gottvertrauens“.

Aber wie können wir in diesem Bereich treu sein bzw. werden?

1. Spr. 3,9: „Ehre den Herrn mit deinem Besitz, mit den Erstlingen all deines Ertrages!“

Das bedeutet, dass du nicht deine Beiträge (Jugend und Gemeinde) dann zahlst, wenn das Weihnachtsgeld gekommen ist oder kurz vor „Ladenschluss“, sondern direkt und sofort. Am besten mit einem SEPA-Lastschriftmandat. Dann kann nichts schief gehen. 

2. Eph. 4,28:“ Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern mühe sich vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen (etwas) mitzugeben hat!

Unser Denken beschränkt sich viel zu sehr auf die Beiträge, die wir zu leisten haben. Haben wir unser Geld überwiesen, können wir mit dem Rest umgehen, wie wir wollen. Aber anhand dieser Schriftstelle sehen wir etwas Anderes. Nämlich: Wir arbeiten, damit wir geben können.

Das gibt unserer Arbeit einen ganz anderen Sinn und füllt uns mit Motivation. Du gehst nicht für dich selbst arbeiten, sondern für diejenigen, die deine finanzielle Unterstützung benötigen. Erst wenn du außerhalb der Gemeinde gibst, gehst du wirklich aufrichtig mit Geld um.

3. Röm. 13,7: „Gebt allen, was ihr (ihnen) schuldig seid: die Steuer, dem die Steuer; den Zoll, dem der Zoll; die Furcht, dem die Furcht; die Ehre, dem die Ehre (gebührt)!“

nötig die erforderlichen sozialen Abgaben zu leisten. Darunter gehören auch die „beliebten“ Steuern. Es fängt bei der Erstellung der eigenen Steuererklärung an, geht über die Schwarzarbeit und endet im schlimmsten Fall bei der Steuerhinterziehung. Jesus betont in Mt. 17,27 dass wir dahingehend den übrigen Leuten kein Anstoß sein sollen (d.h. an dieser Stelle kein Ärgernis sein für andere Menschen). Wir sollten uns immer daran erinnern, dass wir ein offener Brief für Christus sind (2.Kor. 3,2-3) und demnach „der Welt“ in allem ein Vorbild sein sollen.

Gebe hin, was du nicht halten kannst, um zu gewinnen, was du nicht verlieren kannst

Diese Aussage hat einmal der bekannte Missionar Jim Elliot getätigt. Damit hätte er kaum treffender Mt. 6,19-20 wiedergeben können:

„Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß zerstören und wo Diebe durchgraben noch stehlen!“

Stell dir mal Folgendes vor:

Du lebst in Frankreich und kommst für drei Monate in die USA zu Besuch. Du wohnst in einem Hotel. Und schon vorher sagt man dir, dass du im Flugzeug nichts wieder nach Frankreich zurücknehmen kannst. Aber natürlich kannst du in den Vereinigten Staaten Geld verdienen und es auf ein Konto in Frankreich einzahlen. Würdest du mit dem Wissen dein Hotelzimmer mit teuren Möbeln und wertvollen Wandbehängen ausstaffieren? Natürlich nicht. Du würdest dein Geld in die Heimat schicken. Du würdest nur das ausgeben, was du zum Leben brauchst und die großen Beträge schon mal vorausschicken.

Aber wie oft tun wir genau das Gegenteil. Leben so, als wäre die Erde unser Zuhause und nicht der Himmel, als würden wir für „den Moment“ leben und nicht für die Ewigkeit? Jesus hat selbst einmal in Mt. 19,29 denen, die Opfer auf der Erde bringen, eine hundertfache Belohnung im Himmel, versprochen. Das ist eine Rendite von 10.000 %. Das bekommst du bei keiner Bank, mit keiner Aktie und sonst einem Geschäft. Und dieses Versprechen ist absolut sicher und werthaltig, weil die Verheißung in seinem unabänderlichen, irrtumslosen und ewigem Wort, verzeichnet ist. Ist das nicht wunderbar?

Wenn du investieren willst, dann investiere in bleibende Werte. Investiere ins Reich Gottes. Denn nichts, garnichts kannst du mitnehmen.