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2021.1 Leitthema

Hast du das Königskleid schon angezogen

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„Sieh, es kommt die Zeit, sagt der Herr, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will, und er soll ein König sein, der weise regieren wird und Recht und Gerechtigkeit im Land ausüben wird“ 

Jer. 23,5

Diese Prophezeiung von Jeremia über das Kommen Jesu Christi auf diese Erde ist nur eine von vielen, die wir in der Heiligen Schrift finden. Besonders viele Juden stützen sich auf diese Schriftstelle, wenn es um das Kommen eines Messias oder Erretters geht. Sie richten ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Worte „Recht“ und „Gerechtigkeit.“ Nach jahrelanger Unterdrückung sehnten sich die Juden nach einem Erlöser, der als gerechter König ihr Land regieren würde. Und schließlich kam Jesus auf diese Erde und behauptete, der Messias und Gottes Sohn zu sein. Nun stellt sich die Frage: Ist Jesus wirklich dieser angekündigte König? Können wir uns dessen sicher sein? Gibt es Anzeichen, dass er wirklich Gottes Sohn ist? 

Und falls das wirklich so ist, gibt es eine Möglichkeit, zu ihm dazu zugehören? Zu seiner königlichen Familie? Seine Kinder zu sein?

Anforderungen des Alten Testaments an den Messias

Der verheißene Messias musste verschiedene Bedingungen des Alten Testaments erfüllen. Zum Beispiel:

- Der wahre König musste aus dem Stamm der Könige kommen und ein Nachkomme Salomos, Rehabeams, Hiskias usw. sein. 

- Außerdem sollte der angekündigte Messias kein leiblicher Nachkomme von Jekonja, dem Sohn Jojakims, sein. Von diesem wurde geweissagt, dass „keiner seiner Nachkommen auf dem Thron Davids sitzen und über Juda herrschen wird.“ (Jer. 22,30)

- Der verheißene König musste ein Mensch sein, denn der Nachkomme Davids ist (logischerweise) ein Mensch. Jeder Nachkomme eines Menschen ist ein anderer Mensch.

- Allerdings sollte er mehr als ein Mensch sein. Derjenige, der Messias über Israel werden sollte, musste von einer Jungfrau geboren werden (vgl. Jes. 7,14). Er musste auf übernatürliche Weise gezeugt werden; von Gott selbst. Der Name Immanuel („Gott mit uns“) bestätigt dieses Wunder.

Diese Bedingungen scheinen beim ersten Betrachten unerfüllbar. Und doch stellen wir fest, dass Jesus im Geschlechtsregister des Matthäusevangeliums als Sohn Davids angeführt wird, weil Joseph, Marias Mann, ihn als Sohn angenommen hatte. Zugleich war er derjenige, der von der Jungfrau Maria geboren wurde. Sie war eine Nachfahrin Davids, jedoch nicht aus der Linie Jekonjas.

Somit war Jesus Christus, rechtlich gesehen, Nachkomme Davids über die Königslinie und hatte Anspruch auf den Thron. Er erfüllte alle prophetischen Bedingungen aus dem Alten Testament, um Messias zu sein.

Christus ist da – wie wird er aufgenommen?

Der angekündigte König war geboren. Das Geschlechtsregister lieferte die Beweise dafür, dass er einen Anspruch auf den Thron Davids stellen durfte. Er war der Messias, der langersehnte Retter und König der Juden. 

Allerdings war Jesus von seinem Volk nicht erwünscht. König Herodes versuchte sogar, einen Mordanschlag auf Jesus zu verüben.

Jesu Geburt auf Erden, sie glich nicht der eines ruhmreichen Thronfolgers. Nein, er kam ganz demütig in einem Stall in Bethlehem auf die Welt. Die wenigsten erkannten ihn als Messias an. Und doch bewies er durch sein Leben, sein Wirken und durch seinen Tod, dass er Gottes Sohn und König der Juden ist. Sein Kommen brachte eine große Veränderung der Menschheitsgeschichte mit sich.

Jesu Leben – eine völlige Identifikation mit dem schwachen menschlichen Wesen

Als Jesus zu wirken begann, war er schon ein erwachsener Mann. Er war etwa 30 Jahre alt, als er sich von Johannes dem Täufer taufen ließ. Doch wieso ließ sich Jesus von einem Menschen taufen? Diese Taufe war doch für Menschen bestimmt, die ihre Sünden loslassen und einen Bund mit Gott schließen wollten, oder?

Jesus hatte es nicht nötig, sich wegen seiner Sünden taufen zu lassen, denn er war sündlos. Es ging ihm um die praktische Gerechtigkeit, die er erfüllen wollte (vgl. Mt. 3,14-15). So sehr identifizierte sich Jesus mit dem sündigen Volk, dass er die Taufe auch an sich geschehen ließ. Er erniedrigte sich, obwohl er Gottes Sohn war, stellte sich auf eine Ebene mit dem Volk Israel und beugte sich vor seinem Vater. Er erfüllte somit die Gerechtigkeit Gottes, sich als Teil des Volkes zu beugen.

Er kam auf diese Erde, um den Menschen zu dienen. Die Wunder, die er tat, zeugen von seiner Liebe zu den Menschen. Er nahm sich immer die Zeit, um einem Schwachen oder Kranken zu helfen, ganz anders als irdisch mächtige Könige, die das Volk unterdrücken und die Bedürfnisse des Volkes nicht beachten.

Jesu Wirken – seine Wunder zeugen von seiner wirklichen Herkunft

Ab dem achten Kapitel des Matthäusevangeliums lesen wir regelmäßig von den Wundern Jesu. 

Diese Wunder lassen sich in vier Kategorien einteilen:

- 1. Vollmacht:  Jesus konnte die Menschen von ihren körperlichen Gebrechen und Krankheiten heilen (Heilungen von Lahmen und Blinden, Auferweckung von Toten).

- 2. Vollmacht:  Jesus konnte Dämonen und unreine Geister austreiben (vgl. Mt. 8,28-34).

- 3. Vollmacht: Jesus konnte der Natur Befehle erteilen (Beruhigung des Sturmes -> Mt. 8,27).

- 4. Vollmacht:  Jesus konnte Sünden vergeben, das konnte vor ihm kein Mensch von sich behaupten. Nur ein Gott kann menschliche Sünden vergeben (Mt. 9,5-6).

Jesus bewies durch sein Handeln, dass er göttlicher Herkunft war. Dadurch ergab sich auch die vierte Vollmacht: Er konnte Sünden vergeben. Es ist einfach zu sagen: „Dir sind deine Sünden vergeben.” Doch allein Jesus hatte die Macht, diese Worte nicht nur zu sagen, denn er setzte das Gesagte auch in die Tat um: Er nahm die Sündenlast tatsächlich von deiner und meiner Schulter und vergab dir und mir unsere Sünden.  

Sein Wirken auf dieser Erde zeigt uns eines: Jesus, Gottes Sohn und 

der wahre König dieser Welt, kam vom göttlichen Thron auf diese Erde herab, um uns vom Himmel zu erzählen und uns auch die Möglichkeit zu geben, zu seiner königlichen Familie dazu zugehören und Gottes Kinder zu sein. Doch wie schaffen wir das? 

Die Möglichkeit, zur königlichen Familie Jesu dazu zugehören

Die erste Voraussetzung, um zu Jesu Familie dazu zugehören, ist, gehorsam zu sein, also seinen Willen zu befolgen (vgl. Mt. 12,50). Denn nur derjenige, der Gottes Willen befolgt, kann eine intime geistliche Beziehung zu Gott aufbauen. 

Wenn wir seinen Willen tun, bringen wir automatisch Frucht. Das liegt daran, dass Gott unfehlbar ist, seine Pläne stets einen höheren Zweck verfolgen und er immer das Richtige tut. Ein Mensch, der Gott gehorchen will, zeigt das Verlangen, auf Gott zu hören und das Herz für seine Worte zu öffnen. Er ist bereit, Gottes Willen zu befolgen und sich von ihm gebrauchen zu lassen. Dieser Mensch ist in der himmlischen Familie hochwillkommen und ist ein Kind Gottes, da er den Willen des Vaters tut.

Es gibt außerdem einige Gleichnisse im Matthäusevangelium, in denen Jesus seinen Jüngern das Himmelreich erklärt. Hierbei lassen sich einige Voraussetzungen ableiten, die ein Mensch erfüllen muss, um der königlichen Familie anzugehören:

- Das Gleichnis vom Schatz im Acker (Mt. 13,44): Ein Kind Gottes sollte das Himmelreich als einen Schatz betrachten, für den es alles, was es hat, hingeben würde, um ihn zu besitzen. 

- Das Gleichnis von der kostbaren Perle (Mt. 13,45-46): Das Himmelreich kann nur durch völliges Streben und hundertprozentige Hingabe erreicht werden.

- Das Gleichnis vom Netz (Mt. 13,47-48): Wer in das Himmelreich hineinwill, muss am Tag des Gerichts zu Gottes Kindern gehören.

- Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl (Mt. 22,1-14): In Gottes Königreich darf nur das Hochzeitskleid getragen werden, welches Gott dem Menschen schenkt. 

Sobald sich ein Mensch zu Gott bekennt, Buße tut, sich heiligt und das Heil annimmt, bekommt er von Gott ein Kleid geschenkt. Dieses berechtigt ihn, an der himmlischen Hochzeit teilzunehmen. Doch viele Menschen wollen von Gottes Gerechtigkeit nichts wissen. Sie glauben an ihre eigene Gerechtigkeit und denken, sie wären keine bösen Menschen. Sie ziehen ihr eigenes Kleid der Gerechtigkeit an und merken nicht, dass dieses Kleid nicht das wahre Hochzeitskleid ist.

Doch Gott will jedem Menschen das Kleid der Gerechtigkeit schenken. Es ist eine wichtige Voraussetzung, um sich ein Teil der göttlichen Königsfamilie nennen zu dürfen.

Hast du dieses Kleid bereits erworben? Hast du diesen inneren Frieden und die Sicherheit, dass du ein Kind Gottes bist? Hast du die echte Wiedergeburt erlebt?

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2021.1 Leitthema

Matthäus

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Entscheide dich für Jesus!

Das Matthäusevangelium zeigt in 28 Kapiteln, dass Jesus der verheißene Messias, der König und Retter der Welt ist. Dieses Evangelium verbindet das Alte und das Neue Testament. 

Dieser Überblick soll dich dazu ermutigen, dich tiefer und intensiver mit diesem Evangelium auseinanderzusetzen. Du wirst feststellen, dass das Matthäusevangelium eine Botschaft voller Aufforderungen ist. Sie zwingt dich zu einer Entscheidung: Für oder gegen Jesus. Einen Mittelweg gibt es nicht. 

Auch wirst du Jesus von einer anderen Seite kennenlernen und merken, wie groß sein Werk für dich war und immer noch ist. Alles zielt in diesem biblischen Buch auf das Kreuz ab, denn: Das Kreuz ist der absolute Höhepunkt in diesem Evangelium. Deswegen: Mache dich auf! Lerne das Matthäusevangelium kennen. Entscheide dich für eine hingebungsvolle Nachfolge Christi!

Ein Evangelium für Juden

Matthäus schreibt für eine ausgewählte Gruppe von Menschen, und zwar für die Juden. Aber warum gerade denn die Juden?

Die ersten Gläubigen waren Juden. Als nach der Steinigung des Stephanus die Verfolgung begann, wurden sie zerstreut. Vorher waren sie alle den Aposteln unterstellt und konnten deshalb direkte Antworten auf ihre Fragen erhalten. Nun benötigten sie eine verlässliche Quelle. Deshalb schrieb Matthäus sein Evangelium. Er wollte klar und deutlich zeigen, dass Jesus wirklich der angekündigte König ist. Deshalb machte er auch einen so starken Gebrauch von Prophetien, die das Kommen des Messias voraussagten. 

Das Matthäusevangelium verstehen 

Das Matthäusevangelium enthält fünf Lehren. Diese sind in der untenstehenden Gliederung mit einem Spiegelstrich versehen und sollen dadurch als schnellere Orientierung dienen. 

Außerdem lässt sich das Evangelium in acht Abschnitte gliedern, und eigentlich jeder Abschnitt enthält am Schluss eine Aufforderung. Diese galt nicht nur für die Jünger, sondern hat für uns Christen höchste Aktualität.

Im ersten Abschnitt (→ Die Ankunft: 1,1-4,11) wird uns der Hintergrund unseres Herrn Jesus Christus bekannt gemacht. Matthäus stellt, direkt im ersten Vers, seine Abstammung von Abraham und von David fest. Er zeigt sofort am Anfang seines Werkes, dass Jesus der Sohn Gottes, der lang erwartete und verheißene Messias, ist. Es folgen die Berichte über Jesu Geburt und die Versuchung durch den Teufel.

Außerdem wird direkt am Anfang (Mt. 1,21) der Auftrag von Jesus Christus genau beschrieben: Er soll die Juden nicht von den Römern, sondern von ihren Sünden (er)retten.

Im zweiten Abschnitt (→  Grundsätze des Messias: 4,12-7,29) wird thematisiert, wie Jesus seinen Dienst beginnt. Er ruft die Menschen zur Buße. In der Bergpredigt erklärt er die Grundsätze des Himmelreiches, in welchem er der Herr ist und ruft zu einer Entscheidung auf (Mt. 7,13): „Geht hinein durch die enge Pforte ...“

Du hast unbedingt eine Entscheidung zu treffen. Auch, wenn du dich nicht bewusst entscheidest, entscheidest du dich trotzdem. Wirst du den breiten oder den schmalen Weg gehen? Für welchen Weg hast du dich entschieden?

Der dritte Abschnitt (→ Macht des Messias: 8,1-11,1) 

In diesem Sinnabschnitt werden verschiedene Wunder beschrieben, um die Rede der Bergpredigt nochmals zu bekräftigen. Diese Wunder zeigen die uneingeschränkte Macht Jesu. 

Insgesamt werden in diesen Kapiteln neun Wunder aufgezeichnet, in welchen wiederum sechs Mal der Glaube eine große Rolle spielt. Da der Glaube im Zusammenhang mit der Jüngerschaft steht, zeigt dies uns, dass man nur dann ein wirksamer Jünger ist, wenn man an die uneingeschränkte Macht des Herrn Jesus glaubt. 

Auch in diesem Abschnitt spricht Jesus eine Aufforderung an uns aus (Mt. 10,38-39): „Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird‘s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird‘s finden.“ 

Daran kannst du klar erkennen, dass anstelle der Selbstverwirklichung die Selbstverleugnung für einen Jünger Jesu angeordnet ist. Ohne die Verleugnung des eigenen Lebens kann es keine wahre Jüngerschaft geben. Bist du bereit, dein Leben für das Höchste zu geben?

In dem vierten Abschnitt (→ Programm des Messias: 11,2-13,53) stehen die Gleichnisse vom Himmelreich im Vordergrund. Jesus stellt in diesen Gleichnissen das Programm des Himmelreichs vor. Es sind insgesamt acht Bilder aus dem damaligen Alltagsleben:

1. Vom Sämann                                          13,1-23

2. Vom Unkraut unter dem Weizen              13,24-30.36-43

3. Vom Senfkorn                                         13,31-32

4. Vom Sauerteig                                         13,33

5. Vom Schatz im Acker                              13,44

6. Von der Perle                                          13,45-46

7. Vom Fischnetz                                        13,47-50

8. Vom Hausvater                                        13,51-52

Vier Gleichnisse waren für die Jünger bestimmt und wiederum vier Gleichnisse für die Volksmenge, denn:

  - In den ersten vier Gleichnissen wird der Volksmenge das Himmelreich vorgestellt.

  - Die letzten vier Gleichnisse behandeln die inneren Aspekte des Reiches Gottes.

Diese Gleichnisse sprechen uns direkt an. Jesus möchte von uns ein aufnahmebereites Herz sehen, welches sich hingebungsvoll für sein Königreich einsetzt.  Und nun die Fragen: Hast du verstanden, was diese Gleichnisse für dich persönlich bedeuten? Bist du für die Botschaft des Reiches aufnahmebereit? Bringst du wahrhaftig Frucht für den Heiland? Beteiligst du dich aktiv an der Ausbreitung des Reiches? 

In dem fünften Paragraphen (→  Ziel des Messias: 13,54-19,2) thematisiert Matthäus die Ablehnung Jesu, den Tod Johannes‘ des Täufers und die Kleingläubigkeit der Jünger. 

Jesus beginnt, seinen Jüngern die zukünftigen Leiden zu verkündigen. Es ist der Wendepunkt des Evangeliums. Ab diesem Ereignis wird das Kreuz immer sichtbarer. Interessanterweise fordert Jesus, nach der ersten Leidensankündigung, seine Nachfolger auf, sich zu entscheiden (Mt. 16,24): „Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“

Vor dem Aufruf ordnet Matthäus bewusst das Bekenntnis des Petrus, dass Jesus der wahrhaftige Sohn Gottes ist, an (Mt. 16,16). Kurz danach beschreibt Matthäus die Begebenheit vom Geldstück im Fischmaul (Mt. 17, 24-27). Es ist eines der drei Wunder, die nur im Matthäusevangelium vorkommen und unterstreicht einmal mehr die Göttlichkeit und Macht unseres Herrn Jesus Christus. Diese Begebenheiten sollen wir also klar und deutlich im Hinterkopf haben, wenn es um die Entscheidung geht: „Für oder gegen Jesus?“ 

Im sechsten Abschnitt (→ Probleme des Messias: 19,3-26,2) ist die Auseinandersetzung Jesu mit den verschiedenen religiösen und politischen Gruppen und seine Rede über die Endzeit das Hauptthema. 

Jesus beklagt, dass der religiöse Teil des Volkes ihn nicht angenommen hat. Durch das ganze Evangelium zieht es sich wie ein roter Faden: Angefangen bei seiner Geburt bis zum Kreuz wird die Ablehnung der Juden gegenüber Jesus Christus immer größer, heftiger und radikaler.

Das Beispiel zeigt uns, dass ein religiöses Leben ohne die echte Annahme Christi, ohne die Einwilligung unsererseits, dass er die Herrschaft in unserem Leben übernimmt, einfach wertlos ist. 

Der siebte (→ Passion des Messias: 26,3-28,10) und achte Themenabschnitt  (→ Epilog: 28,11-20) behandeln die Kreuzigung und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus.

Jesus gibt, kurz bevor er in den Himmel auffährt, seine letzte Anordnung an die Jünger, die auch uns Christen gilt (Mt. 28,19-20): „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Hast du diesen Auftrag schon angenommen? 

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2020.4 Leitthema

Predigt von Iwan Anatoljewitsch Levchuk

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Friede sei mit euch, Brüder und Schwestern, die zu dieser Evangelisationskonferenz gekommen sind. Heute sind wir glücklich, dass wir an einer großen Evangelisation teilnehmen können, die Gott auf der ganzen Welt durchführt. Ich möchte eine Stelle aus der Heiligen Schrift aufschlagen, das Kapitel 35 in Jesaja. Ich lese den ersten Vers: „Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien.“ Halleluja!

Wir alle sind lebendige Zeugen, dass heute die Zeit gekommen ist. Die Wüste frohlockt. Die Zeit ist gekommen und diese Erscheinung ist sichtbar. 72 Jahre lang ließ man die Keime in der Wüste nicht aufblühen. Freunde, es war eine Zeit der Hoffnungslosigkeit, man dachte, die UdSSR wird niemals frei für die Evangelisation sein, da alle Kirchen, Gemeinden und Gebetshäuser geschlossen waren. Menschen, die gebetet und von Christus gesprochen haben, wurden unterdrückt. Aber wir wissen, dass der Herr die, die auf ihn vertrauen, nicht zuschanden werden lässt. Es gibt so einen Psalm: 

 „Die Fesseln werden fallen, die Ketten werden reißen, Christi Krieger werden Freiheit erlangen, große Kraft von oben wird ihnen zuteilwerden und die Botschaft von der Erlösung werden sie zu den Völkern tragen.”

Nicht zu dem Volk, sondern zu den Völkern. Halleluja! Die Fesseln sind gefallen! Die Ketten sind gesprengt! Die Krieger Christi haben Freiheit erlangt!

Unser Christus wurde nicht darin beschuldigt, Dämonen ausgetrieben oder jemanden in Kapernaum geheilt zu haben, sondern darin, das Volk aufgewiegelt zu haben. Dafür wurde er hingerichtet. Wir wurden beschuldigt, dass wir Feinde des Volkes sind, aber Gott hat uns gerechtfertigt, da wir nichts Böses getan hatten. Gott hat unsere Gebete gehört. Und nicht nur wir haben gebetet, für uns hat das Volk Gottes überall auf der Welt gebetet. Und als die Schalen auf dem Altar vor Gott mit Gebeten und Tränen gefüllt waren, hat sich alles geändert.

Eine Zeitenwende ist angebrochen - durch Gottes Gnade

Heute werden wir eingeladen, dass wir Gottesdienste durchführen, dass wir von Christus an den Schulen erzählen, dass wir das Evangelium verkünden. Es gibt einen Durst, das Wort Gottes zu hören! Die Hände strecken sich den Bibeln, den Evangelien, entgegen. Viele staatliche Einrichtungen, auch die KGB, bitten uns ebenfalls um Bibeln.

Wir haben einmal in Taschkent eine Evangelisation durchgeführt, haben einen Film von Christus gezeigt und als wir nach einer Weile wieder kamen, sagte der Chef der KGB zu uns: „Kommt in den Club unserer Einrichtung und führt solche Gottesdienste mit dem Gebet im Heiligen Geist, wie ihr sie bei euch haltet, auch dort durch.“ Halleluja! 

„Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird frohlocken...“ (Jesaja 35, 5-6)

Denn Gott tut Wunder

Ich möchte euch erzählen, was Gott in Kiew tut. Die Wasser des Herrn sind durchgebrochen! Eine lahme Frau, ehemalige Atheistin (ihr Mann hat einen hohen Rang), hat Gott erkannt. Sie konnte nur mit einem Stock laufen und ihr Mann sagte: „Wenn Gott meine Frau heilt, dann gibt es Ihn und ich werde ihm dienen.“ Wir haben gebetet und als sie die Wassertaufe annahm (sie war schon getauft mit dem Heiligen Geist), haben zwei Schwestern sie ins Wasser geführt. Ihren Gehstock hatte sie am Ufer gelassen. Dies geschah in einem Vorort in der Nähe von Kiew. Und was war? Als der Bruder sie in das Wasser tauchte und dann wieder hochholte, wollten die Schwestern sie wieder unter den Armen greifen, um sie ans Ufer zu bringen, da sagte sie: „Das ist nicht nötig, ich könnte euch hinbringen.“ Alles wurde aufgenommen: Wie sie sich aufrichtete und an das Ufer rannte, den Stock packte, ihn in den Fluss warf und der Stock davon schwamm. Menschen vom Strand kamen zu uns und fragten: „Was sollen wir tun?“ Wir antworteten ihnen: „Zieht euch an und kommt Buße tun.” An diesem Tag kamen 27 Menschen am Ufer zum Glauben. 

Der Lahme sprang auf wie ein Hirsch und auch der Blinde blieb nicht ohne Gnade. 

Diese Schwester hatte eine 18-jährige Tochter, die nur 2% des Sehvermögens hatte, sie sah fast nichts, man musste sie führen und wenn das Wetter trüb war, sah sie gar nichts. Als sie erfuhr, dass Gott ihre Mutter geheilt hatte, kam sie zu mir und fragte: „Kann Gott auch mich heilen? Die Füße hat Gott begradigt, aber die Augen sind bestimmt komplizierter?“ Aber für Gott ist nichts zu schwer, alle Probleme haben ihren Ursprung in uns selbst, Gott hat sie nicht. Halleluja! Jetzt hat diese junge Frau 100% ihres Sehvermögens, sie ist getauft mit dem Heiligen Geist und hat vor kurzem die Wassertaufe angenommen. Ihre Brille hat sie ihren Neffen zum Spielen abgegeben.

Wir haben einmal einen Gottesdienst am Stadtrand durchgeführt. Als wir das Gebet für die Nöte angekündigt haben, äußerten viele Erkrankte ihre Bitte. Die einen wegen des Herzens, die anderen haben Diabetes und andere Erkrankungen. Unter ihnen befand sich auch ein junger Bruder.

Er bat: „Bitte betet für meinen Jungen (dieser war 1,5 Jahre alt).“ „Was ist mit ihm?“, fragte ich. „Er wurde bei uns gelähmt geboren.“ „Und wo ist er?“ „Zuhause bei meiner Ehefrau.“ Ich sagte: „Setz dich schnell ins Auto und kommt mit ihm hierher.“

Vor diesem Gottesdienst hörte ich nachts im Gebet eine Stimme: „Ich werde meine Ehre erweisen, meine Hand entgegenstrecken. Du wirst es sehen. Sage das meinem Volk.“

Und ich sagte zu den Versammelten: „Gleich bringt der Bruder einen gelähmten Jungen und wir werden für ihn beten. Volk, glaube, Gott wird Gnade erweisen!“

Sie brachten uns den Jungen, seine Mutter trug ihn auf den Händen. Seine Hände: unbeweglich, an den Körper gepresst, die Füße aneinandergedrückt, der Kopf gesenkt. „Macht den Durchgang frei, lasst die Mutter durch!“, sagte ich. 

Sie kam näher und ich sagte ihr: „Halte das Kind auf den Armen und wir werden beten, dass Gottes Kraft für dieses Wunder hinabsteigt.“

Als wir die Hände erhoben, kam ein Feuer auf uns herab. Wie heute spüre ich es: die Hände brannten. Wir, die wir zu dritt waren, berührten nur den Kopf des Jungen mit den Fingern, als er sofort anfing, sich zu bewegen und umzuschauen. Als er seine Mutter erblickte, lächelte er.

Ich spürte, dass er sich bewegte und sagte zur Mutter: „Lass ihn, macht ihm den Weg frei, lasst ihn laufen!“ Aber die Mutter hatte Angst, das Kind loszulassen, damit er sich nicht irgendwo anstoßen könnte. „Er wird sich nicht stoßen, er ist gesund! Halleluja!“

Ich nahm ihn an der Hand und er lief. 

Dies alles geschah innerhalb einer halben Stunde, nicht weniger (viele standen im Gebet mit offenen Augen auf den Bänken) und als er loslief, schrien wir alle: „Preis sei dir, Herr! Du hast uns vergeben! Ehre sei dir! Ehre sei Gott!“

Hier bekehrten sich nicht wenige Menschen. Die Worte Jesajas erfüllten und erfüllen sich.

Ich möchte von einem Obersten der KGB erzählen. Seine Frau hatte Krebs und er durchquerte mit ihr das ganze Land, aber keiner der Menschen konnte ihm helfen. Dieser Mensch kannte Gläubige und hatte von den Taten Gottes in der Gemeinde gehört, deswegen kam er zu uns und sagte: 

„Ich weiß, dass Gott bei euch solche Wunder tut, wie Christus sie getan hat. Betet, dass Gott meine Frau heilt.“

Er bekannte seine Sünden, bekehrte sich und als wir beteten, antwortete Gott: „Ich werde Gnade erweisen, sie wird ihm entgegenkommen.“ Später rief er mich zurück und sagte: „Alles war genauso: Ich komme nach Hause und sie kommt mir entgegen. Sie sagte, dass sie nachts auf sie aufgelegte Hände gesehen hat.“ Halleluja!

Wir sind alle Prediger, vom Kleinen bis zum Großen. Wir alle sind Evangelisten. Preis dem Herrn!

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2020.3 Leitthema

Die Geschichte der Pfingstbewegung - #2 Charles Fox Parham

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Im zweiten Teil dieser Serie möchten wir uns mit dem „Vater der Pfingstbewegung“ befassen. Charles Fox Parham war schon damals und ist auch heute noch eine durchaus umstrittene Persönlichkeit, die jedoch eine wesentliche Rolle in der Verbreitung der Pfingstbewegung gespielt hat. 

Parham lebte von 1873-1929. Er war viele Jahre als Evangelist in den USA tätig. Geboren wurde er in Muscatine, Iowa. Bereits in jungen Jahren erkrankte er schwer. Nachdem er sich mit 13 Jahren bekehrt hatte, verschlimmerte sich sein gesundheitlicher Zustand zunehmend, sodass sogar sein Leben auf dem Spiel stand. Dann berichtet Parham davon, wie Gott ihn vollständig heilte. Dieses Heilungserlebnis sollte für seinen weiteren Dienst von großer Bedeutung sein und die körperliche Heilung durch Gebet nahm einen festen Platz in seiner Lehre ein. 

Heilanstalt und Bibelschule

Bereits im Alter von 18 Jahren hielt Parham seine erste Evangelisationsversammlung. Zu diesem Zeitpunkt war er noch Mitglied der methodistischen Kirche, die er 1895 aufgrund von einigen Meinungsverschiedenheiten verließ. 1896 heiratete er Sarah Thistlewaite, die sich in einem der Evangelisationsgottesdienste bekehrt hatte. Sie begannen nun einen gemeinsamen Dienst und eröffneten im Jahr 1898 eine Heilanstalt in Topeka (Kansas), das sie „Bethel“ nannten. Hier fanden sich kranke Menschen ein, die einen angemessenen Aufenthaltsort suchten, um für Ihre Heilung zu beten. 

Einige Zeit später machte Parham sich auf, um von anderen Predigern mehr über das Wirken des Heiligen Geistes zu lernen. 1900 eröffnete er schließlich eine Bibelschule, ebenfalls in Topeka, die er wiederum „Bethel“ nannte. Hier setzte er sich mit einigen Studenten intensiv mit dem Thema der Sprachenrede auseinander. In der Silvesternacht 1900-1901 erlebte die Studentin Agnes Ozman als erste die Zungenrede, indem sie Chinesisch sprach. Innerhalb von einigen Tagen erlebte die Hälfte der Studenten die Zungenrede in einer anderen Sprache. Nach diesem Ereignis reiste Parham quer durch die USA, um über die Erfahrungen zu berichten, wodurch sich viele Menschen der neuen Bewegung mit dem Namen „Apostolic Faith“ anschlossen. Parham war überzeugt, dass Gott die Gabe der Sprachenrede echten Gläubigen gab, um in alle Welt zu gehen und das Evangelium zu predigen, ohne eine andere Sprache lernen zu müssen. 

Eine folgenreiche Begegnung

Schließlich gründete Parham eine weitere Bibelschule in Houston (Texas). Hier traf er auf William Seymour. Dieser besuchte ab 1905 den Unterricht bei Parham. Aufgrund der strikten Rassentrennung musste er den Unterricht vom Fenster aus verfolgen, da er die Schule nicht betreten durfte. Seymour zog es anschließend nach Los Angeles, wo er die Lehre Parhams predigte und eine Gemeinde gründete. Hier kam es in der Azusa Street zu einer Erweckung, die bis heute als eigentliche Geburtsstunde der Pfingstbewegung gesehen wird. 

Allerdings geriet die Situation in der Azusa Street nach einiger Zeit durch falsche Geisteswirkungen außer Kontrolle. Seymour bat Parham dringend um Unterstützung. Nach mehreren Anfragen Seymours machte sich dieser im Oktober 1906 auf den Weg nach Los Angeles. Was er dort vorfand schockierte ihn, er beschrieb es mit folgenden Worten: „… zu meiner völligen Überraschung und zu meinem Erstaunen fand ich Zustände vor, die schlimmer waren als ich sie erwartet hätte… Ich sah Manifestierungen des Fleisches und des Spiritismus, Menschen, die sich der Hypnose hingaben, wenngleich viele die echte Taufe des Heiligen Geistes empfingen.“ 

Getrennte Wege

Nach diesem Ereignis gingen Seymour und Parham getrennte Wege. Parham, als geistlicher Vater von Seymour, trennte sich somit vom Hauptstrom der Pfingstbewegung. 

Parhams Zeit als Evangelist neigte sich somit allmählich dem Ende zu, was durch eine schwere persönliche Krise besiegelt wurde. Im Jahr 1929 starb er im Alter von 56 Jahren.

Seine Lehre und seine Erfahrungen hielt Parham zum einen in der Zeitschrift „The Apostolic Faith“, zum anderen in dem Buch „A Voice Crying in the Wilderness“ fest.