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2020.1

Gottes Wort in der Hölle

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Die Geheimpolizei stürmt in das Haus, in dem Pastor Houmayoun gerade ein Gebetstreffen leitete, und verhaftet ihn, seine Frau, seinen 17jährigen Sohn sowie vier andere Gemeindeleiter. Den Christen werden die Augen verbunden, man stößt sie in Fahrzeuge und fährt sie zum Verhör in ein Gefängnis des Geheimdienstes. 

Das war vor sieben Jahren in Shiraz, dem Iran. Nach tagelangen Verhören verlegte man die Gläubigen in ein öffentliches Gefängnis mit dem Verbot, irgendjemandem den Grund ihrer Festnahme zu verraten. Zu Recht fürchteten die Wachen, der christliche Glaube könnte sich sonst noch unter den 6.000 Gefängnisinsassen verbreiten.

Doch Houmayoun und die anderen fühlten sich einer höheren Macht verpflichtet. „Es wäre sehr bequem gewesen, einfach zu schweigen und nicht von Jesus zu erzählen.“, sagt der Pastor. „Dann wäre es im Gefängnis sicherlich besser für uns gelaufen.“ Aber anstatt an ihrer Haft zu verzweifeln, sahen die Christen darin eine Chance, Mitgefangenen das Evangelium zu verkünden. Heimlich teilten sie jedem einzelnen Mithäftling nach und nach ihr Glaubenszeugnis mit. Dabei erhielten sie die unterschiedlichsten Reaktionen. Einige drohten damit, sie umzubringen, während viele einfach nur zuhörten. Manche jedoch zeigten ein ehrliches Interesse. Ein Mann kam sogar von sich aus auf sie zu, fragte, ob sie Christen seien und erklärte, dass er mehr darüber wissen wolle. „Ich habe einfach aus meinem Leben berichtet, über biblische Geschichten und das Evangelium geredet“, erinnert sich Houmayoun.

Die Wachen waren über das missionarische Engagement der Christen verärgert. Houmayoun erhielt 20 schriftliche Warnungen, er solle sofort damit aufhören. Ungeachtet der Drohungen erfüllten die Gläubigen trotzdem treu das, was sie als ihre Aufgabe sahen: Gottes Reich im iranischen Gefängnis zu bauen.

BIBELN IM GEFÄNGNIS

Bald wurde den Christen allerdings klar, dass sie Gottes Wort brauchten, um im Gefängnis durchzuhalten. Also begannen sie, auswendig gelernte Bibelverse auf jedes Stück Papier zu schreiben, das sie finden konnten. Sie ermutigten sich damit gegenseitig. „In den Zeiten, in denen wir besonders unter Druck standen, erinnerte uns Gott an diese Verse und stärkte uns durch die Passagen, die wir auswendig gelernt hatten“, erklärt Houmayoun. Die Aussage aus Apostelgeschichte 14,22 „Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen“ ermutigte sie ebenso wie der Vers 71 aus Psalm 119, der ihnen Sinn und Ziel ihrer Gefangenschaft vor Augen führte: „Es ist gut für mich, dass du ich gedemütigt hast, damit ich deine Gebote lerne.“ Auch Markus 9, 43-49 bekam eine besondere Bedeutung für sie. Für Houmayoun war es, als ob Gott ihm durch diesen Bibeltext sagte: „Ich habe dich hierhergebracht, um dich zu reinigen und sicherzugehen, dass dein Leben ganz mir gehört. Das Feuer, durch das du gerade gehst, soll dich läutern.“

Nach 37 Tagen wurde Nima, Houmayouns Sohn, aus dem Gefängnis entlassen. Er kümmerte sich anschließend um seine zehn Jahre alte Schwester, die nach der Verhaftung ihrer Eltern und ihres Bruders bei Verwandten untergekommen war. Weitere sieben Monate später wurde auch Houmayouns Frau, Fariba, wieder auf freien Fuß gesetzt.

Schließlich erlaubte man den restlichen fünf Christen, die noch hinter Gitter saßen, mit ihren Verwandten und Freunden zu telefonieren. Die Gläubigen baten ihre Angehörigen darum, Bibelpassagen auf Englisch abzuschreiben und einem Imam zu geben, der die Gefangenen regelmäßig besuchte. Weder der Imam noch die Wachen konnten Englisch, also wussten sie auch nichts über den Inhalt dieser „Briefe“. Die Christen, die Englisch konnten, übersetzten die Verse anschließend auf Persisch, so dass ihre Mitgefangenen sie lesen konnten. Nach einigen Monaten besaßen die Gläubigen ganze handgeschriebene Bücher der Bibel. Während es jenseits der Gefängnismauern im Iran nur sehr wenige Bibeln gab, wurden es im Gefängnis immer mehr. 

GOTTES WORT WIRKT WUNDER

Die handgeschriebenen Bibeln befeuerten die Missionsaktivitäten, was die Wachen noch mehr erzürnte. Sie trennten die Christen daraufhin voneinander in der Absicht, ihre evangelistische Tätigkeit einzudämmen, aber der Plan ging nach hinten los. Jeder der Gläubigen hatte inzwischen eine handgeschriebene Bibel getarnt als Tagebuch bei sich. „Anfangs hatten wir zu vielen Gefangenen keinen Zugang. Aber weil sie uns als Strafe von einem Trakt des Gefängnisses in andere versetzten, hatten wir plötzlich Zugang zu fast allen Gefangenen“, sagt Houmayoun. „Und wenn einer in ein anderes Gefängnis überstellt wurde, nahm er sein Notizbuch mit. In dem neuen Gefängnis angekommen, wurden dann wiederum Abschriften davon gemacht, so dass sich Gottes Wort auf diese Weise immer weiter in den Gefängnissen verbreitete.“

Monatelang gab Houmayoun im Gefängnis Christi‘ Liebe und Gottes Wahrheit an die Muslime in der neuen Zelle weiter. Den Wachen fiel auf, wie positiv die Mitgefangenen darauf reagierten, und wurden immer frustrierter. Schließlich brachten sie den Pastor in den härtesten Teil des Gefängnisses – auch als „Die Hölle“ bekannt. Dort, im Keller der Haftanstalt, saßen etwa 200 gewalttätige Gefangene ihre lebenslangen Strafen ab oder warteten auf die Vollstreckung ihres Todesurteils. Insassen bastelten sich Messer aus Dosen und anderen Metallstücken, um sich verteidigen zu können. Fast jede Woche gab es einen Mord.

Die Wachen in der „Hölle“ hatten eine ganz eigene, zerstörerische Waffe entwickelt: Sie nutzten die Schwäche eines jeden einzelnen Gefangenen aus, um ihn kontrollieren zu können. Nachdem sie herausgefunden hatten, dass Houmayoun etwa 30 Jahre lang drogenabhängig gewesen war, verlegten sie ihn in eine kleine, dunkle Zelle voller Rauschgiftsüchtiger. Die Insassen wurden mit Heroin und Crystal Meth versorgt; Drogen, die in den letzten Jahren im Iran immer stärker konsumiert werden. Mehr als drei Millionen Iraner sind drogenabhängig – vor allem von Heroin. Das Opium dafür kommt hauptsächlich aus dem Nachbarland Afghanistan. 

Ausgerüstet mit seiner handgeschriebenen Bibel und ständigem Gebet konnte Houmayoun der Versuchung widerstehen. „Gott war gnädig mit mir“, sagt er. „Und nicht nur das – Gott gebrauchte mich sogar, um einigen der Gefangenen zu helfen, vom Rauschgift loszukommen.“ Houmayoun wusste, dass er nicht viel Zeit hatte, den Insassen von Jesus zu erzählen. Viele von ihnen wurden in der Regel nach wenigen Wochen in der „Hölle“ exekutiert. Er erlebte nicht nur, dass manche von ihrer Drogensucht frei wurden, sondern auch, dass etliche die ewige Freiheit in Jesus Christus fanden – darunter Gefangene, die für ihre Verbrechen lebenslänglich bekommen hatten.

FREILASSUNG UND FLUCHT

Zwei Jahre nach ihrer Verhaftung, von denen Houmayoun fünf Monate in der „Hölle“ verbracht hatte, wurden die fünf Christen rückwirkend angeklagt, gegen den iranischen Geheimdienst gearbeitet zu haben und in Verbindung zu oppositionellen Gruppen außerhalb des Landes zu stehen. Sie wurden jeder zu drei weiteren Jahren Gefängnis verurteilt und Houmayoun bekam noch einmal acht Monate zusätzlich, weil er während der Verhaftung noch wegen vorangegangener evangelistischer Tätigkeiten auf Bewährung war.

Die Männer legten Einspruch gegen die Urteile ein, um eine verkürzte Haftzeit zu erwirken. Schließlich wurde Houmayoun nach drei Jahren und fünf Monaten hinter Gittern im Juli 2015 entlassen – ungefähr zur gleichen Zeit kamen auch die anderen vier Christen frei.

Doch vor ihrer Freilassung mussten die fünf Männer ein Dokument unterzeichnen, in dem sie bestätigten, dass sie, sollten sie dabei erwischt werden, sich einer Untergrundkirche anzuschließen oder irgendeiner anderen christlichen Aktivität beiwohnen, lebenslängliche Haftstrafen erwarteten. Houmayoun unterschrieb. Er tat es in der festen Absicht, seine Arbeit fortzuführen.

Im Laufe der Zeit bemerkte Houmayouns Familie, dass die Behörden ihr Zuhause überwachten und ihre Telefonate abhörten. Gelegentlich bekamen sie sogar den Eindruck, dass jemand in ihrer Abwesenheit in ihrem Haus gewesen sein musste. Sie erhielten immer wieder Drohungen. „Uns wurde bewusst, dass es immer schwieriger für uns werden würde, in diesem Land zu leben“, sagt Houmayoun. Also verließen seine und einige weitere christliche Familien Anfang 2016 den Iran. Weil das Land, in dem sie jetzt sind, den Immigranten vorschreibt, wo sie sich niederzulassen haben, leben sie alle in verschiedenen Städten. Houmayoun wohnt mit seiner Familie einschließlich seiner Schwiegertochter in einer Drei-Zimmer-Wohnung – alle 14 Tage müssen sie sich bei den Behörden melden, um zu bestätigen, dass sie noch immer in der Stadt sind. Sie leben von einem Erbe und dem Geld, das sie durch den Verkauf ihres Autos, ihrer Möbel und anderer Besitztümer erhalten haben. Außerdem vermieten sie einen Teil ihres Hauses im Iran.

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2020.1

Vorwort

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“Ich hätte nicht einmal zu träumen gewagt, dass wir einst ein Leben in derartigem Überfluss erleben würden.” Wir kennen sie, solche und ähnliche Aussagen von einer Generation, die weiß, was sich hinter dem Begriff “Hunger” verbirgt.

Mittlerweile sind rund 30 Jahre ins Land gezogen, seit sich unsere Großeltern und Eltern aus der ehemaligen Sowjetunion aufgemacht haben, um in das Land ihrer Vorväter, Deutschland, zurückzukehren. Seitdem hat sich die Situation dramatisch verändert. Wir leben in einem noch nie dagewesenen Wohlstand, genießen ausgezeichnete Ausbildungen und attraktive Arbeitsplätze. 

Doch in all dieser Veränderung ist eine Konstante geblieben: Jesus.

Für uns als Christen ergeben sich durch all die Veränderungen ganz neue Herausforderungen. 

  • Wie lässt sich ein luxuriöser Lebensstil mit dem Christsein vereinbaren?
  • Wie sollen wir unser Geld richtig investieren?
  • Welche Gefahren liegen in finanziellem Wohlstand?

Die Bibel gibt uns Antworten auf diese Fragen. Und weil wir glauben, dass diese heute ganz besonders zentral sind, möchten wir einige davon aufgreifen und zum Nachdenken anregen. Außerdem haben wir auch einige praktische Inhalte eingebaut, die Euch sicher nützlich sein werden: Einschätzungen von Jugendleitern zu ganz praktischen Fragen, Gedankenanstöße zu Bibelversen, einen Überblick über das Buch Joel sowie ein paar Tipps zum Bearbeiten der Steuererklärung.

„Besser wenig in der Furcht des HERRN als ein großer Schatz und Unruhe dabei.“ – Sprüche 15,16

Das Jugendkompass-Team wünscht Euch anregende Impulse und Gottes Segen beim Lesen.

Samuel Dalinger

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2019.3

3. Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder

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1.Korinther 12,24-26 

[…] „Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringeren Glied umso größere Ehre gab, damit es keinen Zwiespalt im Leib gibt, sondern die Glieder gleichermaßen füreinander sorgen. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.“                               

Sehen wir in dem Leib und in den Gliedern unserer Geschwister die Gemeinde, dann geht eine ernstzunehmende Frage aus der Bibelstelle hervor: „Sehe oder spüre ich das seelische oder körperliche Leid meiner Glaubensgeschwister? Ist mir die Not des Nächsten nahe und empfinde ich Mitleid?“ 

Allzu oft machen wir uns erst Gedanken darüber, wenn wir selbst in eine Lage kommen, die von Kummer und Leid geprägt ist. Erst dann fällt uns unsere Hilflosigkeit auf. 

Anders unser Herr Jesus. Er lebt uns das Mitgefühl vor und hat immer ein offenes Ohr für das Leid der Menschen. Im Lukasevangelium lesen wir im Kapitel 7,11-17 von dem verstorbenen Jüngling aus der Stadt Nain. Er wurde aus der Stadt getragen und die Mutter des Jungen weinte bitterlich, da er ihr einziger Sohn war. Jesus ging nicht vorbei, sondern sah das Leid der Witwe und es bewegte ihn sehr, sodass er zu ihr sprach: „Weine nicht!“ Auch lesen wir in

Matthäus 9,35-36: 

Und Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk. Als er aber die Volksmenge sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie ermattet und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ 

Fürwahr, er trug unsere Schmerzen und unsere Krankheit. Wir haben einen Herrn, der mitfühlt und barmherzig ist. Trägt nicht er auch Leid und Schmerzen für uns? Umso mehr kann er uns verstehen und nimmt Anteil an all den Schwachheiten und Leiden, denen wir Menschen unterworfen sind. Der Herr Jesus ist unser absolut vollkommenes Vorbild. 

Apostel Paulus greift dieses Thema im Galaterbrief auf:                             

Galater 6,2:

Einer trage des anderen Lasten, und so sollt ihr das Gesetz des Christus erfüllen!“                 

Sind wir nicht auch dadurch aufgerufen worden, aufeinander Acht zu geben? Statt aus der Ferne zu kritisieren, sollten wir zu Hilfe eilen, wenn sich Geschwister in Schwierigkeiten oder Verzweiflung befinden und ihnen auf jede nur erdenkliche Weise helfen. Anteilnahme am Leiden anderer wird nicht nur unser Tun verändern, sondern letztendlich auch unseren Charakter. Mir erscheint mein Gegenüber nicht mehr wertlos und ich identifiziere mich mit dessen Not. Das hat zur Folge, auf persönliche Vorteile verzichten zu können und durch praktische Anteilnahme zu zeigen, dass ich seiner Sorgen und Problemen teilhaftig werde und sie mittragen kann. Es reicht oft schon ein Wort der Ermutigung oder des Trostes. Ein Händedruck oder die Bereitschaft, einfach nur zuzuhören, können weitere Signale eines tatsächlichen Interesses an der Not meines Nächsten sein. Aber auch praktische Anteilnahme durch materielle oder finanzielle Hilfe, kann helfen. Vor allem aber wird uns ein Herz voller Mitleid ins Gebet treiben. Das Gebet ist sicherlich der wichtigste Dienst schlechthin, den wir ausführen können.

Petrus, der besonders stark in der ersten Gemeinde diente, hat auch die Macht des Gebets spüren dürfen. 

Apostelgeschichte 12,5:

„Und Petrus ward zwar im Gefängnis gehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für Ihn zu Gott.“                                                                              

Wie wunderbar wurde er aus dem Gefängnis geführt! Gott machte sein Werk, aber die Gemeinde stand für ihn fest im Gebet. Wie schön ist es zu wissen, solche Gebete als Rückendeckung zu spüren und dadurch gestärkt zu werden. 

Wenn ein Glied leidet, so leidet der ganze Leib und letztlich jeder Einzelne in der Gemeinde. Ich werde mich dann nicht mehr als vollkommene Persönlichkeit sehen können, da die Funktion jedes Gliedes voneinander abhängt. Denn auch der Leib besteht nicht aus einem, sondern aus vielen Gliedern. Also bin auch ich abhängig von der Unterstützung meiner Glaubensgeschwister und muss ein echtes Bewusstsein dafür entwickeln, dass wir im Leib Christi einander brauchen und füreinander einstehen müssen. Alles, was einen anderen Christen schmerzt, sollte uns am meisten zu Herzen gehen. 

Jesus sagte einmal: 

[…] „Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“      - Matthäus 25,40

Nicht immer fällt es uns leicht, jedem Menschen entgegenzukommen. Wir leben mit Erfahrungen und Vorurteilen, was ein Entgegenbringen von Mitleid oft schwierig macht. Aber hast du schon einmal versucht, Jesus in deinem Gegenüber zu sehen?

Ich mache es für meinen Herrn und Meister! Er hat mich mit dem Gebot der Liebe zu solch einem Werk befähigt!

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2019.3

2. Interview

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  1. Hallo Ali! Erzähl uns bitte einmal, wer du bist, woher du kommst und wie du aufgewachsen bist.

Hallo, ich heiße Ali und komme aus dem Iran. Ich bin 39 Jahre alt und bin in Teheran, Iran aufgewachsen. Ich bin in einer schiitischen, muslimischen Familie aufgewachsen, und meine Eltern waren sehr gläubig. Da ich in einer muslimischen Familie groß geworden bin und alle Ansichten und Sitten des Islams kennengelernt habe, konnte ich mich schon sehr früh überhaupt nicht mit dem Islam identifizieren. Ich wollte immer wissen, wer ich wirklich bin und dann wollte ich wissen, wer Gott tatsächlich ist.

2. Wie kannst du deine damalige Sichtweise als Moslem auf die Christen beschreiben?

Seitdem ich in die erste Klasse gekommen bin, hat man uns in der Schule eingetrichtert, dass nur schiitische Muslime in den Himmel kommen und alle anderen, die einen anderen Glauben nachgehen, Sünder sind und in die Hölle kommen. Ich konnte das nie glauben und habe es immer hinterfragt. Ich habe mich gefragt, ist das wirklich richtig? Es stand fest, dass ich mit deren Ansicht überhaupt nicht einverstanden war. Mit der Zeit habe ich gemerkt und gelernt, dass Gott alle Lebewesen und Menschen mit Liebe geschaffen hat und für niemanden einen Platz in der Hölle vorsieht.

3. Wie hast du die Christen dann erlebt, als du in unsere Gemeinde gekommen bist?

Obwohl ich ein Sufist war und viele Christen gesehen hatte, viele gute Christen, habe ich mich nie zum Christentum hingezogen gefühlt. Als ich jedoch in die Gemeinde kam, habe ich mir gedacht, dass Gott meine Gebete erhört und ich den wahren Herrn in dieser Gemeinde finden kann. Ich habe Gott immer als vollkommene Liebe gesehen. Ich habe diese vollkommene Liebe in jedem Einzelnen dieser Gemeinde gespürt und gemerkt, dass der große Herr in jeder einzelnen Sekunde eures Lebens da ist. So habe ich mich zu dieser Gemeinde hingezogen gefühlt. Durch den Unterricht über die Bibel und Jesus Christus, welchen unsere Brüder mit uns durchgeführt haben, konnten wir den wahren Glauben in Jesus Christus finden.

4. Woran hast du gemerkt, dass du hier eine lebendige Gemeinde Gottes gefunden hast?

Ich habe mich auf einem Weg gesehen, der sich zweiteilt. An dem einen Weg stand ein toter, auf dem anderen stand ein lebendiger Mensch. Von welchem dieser beiden Menschen kann ich erfragen, wo der wahre Gott ist? Natürlich von dem lebendigen Menschen. Und dieser lebendige Mensch ist Jesus Christus! AMEN!

5. Jesus sagt in Johannes 13.35: "Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt." Hast du das erlebt oder gesehen?

Diese Frage möchte ich mit einer Gegenfrage beantworten und euch folgende Frage stellen: Gibt es in dieser Gemeinde auch etwas Anderes außer Liebe und Nettigkeit? Ich habe nur Liebe gesehen! Gott segne euch!

Zum Abschluss möchten wir die Jugend bitten, dass sie für uns beten, dass wir im Glauben wachsen und unser Leben sich zum Guten wendet. Wir würden sehr gerne wieder zurück nach Speyer kommen.

Gott segne euch!

Ali, Saba und Arya

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2019.3

1. Preis-Leistungs-Verhältnis

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2019.3

Vorwort

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Lieber Jugendlicher, auch diese Ausgabe soll dein Leben bereichern. In unserem schnelllebigen Zeitalter kommt man kaum zur Ruhe. Da kann ein Schriftstück wie dieses doch zu einigen besinnlichen Minuten einladen. Es soll dich in deinem persönlichen Leben mit Jesus unterstützen.  Wir wünschen dir Gottes Segen und einen wachsenden Glauben.  Wir rufen dich mit den Bibelworten auf:

Seid stark und mutig!

(5.Mo. 31,6)

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2020.3

Gottes Absichten

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Was beabsichtigt Gott mit Prüfungen?

Jeder hat sich bestimmt schon mal die Frage gestellt, warum gerade er die eine oder andere Prüfung, und dazu gerade noch zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, durchmachen muss. Diese Frage kann aus der Neugier, Verbitterung oder sonstigen Gründen heraus gestellt werden. Oft finden wir darauf jedoch nicht sofort eine Antwort und manchmal bleibt dies sogar ein Geheimnis, das erst die Ewigkeit enthüllen wird. Zu kurz sind unsere Gedanken häufig als dass wir auch nur ansatzweise die vollkommene Absicht dahinter ergründen könnten. Im Unterschied zur Suche nach einer schnellen Antwort auf die Frage des „Warum“ hat sich das „Wozu passiert mir das?“ als die segensreichere Fragestellung erwiesen. Und hier gibt uns die Bibel einen Ausblick auf die Ewigkeit. So heißt es in Römer 8,28: "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind." Wie wir erkennen können: Das dürfen wir wissen - und zwar, dass uns alle Dinge  in unserem Leben zum Besten dienen, wenn wir Jesus lieben! Damit - so scheint es - sollen wir uns zufrieden geben. Das dürfen wir wissen! Unter diesen allen Dinge fallen eben auch die Prüfungen. Das vermeintliche Loch, in dem wir gerade stecken. Doch dieser Vers strahlt, wenn wir seinen Worten echten Glauben schenken, eine gewaltige Zuversicht für das Kind Gottes aus! Keine Depressionen, kein zweifelndes Grübeln, In-sich-Zusammensacken und Liegenbleiben! So sind wir Menschen oft. Doch dieser Vers zeigt uns, dass hier kein willkürlicher Gott handelt; dass da keiner dahinter steckt, der uns etwas Böses will, sondern, dass hinter der Führung in unserem Leben der weise, allmächtige und allwissende Gott nicht nur zum richtigen Zeitpunkt etwas geschehen lässt, sondern dass er auch genau die richtigen Mittel anwendet, die zu uns passen und gut für uns sind – was das auch immer sei! Das ist so, weil Gott uns viel besser kennt als wir uns selbst. Unsere menschliche Reaktion darauf ist oft so, wie es Hebräer 12,11 beschreibt: „ Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen, danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind!“ Gott lässt also Prüfungen in unserem Leben zu, damit aus der Prüfungszeit heraus eine gewisse Frucht in unserem Leben entsteht, nämlich ein tiefer innerer Frieden mit Gott. Diese Frucht entsteht durch Übung, d.h., die Prüfungen sind ein Bestandteil unseres Lebens und gehören dazu. 

Ein zweiter Grund solcher Prüfungen zeigt uns Johannes 15,2, wo es heißt: „Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringe.“ Prüfungszeiten, die für uns wie dürre, unfruchtbare Wüste erscheinen, haben genau die Absicht Gottes, uns zu läutern, zu reinigen und zu heiligen. Jeder Weingärtner weiß: Wenn er nicht die unfruchtbaren Teile der Rebe entfernt, hindern sie die übrigen Reben am Wachstum. Sie müssen weggeschnitten werden! Wenn sie erstmal weg sind, wird die Rebe eine noch bessere Frucht als bisher bringen. So ist das auch mit uns: Wenn Gott uns durch Prüfungszeiten führt, dann oft, um uns zu reinigen und zu heiligen, damit wir noch brauchbarer werden für ihn! Es ist so wie bei einem Tongefäß, bei dem noch der eine oder andere Überstand weggeschliffen werden muss. Oder wie bei einem Edelmetall, bei dem alle störenden Komponenten durch Läuterung entfernt werden müssen. 

Deshalb liebe Jugend: Raus aus dem Loch der Zweifel und des Verbittertseins. Lasst uns bewusst sein, dass unsere menschliche Sicht oft nur für den nächsten Schritt in unserem Leben reicht! Gottes Weitsicht hingegen reicht bis hinein in die Ewigkeit. Er sieht das Ergebnis seiner guten Absichten vom Anfang unserer Prüfung an schon jetzt bis zu seinem Ende! Er hat unsere ganze Zukunft schon längst durchlebt! Jesaja 55,8-11 zeigt uns die überwältigende Größe seiner Weisheit mit uns, seinen Königskindern! Einmal werden wir Ihn dafür preisen, dass er uns durch das Tränental geführt hat. Gott möge uns segnen, damit unsere Sicht auf die Dinge so wird, wie es 1. Petrus 5, 10 beschreibt: „Der Gott der Gnade aber, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, völlig zubereiten, festigen, stärken und gründen!“ Amen.  

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2020.3 Geschichtliches

Herr, warum schweigst du?

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Leitvers: Psalm 30,8: 

„Herr, durch deine Gnade hattest du meinen Berg fest hingestellt; als du aber dein Angesicht verbargst, wurde ich bestürzt.“

Lieber Jugendlicher,

kennst du dieses Gefühl, wenn man mit einem beladenen Herzen zum Thron der Gnade kommt, um dort ein frisches Wort vom Herrn zu erhalten und es nicht erhält? Wenn deine Seele vor lauter Kummer zum Himmel schreit und du den Eindruck nicht los wirst, dass dein Gebet nur zur Decke geht? Du fängst an, dich selbst zu hinterfragen, du machst und tust und bittest Gott, dass er durch irgendwas und irgendwie zu dir redet und es kommt einfach nichts! Gott schweigt!  Als hätte er dir nichts mehr zu sagen. Oh, lieber Leser, wie gut kenne ich das! Der Druck, die Angst und der Feind, der einen mit Gedanken aller Art nur so quält! Das Herz krampft sich vor lauter Schmerz zusammen, weil man so sehr auf die Nähe Gottes und sein Reden angewiesen ist und doch fehlt beides. So vergehen Tage, Wochen, Monate und vielleicht sogar Jahre und Gott schweigt immer noch! Entsetzlich dieser Zustand, nicht wahr? Doch ist dieses Schweigen Gottes überhaupt noch biblisch? Ist es denn normal, dass ein Kind Gottes solche Perioden, in denen Gott einfach schweigt, in seinem Glaubensleben durchzugehen hat?

Für jeden, der sich in den o.a. Zeilen wiederfindet, hat das Wort Gottes eine gute Botschaft!

Ja, selbst Männer und Frauen Gottes mussten es in ihrem Leben erfahren, was es bedeutet, wenn Gott einfach auf ihre Not oder Frage über lange Zeiten hin schweigt.

Im Psalm 30,8 sagt David, dass er erschrak, als Gott sein Angesicht vor ihm verbarg! David wusste somit nur zu genau, was es für ein Kind Gottes bedeutet, wenn Gott einfach schweigt.

Symptome für das Schweigen Gottes

Ein wiedergeborenes Kind Gottes erkennt sehr schnell, dass sich in seiner Beziehung zu Jesus etwas gravierend geändert hat. Dies lässt sich mit einem gesunden Menschen vergleichen, der plötzlich merkt, dass er nicht mehr zu hundert Prozent leistungsfähig ist.

Diese Symptome sind die ersten Warnsignale, die einem zeigen, dass irgendetwas nicht mehr so ist, wie es immer war. Ja, dass es irgendwo klemmt!

Bei einem Christen könnten diese Symptome wie folgt aussehen:

Zunächst fällt es auf, dass die Gemeinschaft mit Gott durch das Gebet und das Wort Gottes fehlt. Weiterhin redet Gott nicht durch Visionen, Träume oder Prophetie zu einem. Im Herzen macht sich ein Gefühl der Kälte breit, denn der Himmel scheint auf dein Schreien wie verschlossen zu sein. Ferner bleiben die Gebetserhörungen und die Erfüllung im Heiligen Geist aus. Und als letztes wird das Herz mit solch tiefer Trauer erfüllt, dass es für den Trost und die Ermutigung, seitens der Bibel, unempfänglich bleibt.

In 1. Sam. 3,1 beschreibt Samuel den Zustand des Volkes Gottes mit folgenden Worten:

„…zu jener Zeit war das Wort Gottes selten, es brach sich keine Offenbarung Bahn.“

Gründe für das Schweigen Gottes:

Zunächst sei gesagt: Gott schweigt nie ohne Grund! Im Leben seiner Kinder tut Gott nichts, ohne genaue Absichten zu verfolgen. Das Schweigen Gottes ist somit nicht in erster Linie als Strafe oder gar als Kundgabe, dass Gott sein Kind nicht mehr liebt, zu verstehen, sondern vielmehr als liebende Handlung eines himmlischen Vaters, der nur gute Absichten, im Leben seiner Kinder, verfolgt. 

Doch gibt es einen Grund, der einen Christen in höchste Alarmbereitschaft versetzen sollte:

1.

Gott schweigt aufgrund schwerer Sünden und Halsstarrigkeit:

Gott beschreibt in Jes. 59,2 den Zustand des Volkes Israel wie folgt:

„…,sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört!“. Und in Römer 1,26: „Darum hat Gott sie dahingegeben…“

Das Volk Israel lebte lange Zeit bewusst in Sünde und wollte dennoch, dass Gott mit ihnen sei, wie zu den Zeiten Moses. Doch Gott machte dem Volk Israel klar, dass ihre Gebete, aufgrund bewusst getaner Sünden, nicht erhört werden und er sich folglich von seinem Volk abwendet. Doch dem Volk war es egal, es liebte die Sünde!

Wenn ein Kind Gottes bewusst in Sünde lebt und diese nicht bekennt, ist es nicht wunderlich, wenn Gott sich diesem Menschen gegenüber in Schweigen hüllt. Zudem ist dieser Zustand höchst gefährlich, da Gott sich immer mehr und mehr von ihm abwendet. Gott hat dem Menschen nichts mehr zu sagen, da er seine letzte Botschaft, durch den Opfertod Jesu, bereits gegeben hat. Solange der Mensch dieses nicht in Anspruch nimmt, hält das Schweigen Gottes an. Somit besteht nur in der Inanspruchnahme des Blutes Jesu die Möglichkeit, das Schweigen Gottes zu brechen!

Wie oben schon erwähnt, ist im Schweigen Gottes immer eine Antwort zu finden.

Mit jedem Lebensabschnitt, den ein Christ durchgeht und dieser vom Schweigen Gottes begleitet wird, verfolgt Gott gewisse Absichten.

Hier nun drei weitere Gründe beispielhaft aufgeführt:

2.

Aufgrund einer Läuterung des Herzens:

Eine der wohl von Gott am meisten verfolgten Absichten ist die Läuterung des Herzens.

Uns allen sollte klar sein, dass ein Kind Gottes die Ewigkeit nur dann erreicht, wenn sein Herz Tag für Tag durch das Blut Jesu geheiligt wird. Dies erreicht Gott nicht nur durch die Tatsache von Veränderungen der Lebensumstände oder Nöte, sondern eben auch, indem er zusätzlich schweigt. Doch was will Gott damit bezwecken? Nun, Gott schickt Not und Leid in unser Leben, damit wir in erster Linie unseren Lebenswandel überdenken. Durch das Schweigen treibt uns Gott jedoch förmlich dazu, ihn zu suchen. Er will, dass wir auch auf die in unseren Augen „kleinen Sünden“ achten und diese lassen, da sie oft die Ursache vieler Probleme darstellen. Durch diesen Heiligungsprozess wird uns eine tiefere Gemeinschaft mit Jesus zuteil, unser bisheriges Gottesbild verändert sich, ja wenn nötig, wird es sogar auf den Kopf gestellt, und wir werden mehr und mehr in sein Bild verwandelt. 

3.

Aufgrund einer Glaubensprüfung/Vorbereitung eines künftigen Dienstes:

Jeder Christ wird in seinem Leben wohl immer wieder ein und denselben großen Mangel festgestellt haben, nämlich den Mangel an Glauben, was bedeutet, einen zu kleinen Glaube zu haben. Jesus sagte einst zu seinen Jüngern, ob, wenn er einst käme, noch Glauben auf dieser Erde zu finden sei. Dabei ist ein fester Glaube unabdingbar! Und um diesen zu stärken, lässt uns Gott Lebensabschnitte durchgehen, in welchen uns sein Schweigen begleitet. So lesen wir in der Bibel von Hannah, die eine sehr lange Zeit um ein Kind betet. Sie zieht Jahr für Jahr zum Tempel und bittet Gott inbrünstig um die Erfüllung dieses Wunsches, doch Gott schweigt. An dieser Frau können wir deutlich die Absichten Gottes erkennen. Zunächst erprobt Gott ihren Glauben. Er lässt sie bitten und weinen, um zu sehen, ob sie weiter an ihn glauben wird. Sie erleidet Angriffe ihrer Feindin „Penina“, wieder um zu sehen, ob sie weiterhin fest in Gott ist.

Gott schwieg, um zu sehen, wie treu sie ihm ferner sein würde. 

Nur durch diese Erfahrungen war Hannah später in der Lage, ihren heißerbetenen Sohn Gott wieder abzugeben. Dieser Knabe, Samuel, wurde ein großer Mann Gottes! Durch diese bestandene Glaubensprüfung wurde Hannah begnadigt, die Mutter dieses Mannes zu sein.

Das war ihr Dienst! Doch das konnte sie zu dem Zeitpunkt der Prüfung noch gar nicht wissen.

Diese „Erprobung des Glaubens“ ist eine der wichtigsten Lektionen im Leben eines Christen! Er wird von Gott aktiv in seine Schule genommen und für seine Zukunft vorbereitet.

Deshalb sehe das „Schweigen Gottes“ als Liebesbeweis Jesu und fasse dich in Geduld, denn der Lohn ist groß!

4.

Aufgrund Teilhabung eines tieferen Segens:

Es klingt zunächst paradox, doch liegt darin eine tiefe Wahrheit:

Gott schweigt, um seinen Kindern ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß an Segen zuteil werden zu lassen. Am Leben von dem wohl bekanntesten Leidensmann Hiob lässt sich das deutlich sehen. Hiob wird schwer geprüft und das ohne eine sündige Ursache.

Gott lässt diesen Mann sehr lange Zeit in Unkenntnis. Hiob verliert sein ganzes Eigentum und, viel schlimmer, die Gemeinschaft mit Gott. Auf Hiobs Rufen und Klagen schweigt Gott. Warum? Gott ließ diese Prüfung im Leben von Hiob nur zu, weil er ihn an einen noch tieferen Segen teilhaben lassen wollte. Dies beschreibt die Bibel so wunderbar im letzten Kapitel des Buches Hiob. Wenn die Ursache des Schweigens Gottes nicht im Vorhandensein einer Sünde zu finden ist, so verfolgt Gott immer die Absicht des tieferen Segens. Dieser Segen ist zunächst auf der geistlichen Ebene ersichtlich, kann sich aber auch auf alle materiellen Bedürfnisse des Lebens erstrecken. Dieser Segen ist gewaltig, da das Kind Gottes einen großen Glaubenszuwachs erfährt, der bis zu einer sehr tiefen, intimen Beziehung mit Jesus führt, von der man wahrhaftig sagen kann, dass sie echt ist. Dann kann einem ebenfalls das Zeugnis ausgestellt werden, welches Henoch von Gott einst empfing: „… und weil er ein göttliches Leben führte, nahm ihn Gott hinweg.“ (1. Mo. 5, 24).

Hier kann sich das Kind Gottes nur in Geduld und Ausharren fassen, da Gott diese Prüfung, seiner Zeit gemäß, beenden wird.

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2020.3 Geschichtliches

Der Feind schläft nie! - Das Wesen des Feindes

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Leitvers: 1. Petrus 5,8:

„Seid nüchtern und wacht, denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.“

„Du musst deinen Feind kennen, um ihn besiegen zu können“. Uns allen dürfte diese Aussage wohl bekannt sein. Einst sagte sie ein chinesischer General und Militärstratege, der mit dieser Wahrheit so manchen Krieg gewann. Und doch ist diese Weisheit elementar wichtig für jedes wiedergeborene Kind Gottes. Denn mit ihrer Hilfe bleibt uns so manche Enttäuschung, ja gar Niederlage erspart. Doch der Feind, wer ist das? Dies wird in Epheser 6,12 enthüllt, denn es heißt: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“. Der Feind aller Kinder Gottes ist somit niemand anders als der Teufel, der Widersacher Gottes! Ja er ist es, der uns täglich mit Tücke und Hinterlist umgibt und auf jede Gelegenheit wartet, uns durch ein von ihm gestelltes Bein zu Fall zu bringen. Nur wer sein Wesen, seine Absichten kennt, ist im Stande, es mit ihm aufzunehmen.

Ihm sind alle Versuchungen und Anfechtungen, die uns in geistlichen Löchern widerfahren, zuzuschreiben. Und er ist ein Tausendkünstler, hat er doch hierin Erfahrungen über einen Zeitraum von ca. 7.000 Jahren gesammelt!

Eines ist sicher! Der Teufel versucht uns nicht aus bloßem Zeitvertreib heraus, sondern mit konkreten Absichten und Zielen. Wie traurig ist es da, dass er die Kinder Gottes in ihren Versuchungen überrumpelt und übertölpelt, obwohl uns nach 2. Korinther 2, 11b seine Absichten doch bekannt sein sollten.

Doch zunächst müssen wir einen tieferen Einblick in die grundlegenden Prinzipien des Teufels gewinnen, bevor ich über konkrete Angriffsmuster, die in einem geistlichen Loch auftreten können, schreiben will. Nun zwei wichtige Wesenszüge des Teufels:

  1. Der Teufel als brüllender Löwe:

Wer kennt ihn nicht, den König aller Tiere, den Löwen. Er ist es, der in der Bibel sehr oft in der Rolle des Teufels auftritt. Aber warum als Löwe? Nun, das hängt mit den Eigenheiten zusammen, die ein Löwe so an sich hat. Sie sind die perfekten Taktiker, ausgezeichnete Jäger und gnadenlose Vollstrecker. Sie jagen gerne des Nachts oder nutzen die frühen Morgenstunden. Ferner suchen sie akribisch ihre Beute aus. Was Schwäche und Krankheit zeigt, steht ganz oben auf ihrem Beuteschema. Zudem verfolgen sie eine nahezu perfekte Jagdstrategie. Im Orient wurden sie als Herdenwürger bezeichnet, da sich der Löwe des Nachts gerne an die Herde wagte. Dazu ließ er bereits aus weiter Ferne sein markerschütterndes Brüllen ertönen, welches die Herde in Angst und Schrecken versetzte. Dann, als er sich der Herde genähert hatte, umschlich er diese, um dann im perfekten Moment über eines der Tiere herzufallen. Schauerlich, oder? Und genau so jagt heute der Teufel die Kinder Gottes. Ja, er kennt unsere Schwächen und er passt den richtigen Zeitpunkt perfekt ab, nämlich des Nachts, wenn wir mal wieder geistlich schwach sind. Er versucht, uns durch sein Brüllen zu ängstigen, indem er uns Gedanken aller Art sendet, damit wir in Panik geraten und unseren Blick von Jesus abwenden. Und letzten Endes umschleicht er uns mit einer an uns angepassten Versuchung, um durch diese unseren zu Fall zu erreichen.

Der Teufel als Lügner, Dieb und Mörder:

Weiter beschreibt uns die Bibel den Teufel als Lügner, Dieb und Mörder! Als Lügner, da er unsere Versuchungen und Prüfungen stets mit folgender Frage einleitet: „Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass…?“ Damit stellt er die Wahrheit aller Aussagen Gottes in Frage und untergräbt Gottes Autorität und Souveränität. Ferner stellt er die Wirksamkeit des Blutes Jesu in Frage, in dem er uns Gedanken des Zweifels und Unglaubens schickt. Oh, dieser Vater aller Lügen! Wie viele Kinder Gottes sind ihm so schon zum Opfer gefallen, indem sie seinen Lügen Glauben geschenkt haben.

Und er hat allzu leichtes Spiel dazu, da wir durch mangelndes Forschen in der Bibel und Unterlassen der Gemeinschaft mit Jesus im Gebet zwischen Wahrheit und Lüge nicht mehr unterscheiden können und sich schließlich starke Verwirrung einstellt.

Hat die Lüge einmal Fuß im Herzen gefasst, verbreitet sie sich wie ein Krebs. Die Folgen sind verheerend! Der Teufel stiehlt uns durch den Zweifel den rettenden Glauben an das Blut Jesu. Dadurch verlieren wir den Frieden mit Gott und brennen innerlich mehr und mehr aus.

Aus einer Sünde wird schnell eine zweite bis wir förmlich in ihnen versinken.

Nun geht der Teufel zum letzten Schritt über, nämlich dem des Mordens.

Hier dient der Löwe wieder als gutes Beispiel. Dieser packt nämlich, wenn er ein Tier erbeutet hat, es am Hals und drückt diesem durch seine gewaltigen Eckzähne die Luft ab, bis es, unter Qualen erstickend, verendet. Ebenso wie dieses Raubtier, drückt uns der Teufel durch Versuchung und Sünde die Luft für unsere unsterbliche Seele ab, damit wir letztendlich geistlich den Tod finden.

Da uns nun das Wesen des Teufels bekannt ist, sollten wir auch über seine konkreten Angriffsmuster, die uns in geistlichen Löchern widerfahren, nicht im Unklaren sein:

Enttäuschung:

Im Leben eines Christen erlebt dieser oft folgendes Phänomen: Nach einem geistlichen Höhenflug findet er sich schnell in der tiefsten Schlucht wieder, in einem geistlichen Loch.

Die Folge: Es stellt sich Enttäuschung ein. „Herr, wie kann das sein, da ich doch vor wenigen Tagen noch so enge Gemeinschaft hatte“, hört man dann oft die Kinder Gottes klagen. 

Diese Enttäuschung bringt eine Niedergeschlagenheit mit sich, die einem die Freude an Gott raubt. Oft fallen frisch bekehrte Christen oder gerade getaufte Seelen dieser Tücke des Teufels zum Opfer. Denn Enttäuschung kommt vom Feind und nicht von Gott. Durch sie stehen wir in der Gefahr, ins Murren zu geraten und die Schuld an dieser Situation bei anderen zu suchen.

Verzweiflung:

Geben wir der Enttäuschung Raum in unserem Herzen, ist die Verzweiflung nicht mehr fern.

Die Verzweiflung ist eine der stärksten Waffen, die der Teufel in einem geistlichen Loch verwendet. Durch die Niedergeschlagenheit fühlen wir uns hilflos und genau das nutzt der Teufel, um uns mit gezielten Gedanken in die Verzweiflung zu treiben. Der Mensch ist in Folge von Angst und Panik willenlos und lässt sich wunderbar lenken. Ja, verbleibt ein Christ längere Zeit im Zustand der Verzweiflung, fällt er womöglich noch tieferen Depressionen anheim. Jesus möchte nicht, dass seine Kinder in der Verzweiflung verharren. Er möchte, dass sie zu ihm kommen und ihm ihre Nöte vor die Füße legen und sie dort auch lassen.

Er ist bereit, sie für uns zu tragen und uns aus ihnen zu erretten!

Verbitterung/Beleidigung:

Ein geistliches Loch kann zwei Dinge im Leben eines Christen bewirken.

Entweder wird das Herz weich und demütig vor Gott oder es verbittert, wird beleidigt und hart. Die Verbitterung und Beleidigung haben oft den Abfall von Gott zur Folge und sind deshalb auch höchst gefährlich. Denn sie sind eine Form des Stolzes und führen unbedingt dazu, dass Gott dem Menschen widersteht. Alles dreht sich nur noch um unser Leid; wir bemitleiden uns selbst und sehen dabei nicht wie selbstsüchtig, egoistisch und lieblos wir leben. Ja, sie frisst uns innerlich auf und nimmt uns jede Lebensfreude. Dabei haben wir vergessen, dass, wie bei Hiob, Gott mit der Versuchung auch schon den Ausgang geschaffen hat. Die Verbitterung wandelt den von Gott beabsichtigten Segen in Fluch um und verwehrt uns den Zutritt in das gelobte Land wie einst beim Volk Israel.

Deshalb lass der Verbitterung keinen Raum, bekenne sie und demütige dich vor Gott, so wirst du Gnade vor ihm finden!

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2020.3 Aktuelles

Wenn Gott prüft...

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"Da stand Hiob auf und zerriss sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte sich tief und sprach: Ich bin nackt gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobt!" (Hiob 1,20-21).

Manchmal wird es angekündigt, selten sehen wir es kommen und oft bricht es unerwartet in unserem Leben hinein: Die Prüfung von Gott. Jeder von uns hat es erlebt oder wird es noch erfahren. Aber wie gehe ich mit einer Situation um, die alles von mir fordert? Wie verhalte ich mich in Lebenslagen, die meine Kräfte übersteigen? Wie halte ich den Glauben zu Gott? 

Die Bibel zeigt uns einen Mann, der diese Fragen beantworten kann. Er wusste, wer Gott ist und sündigte mit seinem Verhalten nicht, als ihm alles genommen wurde. Er ist für uns ein Beispiel und Glaubensheld zugleich. Sein Name heißt Hiob.

Es geht los!

Das ganze Vermögen ist weg, die Kinder sind tot und selber ist er schwer krank. Unerwartet, Schlag auf Schlag, keine Erklärung. Alleine die Forderung seiner Frau, sich von Gott abzusagen, steht im Raum. Ein Sprichwort lautet: "Schlimmer geht immer!" Aber in dieser Situation? Wie soll man sich da bloß verhalten?

1. Den Gefühlen Raum geben

Als Hiob von all diesen Schreckensnachrichten erfuhr, zerriss er sein Kleid und schor sich sein Haupt. 

Er brachte seine tiefe Trauer zum Ausdruck. Es steht uns als Menschen zu, unseren Gefühlen oder Emotionen Raum zu geben. Salomon schreibt davon, dass alles seine Zeit hat, auch das Weinen und das Trauern. Als Johannes getötet wurde, ging selbst Jesus an einen einsamen Ort, um seine Betrübtheit zu verarbeiten. 

Wichtig ist an diesem Punkt, darauf zu achten, was die Folge davon ist. Bleibe ich weiterhin in meinem Gefühlszustand (Trauer, Angst etc...) oder gehe ich die nächsten Schritte?

2. Die Situation richtig einschätzen

Das Gebet, welches Hiob danach spricht, würden wir wohl kaum aussprechen können. Hier zeigt sich, dass dieser Mann Gott kannte und für uns ein echtes Glaubensvorbild ist. Vor allem, wenn wir den Anfang seiner Worte betrachten, fällt einem auf, dass er die Prüfung richtig beurteilen konnte:

"Ich bin nackt gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren." 

Auch für uns ist es wichtig, dass wir am Anfang der Prüfung die Situation richtig einschätzen.

Das betrifft folgende Punkte:

1) Unser Gottesbild

Ich kann nur eine Prüfungssituation richtig einschätzen, wenn ich eine richtige Vorstellung über Gott habe. Im Gegensatz zu seiner Ewigkeit ist unser Leben ein Dampf, der schnell verschwindet. Im Gegensatz zu seiner unbeschreiblichen Größe sind wir ein winziges Staubkorn. Wie könnten wir da uns das Recht nehmen, Gott anzuklagen oder ihn zu beschuldigen? Ist er doch unser Vater und Hirte, der alles unter seiner Kontrolle hat. Das Weltgeschehen und unser Leben. "Stehen wir doch unter ihm" (1. Mo. 50,19 Luther 1912) und unter seiner gewaltigen Hand. 

2) Die Art wie Gott prüft

Egal welche Lebenssituation uns begegnet, dürfen wir die Gewissheit haben, dass in solchen Lagen der Herr voller Mitgefühl und Barmherzigkeit ist. Das war er auch laut Jak. 5,11 bei Hiob gewesen. Nach 1. Kor. 10,13 prüft er uns nie über unser Vermögen hinaus. Er tut es immer, um unsere wahren Absichten zu offenbaren. In jeder Prüfung erkennen wir, wo wir geistlich wirklich stehen und wer wir sind. Unser wahres Ich kommt an dieser Stelle zum Vorschein.

3) Deine spezielle Situation

Gerade am Anfang von Prüfungen stellt man sich oft die Fragen: "Warum hat das Gott zugelassen? Ist es wirklich eine Prüfung? Habe ich es selber verschuldet?" Wir können uns viele Fragen stellen, die nur unnötige Kraft rauben. Wichtig ist aber in diesem Moment eines: Die Situation anzunehmen.

3. Annehmen

Es ist der schwierigste Teil und oft versagen wir an dieser Stelle. Gerade in dieser Phase, in welcher wir darum ringen, Prüfungen anzunehmen, greift der Feind uns besonders stark an. Das Annehmen von solchen Situationen fällt uns deshalb schwer, weil es ein Zeichen der Unterordnung des Willen Gottes ist. Nicht umsonst hat Jesus in Gethsemane auch so sehr darum gerungen, den Kreuzesweg, der vor ihm lag, vom Vater anzunehmen.

Die Wahrheit aber ist, dass, wenn wir es annehmen, uns Gott nach 1. Petr. 5,5 auch Gnade gibt. Sie bewahrt uns vor Verbitterung und Enttäuschung, die die ersten Stufen zum geistlichen Tod sind. Gott denkt immer weitsichtiger als wir. Seine Wege sind nicht immer logisch. Anstatt es versuchen zu begreifen, sollten wir dafür beten, es aus seiner Sicht sehen zu können. Das tat auch Habakuk. Als der Herr ihm seinen Plan offenbarte, konnte er ihn nur loben. Und genau das ist der nächste Schritt.

4. Gott die Ehre geben

Ihm danken für Prüfungen und schwere Zeiten ist in erster Linie immer eine bewusste Entscheidung. Wir dürfen nie vergessen, dass es Hoffnung gibt. Kla. 3,21-23 zeigt uns, dass selbst wenn alles ausweglos erscheint, wir nicht verzagen müssen. Seine Güte, Barmherzigkeit und Treue machen uns Mut. Danken befreit uns auch von Selbstmitleid, erhebt Gott und seine Wege und stellt ihn in den Mittelpunkt. Genau das ist sein Wille für uns. Wir können nie seine Wege und Denken begreifen, da sie viel höher als unsere sind (Jes. 55, 8-9). Dazu sind sie zu vollkommen, heilig, gerecht und dienen uns zum Besten. Wie können wir da noch klagen und uns gegen den Allmächtigen erheben?

Besonders in solchen Zeiten ist der Dank und der Lob Gottes ein wahrer Akt der Demütigung, welcher ihm angenehm ist.

5. Ausharren

Das Wort scheint uns gar nicht mehr modern zu sein. Wir benutzen es höchstens im biblischen Zusammenhang. Heute wollen wir immer alles schnell haben. Wir sind es gar nicht mehr gewohnt zu warten. Umso schwieriger ist es dann für uns, sich zu gedulden und auf Gott zu hoffen. Ausharren ist die Fähigkeit, die er besonders schätzt und sehr groß in seinen Augen ist. Doch wie geht man das ganze praktisch an?

1) Gemeinschaft suchen

In schwierigen Phasen brauchen wir Zeiten, in welchen wir so manches in Einsamkeit verarbeiten. Zu lange alleine zu sein ist wiederum gefährlich. Der Feind wartet gerade auf solche Gelegenheiten, um unseren Glauben durch Verzweiflung und Selbstmitleid Stück für Stück zu zerstören. 

Gemeinschaften (Gottesdienste oder Gebetsstunden) stärkt und lässt uns daran erinnern, dass wir nicht die einzigen sind, die schwere Zeiten durchmachen müssen.

2) Auf Grundlage von Verheißungen beten

Auch dürfen wir im Gebet Verheißungen in Anspruch nehmen, die uns ganz klar in der Bibel hinterlassen worden sind (z.B. Hebr. 13,5-6 o. 2. Kor. 4,17-18).

Das Festklammern an die Schrift ist überlebensnotwendig. Alleine von seinem Wort leben wir und können auch die Angriffe des Teufels überwinden. Hören wir auf, an sein Wort und seine Verheißungen zu glauben, geben wir sehr schnell das Ausharren auf.

3) Nicht stehen bleiben

Prüfungen können nach einer Zeit einen einfach auch zum Erliegen bringen. Man geht nicht mehr weiter, sondern bleibt einfach nur noch liegen. Um jeden Preis sollte man diesen Zustand vermeiden. Sobald wir zum Erliegen kommen, hat der Teufel ein leichtes Spiel mit uns. Gehen wir aber stur wie ein Esel weiter und glauben daran, dass Gottes Wege für uns die Besten sind, werden wir früher oder später siegen und der Feind fliehen.

Zusammenfassend lässt sich das Verhalten gerade am Anfang eine Prüfung wie folgt wiedergeben:

1. Die Situation richtig einschätzen

2. Annahme

3. Gott die Ehre geben

4. Ausharren

Doch fehlt in der Auflistung ein Punkt: Alles soll von Gebet umrahmt sein. Hiobs erste Reaktion war Gebet. Das sollte auch unsere erste Reaktion sein. Der Kampf geschieht immer auf geistliche Ebene. Dieser kann nur durch Gebet gewonnen werden. Gebet ist zwar nicht alles, aber ohne Gebet ist alles nichts. Gerade durch das Gebet öffnet uns Gott die Augen für Quellen in der Wüste. Wenn du solche findest, genieße sie, denn sie kommen nicht oft in Prüfungszeiten vor.