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2020.4 Aktuelles

Fit bleiben während Corona

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Sport ist besonders für uns Jugendliche wichtig. Es hilft fit zu bleiben, Disziplin zu üben und die eigenen Schmerzensgrenzen zu erweitern. Gerade am Morgen direkt nach dem Aufstehen empfiehlt es sich paar Übungen zu machen, um einfach wach zu werden und konzentriert den Tag mit Gott starten zu können. Deswegen hat sich auf Bitten des Jugendkompass-Teams einer der sportlichsten Brüder aus unserer Jugend der Aufgabe angenommen, ein kleines Training für jeden Jugendlichen zu erstellen. Wir hoffen, dass es dir hilft. Das Ergebnis siehst du auf der rechten Seite. 

Ganzkörpertraining

Jede Übung wird 45 sek. lang ausgeführt, daraufhin folgt eine 15 sekündige Pause.

Das Ganze wird 2-mal durchgeführt mit einer Pause von 3 bis 5 min. dazwischen. 

Wenn dir eine Übung zu leicht fällt, dann mach eine erweiterte Übung, z.B. bei den Kniebeugen kannst du einbeinige machen. 

Wenn dir eine Übung zu schwer fällt, dann erleichtere sie dir, indem du z.B. bei den Liegestützen auf die Knie gehst. 

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2020.4

Fr?gen an den Glauben

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Wie erkenne ich das Kreuz, das ich trage? Bzw. wie lerne ich, mein Kreuz zu tragen? Wenn es ein langes oder schweres oder auch besonderes ist?

Das Kreuz tragen heißt nicht, „meine Last“ zu tragen. Denn darüber sagt Jesus: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid (…).”

Folglich ist das Kreuz nicht mein „Schicksal“, meine Schwierigkeiten und Probleme, die ich mit mir herumtrage oder die über mich hereinbrechen.

Auch nicht ein „besonders langes, schweres Kreuz“ legt Jesus uns auf, denn er selbst sagt: „(...) meine Last ist leicht!”

Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in falscher Demut (oder Stolz) uns „unseres Kreuzes“ rühmen, sondern Jesus rühmen und das Kreuz Christi verkünden. 

Was meinte Jesus, als er sagte: „(…) der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir“ (Mt. 16,24; Mk. 8,34; Lk. 9,23)?

Das Kreuz damals war nicht ein Symbol für die Last, sondern bedeutete Tod auf die schmerzhafteste und erniedrigendste Art und Weise. 

In allen drei Schriftstellen spricht Jesus hier von „sich selbst verleugnen“ und „Christus nachfolgen“. 

Das ist in erster Linie ein Aufruf zur vollständigen Unterwerfung. Wir lesen von Jesus, dass er gehorsam war bis zum Tode am Kreuz! Er hat alles dem Willen des Vaters unterordnet. 

So bedeutet auch für uns die Nachfolge Christi eine bedingungslose Selbstverleugnung unseres eigenen Lebens. Wir ordnen alles dem Kreuz Christi unter und sind bereit, für seinen Namen erniedrigt, geschmäht und verspottet zu werden, ja, schlussendlich auch zu sterben. 

Das wird aus den darauffolgenden Versen im Kontext ersichtlich (Lk. 9,24-25; Mt. 16,26; Mk. 8,35-36). 

Paulus verdeutlicht diesen Gedanken in Galater 2,20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir.“

Was heißt: Jesu Gesinnung haben - theoretisch und praktisch?

Wie können wir Jesu Gesinnung haben? Natürlich nur dann, wenn wir ihn kennen.

Was müssen wir tun, um Jesus kennenzulernen? 

1. Im Wort Gottes lesen und auf sein Leben und sein Handeln schauen. Hier können wir am besten feststellen, wie die Gesinnung Christi ist und davon lernen. 

2. In einer innigen Beziehung mit ihm stehen. Das wiederum geschieht durch das Wort und Gebet, geführt durch den Heiligen Geist. 

3. Das Gehörte und Gelesene in die Tat umsetzen und so Christus „erleben“.

So wird die Theorie zur Praxis. 

Wir werden uns fragen: Jesus, was heißt: Jesu Gesinnung haben - theoretisch und praktisch? Was würdest du tun?

Wir werden uns fragen: Jesus, was würdest du antworten?

4. Schlechten Umgang, der uns von Christus wegbringt, meiden.

Als weiterer Punkt ist es wichtig, mit wem ich Gemeinschaft habe. Nicht umsonst sagt die Bibel in 1.Kor. 15,33: „Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“

Und ein weiterer Vers: „Der Umgang mit den Weisen macht weise, wer sich aber mit Narren einlässt, dem geht es schlecht.“ (Spr. 13,20)

Jesus hat uns ein Vorbild gegeben (Joh. 13,15), damit wir seinen Fußstapfen nachfolgen (1.Petr. 2,21).

Ich finde, die Verse in Philipper 2,1-8 haben da eine gewaltige Aussagekraft über die Gesinnung Christi als Vorbild für alle Gläubigen:

- herzliche Liebe und Erbarmen 

- den anderen höher als sich selbst zu stellen 

- nicht auf sich, sondern auf die Belange des Nächsten achten

- bereit zum Dienen und zum Gehorsam

Das hat uns Jesus vorgelebt und möchte, dass wir ihm nachahmen.

Was soll man machen, wenn man keinen Glauben mehr hat? An wen soll man sich wenden?

„Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.“ Röm. 10,17

Es ist auf jeden Fall sehr wichtig, sich im Worte Gottes zu vertiefen. Das häufigste Problem der Christen ist, dass das Wort Gottes vernachlässigt wird!

In Hebräer 11,6 lesen wir, dass es ohne Glauben unmöglich ist, Gott zu gefallen und Glauben ist Voraussetzung für ewiges Leben (Joh. 3,16). 

In Hebräer 3,12 werden wir gewarnt, dass wir darauf achten, dass nicht ein böses, ungläubiges Herz entsteht, das im Begriff ist, von Gott abzufallen. 

Somit müssen wir Buße tun und uns prüfen, warum Unglauben in unser Herz gekommen ist. Hierbei ist es auf jeden Fall ratsam, auch einen Seelsorger aufzusuchen.

Offenbarung 2,20: Wieso heißt es hier „verführt(...), Götzenopfer zu essen“, wenn doch Jesus in Markus 7,15 sagte und Apostel Paulus an anderer Stelle auch schrieb, dass, wenn man es im Glauben tut, es keine Sünde ist?

Die Schriftstelle ist geistlich zu verstehen. Es geht hier um die Verführung der Gemeinde zum Götzendienst, somit abweichend von Gottes Gebot „du sollst keine anderen Götter neben mir haben“.

In 1.Kor. 10,19-22 wird das erklärt. Der Götze oder das Götzenopfer an sich ist nichts, aber das, was sie opfern, ist den Dämonen. Wir können jedoch nicht Gemeinschaft mit Gott und den Dämonen haben. 

Paulus erklärt in 1. Kor. 10,23ff weiter, dass das Fleisch selbst nicht das Problem ist. Auch wenn jemand sagt, dass es Götzenfleisch ist, kann es unserem Körper (im Sinne von verdorbenem Essen) nicht schaden. Aber wir wollen damit nichts zu tun haben, allein schon, um dem Gegenüber zu signalisieren, dass wir nicht mit Götzendienst einverstanden sind. 

Auch in Markus 7,15ff wird lediglich aufgezeigt, dass nicht die Speise den Menschen verunreinigt, sondern das Böse, das von Innen aus dem Herzen heraus kommt. 

Also in Offenbarung 2,20 geht es an sich nicht ums „Essen“. Sondern wir werden gewarnt, als Gemeinde verführt zu werden. Heute gibt es viele falsche Prophetinnen, die lehren und verführen. Sünde wird akzeptiert, es wird mit der Welt mitgemacht und nicht Buße getan (Vers 21). Das ist ein falsches Evangelium, denn Jesus lehrte eine Buße, die auch eine Veränderung und eine Trennung von der Welt bewirkt.

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2020.4 Praktisch

Heilsgewissheit

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Von Irrtümern und falschen Wahrheiten

Auf die Frage hin: „Hast du Heilsgewissheit?“ oder „Kannst du mir etwas dazu sagen?“ folgen in erster Linie überraschte Blicke. In vielen Fällen aber auch Antworten wie: „Ja, ich bin doch gläubig“ oder „Natürlich, ich bin ein wiedergeborener Christ.“ Keine Frage, das ist natürlich nicht falsch, aber geht es da nicht um mehr? Um die persönliche Überzeugung, die heilbringende Botschaft Christi und sein Versöhnungswerk am Kreuz für mich angenommen zu haben und um die Gewissheit, einmal auf ewig errettet zu sein.

Im Hinblick auf die sündige Natur des Menschen hat sich wohl schon ein jeder gläubiger Mensch mit der Frage befasst, ob ein Christ verloren gehen kann. Um dies zu beantworten, müssen wir uns allerdings mit der Frage beschäftigen: „Was macht einen wahren Christen bzw. ein Kind Gottes aus?“

Natürlich findet man im heutigen Dschungel der Religiosität eine ganze Menge an Lehren, die Heilsgewissheit oder Heilssicherheit verkündigen und in Leichtfertigkeit Gläubige zur Sünde verleiten. Es werden Bibelstellen herangezogen, um aufzuzeigen, dass ein gläubiger Christ nie verloren gehen kann und es werden Illusionen geschürt, ein Leben ohne Heiligkeit und in Sünde führen zu können. 

Jesus gibt uns Heilsgewissheit 

Der Herr Jesus sagt in Johannes 5,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht“, und in Johannes 10, 27-29: „Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie, und sie folgen mir, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie mir aus meiner Hand rauben.“ Wunderbare Bibelstellen, die uns ganz deutlich die Heilsgewissheit geben, wenn wir ein „echtes Kind Gottes“ oder ein „wahrer Christ“ sind. Jesus spricht hier persönlich zu uns. Das Wort Christi hören bedeutet natürlich nicht nur, zuzuhören, sondern es als göttlich anzunehmen, es zu glauben und dem Wort zu gehorchen. So auch der Abschnitt: „Glaubt dem, der mich gesandt hat“, der klar aussagt, dass wir Gott glauben sollen, denn er hat Jesus Christus als einzigen Retter der Menschheit in diese Welt gesandt. Die Annahme des Evangeliums ist der einzige Weg der Rettung und zum ewigen Leben. Man beachte, dass es hier heißt „[…] hat ewiges Leben!“ Ein Leben, das natürlich nicht irdisch ist, sondern das ewige geistliche Leben, das man durch die Wiedergeburt empfängt. Notwendigerweise dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es NICHT heißt: „[…] wird ewiges Leben haben“ und somit wird rasch überaus deutlich, dass die Errettung nicht zur Trägheit und Gleichgültigkeit aufruft, um in ein irdisch gesinntes Leben abzugleiten. Die Stimme Gottes zu hören, setzt voraus, dass wir sie kennen und natürlich auch den Hirten. Ein Schaf Christi oder ein Kind Gottes werden wir nicht deshalb, um unsere Errettung zu verdienen. Wir führen ein christliches Leben aus Dankbarkeit gegenüber unserem Herrn Jesus Christus, der für uns sein Leben gelassen hat. Es ist eine Motivation, ein geheiligtes Leben zu führen, da wir die Sicherheit, immer in seiner Hand zu bleiben, von Jesus selbst bekommen haben.

Apostel Paulus schreibt im Römerbrief 8, 38-39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Paulus durchstreift gedanklich beim Schreiben des Briefes das gesamte Universum auf der Suche nach etwas, das uns trennen kann von der Liebe Gottes. Er konnte jedoch nichts finden und schließt die Aufzählungen ab mit „[…] irgendein anderes Geschöpf“, um so auch wirklich alle äußerlichen Einflüsse genannt zu haben. 

Nach Markus 7, 21-23 kommt all das Böse von innen heraus und verunreinigt den Menschen. Das Böse wird in der Bibel klar als Sünde bezeichnet und der Tod ist der „Sünde Sold.“ Betrachten wir das Wort Gottes und beschäftigen uns mit dem Wesen Gottes, dann stellen wir fest: „Gott ist heilig!“ Nichts Sündiges kann in die Gemeinschaft Gottes kommen. Habakuk schreibt in Habakuk 1,13: „Zu rein sind deine Augen, als dass du Böses ansehen könntest.“

Im zweiten Brief an die Korinther schreibt Apostel Paulus in Kapitel 6,14-18 von der Absonderung zwischen Gerechtigkeit und der Gesetzlosigkeit, vom Licht und der Gemeinschaft mit der Finsternis. Als Kinder Gottes ist uns eine wunderbare Verheißung durch die Errettung unserer Seelen und das ewige Leben im Himmel mit unserem Herrn Jesus Christus gegeben. So schreibt Apostel Paulus auch im nächsten Kapitel zu Beginn (Vers 1): „Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit in Gottesfurcht!“

Der echte Christ kann fallen- aber er steht wieder auf 

Wir müssen verstehen, dass es die Möglichkeit für Gläubige gibt, sich mit dem Lebenswandel in der Sünde wieder der Welt zuzuwenden (Lukas 9,62). Nicht umsonst lesen wir im Wort Gottes viele eindringliche Ermahnungen zum treuen Ausharren, zur Wachsamkeit und Nüchternheit, zur Bewahrung des Glaubens, zum Überwinden, usw. Die Sünde ist und bleibt eine Gefahr der Trennung, aber es ist selbstverständlich keine Notwendigkeit, sondern eine bewusste und freiwillige Entscheidung des Menschen, sich unter die Herrschaft der Sünde zu stellen. Und wieder ist es Paulus, der uns im Römerbrief 6,1-2 vor dieser „Sündenherrschaft“ warnt: „Wie sollte jemand, der der Sünde gestorben ist, noch in ihr leben?“ In 2.Timotheus 2,19 lesen wir: „Aber der feste Grund Gottes bleibt bestehen und trägt dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen, und: Jeder, der den Namen des Christus nennt, wende sich ab von der Ungerechtigkeit!”

Ein wahrer Christ hat ein neues Leben empfangen, wenn er an den Herrn Jesus als Sohn Gottes glaubt und dadurch die Vergebung der Sünden empfangen hat. Das daraus neu geschenkte Leben von Gott wird sich in einem neuen, nach Gottes Wort ausgerichteten Wandel offenbaren. Der Gläubige kann fallen, er aber wird wieder aufstehen. Es kann auch Sünde ihn übereilen, er wird aber die Heiligung suchen. Der Christ kann vom Bösen und Unreinen überfallen und geplagt werden, aber er wird auf Christus blicken, auf das Kreuz. Man kann nicht ungestraft von Gnade reden und doch nach dem Fleisch wandeln, denn dem Haus Gottes geziemt Heiligkeit.

Die Heilsgewissheit oder Heilssicherheit dürfen wir haben, wenn wir ein Leben in völliger Hingabe zu unserem Herrn Jesus Christus führen. Ein Leben, mit Christus im Zentrum und dem tiefen Verständnis der Heiligkeit Gottes, ein Wandeln, mit Ihm in seinem Lichte durch ausgeprägtes Leben in Heiligung und Gottesfurcht. 

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2020.4 Geschichtliches

Nikolaus Ludwig von Zinzendorf

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Nikolaus Ludwig von Zinzendorf war ein deutscher lutherisch-pietistischer Theologe und gründete die Herrnhuter Brüdergemeinde. Er war, nach der Reformation, eine wichtige Persönlichkeit in deutschen sowie internationalen christlichen Glaubenskreisen. Zudem berief er die Tageslosungen ins Leben.  

Christliche Prägung und Umfeld

Zinzendorf wurde am 26.05.1700 in Dresden als erstes und einziges Kind seiner Eltern geboren. Sein Vater starb wenige Wochen nach seiner Geburt. So wuchs er bei seiner tiefgläubigen Großmutter auf dem Schloss Großhennersdorf, bei Zittau, auf. Von ihr lernte er die biblischen Geschichten und Jesus kennen. Mit seinem kindlichen Glauben liebte er Jesus und sprach mit ihm wie mit einem Spielkameraden. Als er alt genug war, begann er, ein Internat in Halle zu besuchen. In dieser Zeit gründete er in der Schule mit einigen anderen adligen Jungen eine feste geistliche Gemeinschaft, den Senfkorn-Orden. Es kam zu Bekehrungen und einer kleinen Erweckung.

Kehrtwende

Danach begann er ein Jura-Studium in Wittenberg. Auf einer Reise sah er ein Passionsgemälde mit der Aufschrift: „Ich habe dies für dich gelitten - was tust du wahrhaftig für mich?“, aufgrund dessen zog er seine persönliche Konsequenz und gab sein Leben neu Jesus hin. 

 „Unter des Herrn Hut“

1722 heiratete er und zog mit seiner Frau in das Berthelsdorfer Schloss, das er von seiner Großmutter erbte. Er hoffte darauf, in Berthelsdorf eine Gemeinschaft aufzubauen, die sich vollständig auf das Wort Gottes gründen würde. Schon einen Monat nach dem Erwerb des Gutes Berthelsdorf, suchten einige Glaubensflüchtlinge, die verfolgt wurden, Asyl. Zinzendorf erlaubte ihnen, sich auf dem Hutberg (der Berg, auf dem die Tiere gehütet wurden) anzusiedeln. Schon bald deutete man dies als einen Ort, der „unter des Herrn Hut“ steht. Nach fünf Jahren bestand die Siedlung „Herrnhut“ dann schon aus 30 Häusern mit über 200 Bewohnern aus vielen verschiedenen Gegenden und Konfessionen. 

Die Herrnhuter verbrachten viel Zeit im Gebet. Sie beteten, tage- und nächtelang, dass Gottes Kraft auf die Gemeinschaft kommen möge. Eines Nachts wurde dann eine Gruppe so vom Heiligen Geist ergriffen, dass sie weinend zu Gott riefen und Buße taten, bis alle Anwesenden gemeinsam Gott lobten und priesen und ihn mit Liedern anbeteten. So fiel der Heilige Geist einige Tage später, bei einer Predigt Zinzendorfs, auf die versammelte Gemeinde. Der Graf beschrieb die Ereignisse mit den Worten: „Ein Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes… Es war ihr persönliches Pfingsten.“ 

Bei einem Abendmahl wurde so schließlich die Herrnhuter Brüdergemeinde gegründet. 

Entstehung der Gebetskette

Zinzendorf entwickelte eine Vielzahl an revolutionären Neuerungen in seiner Gemeinde. Es gab zum Beispiel Singstunden oder Gruppen für unverheiratete Brüder und Schwestern, die sich regelmäßig zum Bibellesen und Beten trafen. Eine Gruppe an Männern und Frauen ging eine Verpflichtung ein, rund um die Uhr zu beten. Sie würden für das beten, was Gott ihnen aufs Herz legen würde, aber ihr Hauptanliegen sollte Erweckung und die Ausbreitung des Evangeliums Christi bis an die Enden der Erde sein. Es war eine Gebetskette entstanden, die die nächsten hundert Jahre Bestand haben und sich als Nährboden für mögliche Erweckungen erweisen sollte. 

Zinzendorfs Dienst war auch die Mission

So entstanden auch Gruppen für die Diakonie und missionarische Zwecke. Am Anfang wurden Missionare nach Dänemark und London geschickt, dann in die ganze Welt. Die Herrnhuter evangelisierten unter Sklaven, Eskimos, Afrikanern und Indianern. 

Auch Zinzendorf selbst war viel auf Reisen. „Mein Predigtstuhl ist die ganze Welt!“, hieß es stets bei ihm. Besonders viel Zeit verbrachte er in den neuen englischen Kolonien in Nordamerika (die heutigen Vereinigten Staaten), in denen er auch Gemeinden gründete.

Durch Gemeinschaft geeint

Zinzendorfs Gemeinde bestand aus vielen Menschen aus ursprünglich verschiedenen Glaubensrichtungen. Durch die Gemeinde wurden sie natürlich alle geeinigt, was aber nicht heißt, dass es keine Konflikte gab. Zinzendorf legte stets viel Wert darauf, nicht immer die gleiche Meinung und Erkenntnis zu vertreten, sondern eine lebendige Beziehung zu Gott zu pflegen. 

Der Graf ging davon aus, dass sich alle Menschen durch eine gottgewollte Verschiedenheit auszeichnen. Er sagte: „Jesu Gestalt blickt aus einer jeden menschlichen Seele mit einer anderen Schönheit heraus“, jeder Mensch sei nach Zinzendorf also als ein Individuum zu betrachten. Dabei muss man bedenken, dass diese Denkweise im 18. Jahrhundert völliges Neuland war. So gelang es Zinzendorf, ein sehr gutes System der seelsorgerischen Betreuung in seiner Gemeinde zu etablieren.  

Christus im Zentrum

Gemäß Zinzendorfs Motto sollte die Beziehung zu Jesus im Zentrum eines jeden Lebens stehen: „Wer Gott nur im Kopfe weiß, der wird Atheist. Christsein verwirklicht sich nur in der persönlichen Beziehung zu Jesus.“ Daraus ergebe sich aber auch die Konsequenz, dass jeder Einzelne ebenfalls die Hilfe und die Korrektur von Brüdern und Schwestern brauche. „Eine Gemeinde ist der einzige Beweis gegen den Unglauben“, sagte er. 

Eine Glaubensgemeinschaft sollte sich auch für spätere und heutige Zeiten noch als sehr wichtig für die Christen in der ganzen Welt erweisen. 

Er blieb viel auf Reisen und wohnte meist in London, ab 1755 dann wieder in Herrnhut. Nach dem Tod seiner Frau heiratete er erneut, bevor er am 09. Mai 1760 in Herrnhut verstarb. 

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2020.4 Praktisch

Gebetskette

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Geistlicher Lockdown

Uns ist allen bewusst, wie wichtig das Gebet ist und doch ist es so oft schwer, seine Knie zu beugen. Es ist immer wieder ein Kampf, zu dem HERRN zu kommen und so oft müssen wir uns heiligen, weil unser Lebenswandel Gott nicht wohlgefällig ist. Doch genau das macht das Gebet so wertvoll. Als wiedergeborener Christ ist es quasi unmöglich, nicht ein enges Gebetsleben mit Jesus zu führen.

Nur weil unsere Welt in einem Lockdown lebt, darf sich das nicht auf unser geistliches Leben auswirken. Stattdessen sollten wir diese Zeit nutzen. Wir sind nicht mehr so oft mit unseren Freunden weg, können nicht in jeden Gottesdienst und unsere normalen Dienste fallen ebenfalls weg. Dies sollte aber kein Grund für uns sein, auch die Beziehung zu Jesus herunterzufahren, sondern, ganz im Gegenteil, ihn noch mehr zu suchen.

Wacht und betet

Jesus ermahnt seine Jünger in Matthäus 26,41 mit den Worten: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.“ Diese Ermahnung sollten wir uns zu Herzen nehmen, denn auch unser Fleisch ist oft schwach und hält nicht den Versuchungen stand. In der Zeit, in der wir nicht jeden Sonntag in der Gemeinde sind und uns nicht jeden Tag das Wort Gottes gepredigt wird, da ist es wichtig, dass wir Jesus suchen und von ihm das Wort empfangen. Ein tägliches Gebetsleben ist hierfür noch wichtiger, als vor der Pandemie. Wenn das Fleisch schwach ist, dann muss der Geist, durch das Wachen und das Beten umso stärker sein, damit wir nicht in Versuchungen fallen.

Für den Nächsten beten

Nur weil wir weniger Zeit mit unseren Freunden verbringen, heißt das nicht, dass wir nicht trotzdem etwas gemeinsam bewirken können. Das, was Freunde verbinden sollte, ist Jesus Christus. Du solltest diese Zeit nutzen und gemeinsam mit deinen Freunden im Gebet stehen. Auch, wenn ihr räumlich getrennt seid, so kann das Gebet doch vereinen. Bildet Gebetsketten in euren Freundeskreisen und betet so in euren Freundeskreisen die Nacht hindurch, wie Jesus es so oft getan hat, um euch, aber auch euren Nächsten, so zu stärken. Denkt an die Jugendlichen, die leider nicht mehr in die Gemeinde gehen und bringt diese Not vor Gott. Jesu Plan war es, die zu retten, die verloren sind. Nun hat er euch schon gerettet und wir müssen jetzt für diejenigen ins Gebet gehen, die Jesus auch noch zu sich ziehen will.

Lukas 19,10:

„denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ 

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2020.4 Praktisch

Studiere die Bibel

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Folgender Artikel ist dazu da, um dich zum tieferen Studium vom Worte Gottes zu motivieren. Lass mich dir aber, bevor es losgeht, noch einige Worte mit auf den Weg geben: 

Nimm dir einige Augenblicke Zeit, um zu beten, wenn du anfängst, den vorliegenden Bibelabschnitt zu bearbeiten. Danke Gott für sein Wort, und bitte ihn, dass er dadurch zu dir redet. Sei nicht nur Hörer des Wortes, sondern auch Täter. In Matthäus 12, 49-50 sagt Jesus: „Siehe da, meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters tun wird, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter." Niemand ist näher bei Jesus als der, der seinen Willen tut!

Als Grundmuster für das Bibelstudium eignen sich drei Kategorien von Fragen:

- Was steht im Text? (Verständnisfrage)

- Was bedeutet das? (Bedeutungsfrage)

- Was soll ich jetzt tun? (Anwendungsfrage)

Wenn du in deiner Bibel den angegebenen Textabschnitt liest, wirst du schnell merken, auf welchen Teil des Textes sich die Fragen beziehen. Beantworte diese, und mach dir Notizen! Nimm dir danach wieder einige Minuten Zeit zum Gebet. Danke Gott, dass er in seinem Wort zu dir spricht. Sage ihm, was dir persönlich deutlich geworden ist und was du praktisch umsetzen willst.

Wir, als Jugendkompass-Team, wünschen dir von ganzem Herzen Gottes Segen beim Lesen in der Bibel. Möge der Heilige Geist dein Herz erleuchten und deine Augen öffnen für die Wunder in seinem Wort!

 Matthäus 25, 14-30: Gleichnis von den anvertrauten Talenten

„14 Denn es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: 

15 Und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit; und reiste außer Landes. 

16 Sogleich aber ging der, welcher die fünf Talente empfangen hatte, hin und handelte mit ihnen und gewann andere fünf Talente. 

17 So auch, der die zwei empfangen hatte, auch er gewann andere zwei. 

18 Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. 

19 Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und rechnet mit ihnen ab. 

20 Und es trat herbei, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente und sagte: „Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, andere fünf Talente habe ich dazugewonnen.“ 

21 Sein Herr sprach zu ihm: „Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.“ 

22 Es trat aber auch herbei, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: „Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich dazugewonnen.“ 

23 Sein Herr sprach zu ihm: „Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.“ 

24 Es trat aber auch herbei, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: „Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; 

25 und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine.“ 

26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: „Böser und fauler Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 

27 So solltest du nun mein Geld den Wechslern gegeben haben, und wenn ich kam, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten. 

28 Nehmt ihm nun das Talent weg, und gebt es dem, der die zehn Talente hat! 

29 Denn jedem, der hat, wird gegeben und überreichlich gewährt werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. 

30 Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußere Finsternis; da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.“

Was macht der dritte Knecht, als er sein Talent empfängt (Vers 18) und wie begründet er sein Ergebnis (Vers 24-25) vor dem Herrn?

Was denkst du, warum der dritte Knecht sein Talent nicht vermehrt hat? Lies in dem Buch der Sprüche Kapitel 6,6-8; Kapitel 22,13 und Kapitel 26,15 und definiere, was biblische Faulheit ist. Erkennst du Parallelen zwischen den Knechten und dem, was Salomo in den oben genannten Versen schreibt?

Ein Prediger sagte einmal: „Es gibt keinen Gottesdienst ohne den Dienst am Volk Gottes." Überlege dir, wie du konkret in der Gemeinde zum Segen dienen kannst! Setzt du dein Talent, nämlich die Zeit, gewinnbringend für das Reich Gottes ein? Wo gibt es bei dir noch Verbesserungspotenzial?

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2020.4 Geschichtliches

Geistliche Riesen: Lebensbeispiel: Maria Magdalenda

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Steckbrief: Maria Magdalena

Ursprung: 

In Magdala, das in Galiläa liegt, also Jesu Wirkungsgebiet (Mt. 27,55-56) - Magdalena ist somit nicht ihr Nachname, sondern eine Herkunfts-/Ortsangabe

Ort Magdala:

Magdala ist ein kleiner Fischerort und liegt am Ufer des Sees Genezareth.

Es war gut zu Fuß oder mit dem Boot zu erreichen.

Die dortige Muttersprache war (wie bei Jesus auch) Aramäisch.

Wichtige Details zu Maria:

- ist die meistgenannte Frau in den Evangelien

- war von sieben Dämonen besessen (Lk. 8,2-3)

- wurde vermutlich in der ersten Wirkungszeit Jesu in Galiläa durch Austreibung von sieben Dämonen befreit (Lk. 6,17-19)

- war vermutlich wirtschaftlich selbstständig, da sie Jesus mit ihrer Habe diente (Lk. 8,3)

- folgte Jesus mit anderen Frauen nach, die ebenfalls von Dämonen befreit wurden (Mt. 27,55-56)

- wird in fast allen Schriftstellen als Erste unter den Frauen erwähnt

- hingebungsvolle Liebe Jesus gegenüber

Maria von Magdala:

Vom Teufel geplagt - durch JESUS befreit! 

Lieber Leser,

sicherlich kennst du folgende Situation:

Sonntag. Fünf vor Sieben. Jugendstunde. Du schaffst es schon wieder nicht pünktlich und kommst gehetzt zur Jugendstunde. Dasitzend überlegst du: „Warum schaffe ich es einfach nicht, pünktlich zu sein? Warum zieht es mich nicht einfach zur Jugendstunde?

Die Diagnose: Mangelnde bzw. fehlende Liebe zu Jesus! 

Ich glaube, das kennt jeder! Wir sind Kinder Gottes und doch fehlt uns diese innige Liebe zu Jesus. Woran liegt das?

Die Bibel gibt uns hier ein treffendes Beispiel von einer Frau, die aus Dunkelheit zum Licht kam und anschließend Jesus aus tiefer Liebe nachfolgte, nämlich Maria von Magdala!

Maria - die vom Teufel Geplagte:

Im Markus- und Lukasevangelium wird berichtet, dass Maria von insgesamt sieben Dämonen besessen war.

Aus anderen Berichten der Bibel wird klar, wie grausam eine solche teuflische Bindung sein musste. Und Maria hatte nicht nur einen Dämon, sondern gleich sieben!

Oft wurden solche Menschen mit psychischen Qualen, Verzweiflung, Ruhelosigkeit, Ängsten, Selbstmordversuchen und körperlichen Leiden wie Taubheit, Blindheit, epileptischen Anfällen, Stummsein und Geisteskrankheiten geplagt. Ähnliche Symptome und Krankheiten musste Maria gehabt haben. Da sie von sieben Dämonen besessen war, liegt der Verdacht nahe, dass es in ihrem Fall sogar insgesamt schlimmer war als sonst üblich. Eine vom Teufel grausam geplagte Frau!

Maria selbst stammte aus der Stadt Magdala, welche in Galiläa liegt. Galiläa war für starke dämonische Aktivität bekannt. Genau hier begann Jesu Wirkungszeit. Jesus befreite viele Besessene, unter anderem Maria Magdalena. 

Wie genau er diese Frau befreite, wird in den Evangelien nicht erwähnt.

Jedoch können wir aus den weiteren Begebenheiten erkennen, dass Jesus diese Frau vollkommen befreite. Die Auswirkungen dieser Befreiung sprengen jegliche andere bekannte biblische Heilung. Eine Frau, die bisher nur die Dunkelheit kannte, sieht plötzlich das Licht!

Maria - die Befreite:

Als Maria von Jesus befreit wurde, veränderte sich ihr Leben komplett.

Was sie dabei empfand, wird leider nicht genauer beschrieben. Doch muss es sehr gewaltig und einschneidend gewesen sein. Aus Lk. 8,1-3 lässt sich erkennen, dass sie Jesus nachfolgte und ihm mit ihrer Habe diente. 

Maria war der Wert eines von Sünden und teuflischen Einflüssen befreiten Lebens bewusst.

Sie empfand tiefe Dankbarkeit für Jesus, der sie so wundervoll befreit hatte.

Für sie stand nur noch eines fest: Alles, was ich habe, mein ganzes Sein und Wesen, gehört Jesus! Dazu gehörte auch das Hab und Gut. Die Tatsache, dass sie in der Lage war, Jesus mit ihrem Hab und Gut zu dienen, zeigt, dass sie wirtschaftlich gut aufgestellt war. Aber sie machte vor dem Mammon keinen Halt. Sie gab alles her für Jesus! Und zwar aus tiefer, echter Liebe. Maria empfing durch die Befreiung von Jesus nicht einfach eine Zuneigung oder irgendeine Form der Sympathie für ihn. Nein! Das, was sie da bekam, war reine, göttliche, tiefe Liebe.

Maria - erneut geschockt:

Marias Leben wurde erneut geschüttelt, als Jesus gekreuzigt wurde.

In der ganzen Zwischenzeit tauchte sie in den Berichten über Jesus nicht mehr auf.

Doch hier war sie wieder präsent. Als Jesus mit dem Kreuz die von Menschen verachtete „Via Dolorosa“ entlanglief und durch Marter bereits völlig entstellt war, hielten sich in seiner unmittelbaren Nähe Frauen auf, die ihn beklagten (Lk. 23,26-27). Maria wird hier namentlich nicht erwähnt. Doch lässt das vorher bereits Geschriebene den Schluss zu, dass sich unter diesen Frauen Maria ebenfalls aufgehalten haben muss. Sie war sich dessen bewusst, dass sie von den Menschen verachtet werden wird, da sie sich unmittelbar zu Jesus hielt.

Aber ihre Liebe zu Jesus kannte keine Grenzen. Später wurde er gekreuzigt. Maria stand ferne vom Kreuz und musste ansehen, wie Jesus gekreuzigt wurde (Lk. 23, 49). Sie blieb die ganze Zeit, bis zum Tod Jesu, an dem Ort der Kreuzigung.

Sie bekam mit, wie sich die Sonne verdunkelte und wie Jesus starb. Für Maria brach in diesem Moment die Welt zusammen. Ihr über alles geliebter Jesus war nicht mehr da.

Ihr Leben hatte plötzlich keinen Sinn mehr. Als Jesus vom Kreuz herabgenommen und in das Grab gebracht wurde, schaute sie sich das Grab vorher gründlich an (Lk. 23,55). Schließlich musste sie wissen, ob Jesus auch in ein ordentliches Grab kam. Als dann der Stein vorgewälzt wurde, saß sie mit ihrer Freundin Maria noch eine ganze Zeit dem Grab gegenüber (Mt. 27,61).

Doch Maria blieb nicht müßig. Sie wusste, dass der Leichnam noch einbalsamiert werden musste und so bereitet sie wohlriechende Gewürze und Salben vor (Lk. 23,56). Für sie war das die letzte Möglichkeit, um mit dem Leichnam Jesu Gemeinschaft zu haben.

Maria - vom Glück überflutet:

Was in der Zwischenzeit, als Jesus im Grab lag, in Maria vorgegangen sein musste, wird leider in der Bibel nicht erwähnt. Jedoch musste sie schreckliche Kämpfe und tiefe Trauer durchgemacht haben. So begab sie sich, als es noch finster war, zum Grab und stellte mit Entsetzen fest, dass der Stein weggerollt wurde (Joh. 20,1).

Wie ruhelos und abgespannt musste Maria gewesen sein, dass sie des Nachts zu dem Grab geht, um nur irgend möglich bei Jesus zu sein. Der Mann, der ihr den Frieden und die Befreiung geschenkt hatte und von dem sie erkannt hatte, dass er ihr Erlöser und der Christus, der Messias, ist. Sie teilte den Jüngern mit, was sie gesehen hat und blieb dann vor dem Grab allein zurück und weinte. Jesus war nicht mehr da! Sie wollte das letzte Mal mit Jesus Gemeinschaft haben. Wie gewaltig und tief war die Liebe Marias zu Jesus. Sie war bereit, alles, wirklich alles, für Jesus zu geben. Und Jesus begegnet dieser Frau. Sie war die Erste, der Jesus nach seiner Auferstehung begegnete. Er holte sie dort ab, wo sie war - in ihrem Kummer. Durch den Tränenschleier sah Maria nicht, dass es Jesus war, der mit ihr redete. Vom Kummer tief bedrückt und voller Verzweiflung erkannte sie nicht einmal seine Stimme, die sie sonst unter tausend erkannt hätte. Sie sagte nur: „Herr, wo ist der Leichnam, wo hast du ihn hingelegt?“ Doch Jesus sprach sie mit ihrem Namen an: „Maria“. In diesem Moment fiel der Kummer von ihr weg und der Tränenschleier schob sich zur Seite. Diese Stimme kannte sie! So konnte sie nur Jesus nennen, so voll Mitgefühl und Liebe. Mit einem „Rabbuni“ warf sie sich Jesus zu Füßen und betete ihn an. Nun musste sie sich nicht mehr mit einem „Leichnam“ begnügen, denn ihr Jesus lebte! Sie lief nicht mehr voll Kummer zu den Jüngern, sondern voller Freude und innigen Glücks und berichtete von dem eben Erlebten (vgl. hierzu Joh. 20,1-18).

Maria, die vom Heiligen Geist Getaufte:

Das letzte Mal, dass wir etwas von Maria lesen, ist in Apg. 1,14 zu finden.

Nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren ist, verblieb sie mit den Jüngern in Jerusalem, um die Taufe des Heiligen Geistes zu empfangen. Sie wurde mit dem Heiligen Geist getauft und hatte nun Jesus durch den Geist wahrhaftig im Herzen. Sie benötigte Jesus jetzt nicht mehr im Fleische, denn er lebte nun für immer in ihrem Herzen.

Doch was kannst du heute von Maria lernen?

An Marias Leben können wir sechs sehr wichtige Eigenschaften feststellen:

1) Vollständige Umkehr und das Loslassen vom alten Leben

2) Dankbarkeit und hingebungsvolle Liebe zu Jesus

3) Tiefe Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit Jesus

4) Vorbereitet sein, um in die Gegenwart Jesu zu treten

5) Kindlicher Glaube und anhaltende Treue

6) Bereitschaft zur Verkündigung des Wortes

1) In Lukas 8,1-2 lesen wir, dass Jesus Maria von sieben Dämonen befreite. Wie grausam eine solche teuflische Besessenheit sein muss, wurde bereits beschrieben. Maria wurde vollkommen von Jesus befreit. Nun wurde sie nicht mehr vom Teufel beherrscht, sie folgte Jesus nach. Sie wendete sich komplett vom Bösen ab und erlebte eine vollständige Umkehr.

Das ist der Grundstein für eine hingebungsvolle Nachfolge.

2) Unmittelbar mit der Befreiung verschaffte sich in Marias Herz ein tiefes und inniges Gefühl der Dankbarkeit Raum. Sie wusste: „Jesus hat mich vollständig befreit.“ Doch ihre Dankbarkeit blieb nicht nur ein Eindruck der Gefühle. Sie ging einen Schritt weiter und diente Jesus mit allem, was sie hatte (vgl. Lk. 8,3). Wie wichtig ist es heute, die eigene Dankbarkeit nicht nur in Worten zum Ausdruck zu bringen, sondern viel mehr in Taten zu zeigen, indem wir Jesus mit dem dienen, was wir von ihm erhalten haben.

Ferner war Marias Herz von einer tiefen Liebe zu Jesus erfüllt. Als Jesu Leichnam nicht mehr im Grab lag, war sie die Einzige, die allein bei dem Grab blieb und weinte. So sehr hatte sich diese Frau nach Jesus gesehnt! Auf die Frage Jesu, warum sie weine, sagte sie nur, dass man ihr ihren Herrn weggenommen habe und sie ihn nicht mehr finde (vgl. Joh. 20,13).

Welch eine Liebe! Oh, wie sehr brauchen wir heute diese tiefe Liebe zu unserem Meister, der uns aus aller Sündennot errettet hat!

3) Maria hatte eine tiefe Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit Jesus. So kam sie, als es noch finster war, zur Gruft und sah, dass der Stein weg war (Joh. 20,1). Maria konnte keine Minute ohne Jesus leben. Als Jesus starb und begraben wurde, brach es ihr Herz. Tage voller Ruhelosigkeit und Angst waren die Folge. Wenn ein Kind Gottes Jesus von ganzem Herzen liebt, wird sich dieses von Tag zu Tag stärker nach Jesus sehnen. Diese Gemeinschaft besteht dann nicht nur aus einem flüchtigen Gebet, bei dem man zur Hälfte mit den Gedanken wo anders ist oder aus einem Mal „schnellem Bibellesen“, sondern aus einem innigen Dialog, in dem Jesus, wie bei Vater und Sohn, mit einem Gemeinschaft hat.

4) Doch Maria ging nicht leer zum Grab. In Lk. 24,1 sehen wir, dass sie wohlriechende Öle mitbrachte, die sie vorher vorbereitet hatte. Maria wusste, dass sie jetzt dorthin gehen wird, wo sich Jesus befand. Sie wollte vorbereitet dorthin gehen. Wie oft sind wir Kinder Gottes nicht vorbereitet, wenn wir in die Gemeinschaft mit Jesus treten wollen. Auf Gebetstunden müssen wir zunächst den Frieden mit Gott wiederfinden und merken nicht, dass uns dabei große Segnungen außenvorbleiben, weil wir nicht vorbereitet gekommen sind. Maria mahnt uns, vorbereitet in die Gemeinschaft mit Jesus zu treten.

5) Als Jesus sich Maria nach seiner Auferstehung offenbarte, nahm sie diese Botschaft im Glauben auf und verkündigte es den Jüngern (Lk. 24,9). Sie stand nicht da und überlegte, ob das Ganze denn überhaupt richtig sei. Nein, sie glaubte! Eines der größten Probleme heutiger Christen ist, dass sie nicht glauben. Nicht umsonst sagt Jesus, dass er bei seiner Wiederkunft den Glauben suchen müsse. Und doch brauchen wir diesen kindlichen Glauben. Ein Glaube, der, wenn Jesus etwas sagt, es nicht in Frage stellt, sondern im Herzen eine vollkommene und reife Frucht hervorbringt, nämlich die Treue. Diese Treue macht uns eines Tages fähig, für Jesus Schmach und Misshandlung zu tragen, so wie sie Maria auch trug, als sie Jesus nach Golgatha folgte und bei dem Kreuz stand (Joh. 19,25). Und dies wirkt allein der Glaube, der mit den Werken zusammen uns einmal als treue und gute Knechte vor Jesu Thron erscheinen lässt.  

6) Der Auftrag eines jeden Jüngers ist die Verbreitung des Evangeliums. Dafür wurde uns der Heilige Geist als besonderer Beistand gegeben. Dies durfte auch Maria erfahren, als sie mit den Jüngern einmütig um den Heiligen Geist betete (Apg. 1,8+14). Dieser macht uns erst fähig, das Wort Gottes mit Kraft in der Welt zu verkündigen, damit sich jeder Mensch zu Gott bekehrt. Doch ist die Bereitschaft unsererseits sehr wichtig. Gott möchte heute Menschen haben, die ihren Glauben nicht nur in ihren vier Wänden ausleben, sondern, die der verlorenen Welt den Weg zum ewigen Glück zeigen. Wir stehen dafür in der Verantwortung, da Gott uns durch Jesus Freiheit und Frieden geschenkt hat.

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2020.4 Leitthema

Predigt von Iwan Anatoljewitsch Levchuk

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Friede sei mit euch, Brüder und Schwestern, die zu dieser Evangelisationskonferenz gekommen sind. Heute sind wir glücklich, dass wir an einer großen Evangelisation teilnehmen können, die Gott auf der ganzen Welt durchführt. Ich möchte eine Stelle aus der Heiligen Schrift aufschlagen, das Kapitel 35 in Jesaja. Ich lese den ersten Vers: „Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien.“ Halleluja!

Wir alle sind lebendige Zeugen, dass heute die Zeit gekommen ist. Die Wüste frohlockt. Die Zeit ist gekommen und diese Erscheinung ist sichtbar. 72 Jahre lang ließ man die Keime in der Wüste nicht aufblühen. Freunde, es war eine Zeit der Hoffnungslosigkeit, man dachte, die UdSSR wird niemals frei für die Evangelisation sein, da alle Kirchen, Gemeinden und Gebetshäuser geschlossen waren. Menschen, die gebetet und von Christus gesprochen haben, wurden unterdrückt. Aber wir wissen, dass der Herr die, die auf ihn vertrauen, nicht zuschanden werden lässt. Es gibt so einen Psalm: 

 „Die Fesseln werden fallen, die Ketten werden reißen, Christi Krieger werden Freiheit erlangen, große Kraft von oben wird ihnen zuteilwerden und die Botschaft von der Erlösung werden sie zu den Völkern tragen.”

Nicht zu dem Volk, sondern zu den Völkern. Halleluja! Die Fesseln sind gefallen! Die Ketten sind gesprengt! Die Krieger Christi haben Freiheit erlangt!

Unser Christus wurde nicht darin beschuldigt, Dämonen ausgetrieben oder jemanden in Kapernaum geheilt zu haben, sondern darin, das Volk aufgewiegelt zu haben. Dafür wurde er hingerichtet. Wir wurden beschuldigt, dass wir Feinde des Volkes sind, aber Gott hat uns gerechtfertigt, da wir nichts Böses getan hatten. Gott hat unsere Gebete gehört. Und nicht nur wir haben gebetet, für uns hat das Volk Gottes überall auf der Welt gebetet. Und als die Schalen auf dem Altar vor Gott mit Gebeten und Tränen gefüllt waren, hat sich alles geändert.

Eine Zeitenwende ist angebrochen - durch Gottes Gnade

Heute werden wir eingeladen, dass wir Gottesdienste durchführen, dass wir von Christus an den Schulen erzählen, dass wir das Evangelium verkünden. Es gibt einen Durst, das Wort Gottes zu hören! Die Hände strecken sich den Bibeln, den Evangelien, entgegen. Viele staatliche Einrichtungen, auch die KGB, bitten uns ebenfalls um Bibeln.

Wir haben einmal in Taschkent eine Evangelisation durchgeführt, haben einen Film von Christus gezeigt und als wir nach einer Weile wieder kamen, sagte der Chef der KGB zu uns: „Kommt in den Club unserer Einrichtung und führt solche Gottesdienste mit dem Gebet im Heiligen Geist, wie ihr sie bei euch haltet, auch dort durch.“ Halleluja! 

„Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird frohlocken...“ (Jesaja 35, 5-6)

Denn Gott tut Wunder

Ich möchte euch erzählen, was Gott in Kiew tut. Die Wasser des Herrn sind durchgebrochen! Eine lahme Frau, ehemalige Atheistin (ihr Mann hat einen hohen Rang), hat Gott erkannt. Sie konnte nur mit einem Stock laufen und ihr Mann sagte: „Wenn Gott meine Frau heilt, dann gibt es Ihn und ich werde ihm dienen.“ Wir haben gebetet und als sie die Wassertaufe annahm (sie war schon getauft mit dem Heiligen Geist), haben zwei Schwestern sie ins Wasser geführt. Ihren Gehstock hatte sie am Ufer gelassen. Dies geschah in einem Vorort in der Nähe von Kiew. Und was war? Als der Bruder sie in das Wasser tauchte und dann wieder hochholte, wollten die Schwestern sie wieder unter den Armen greifen, um sie ans Ufer zu bringen, da sagte sie: „Das ist nicht nötig, ich könnte euch hinbringen.“ Alles wurde aufgenommen: Wie sie sich aufrichtete und an das Ufer rannte, den Stock packte, ihn in den Fluss warf und der Stock davon schwamm. Menschen vom Strand kamen zu uns und fragten: „Was sollen wir tun?“ Wir antworteten ihnen: „Zieht euch an und kommt Buße tun.” An diesem Tag kamen 27 Menschen am Ufer zum Glauben. 

Der Lahme sprang auf wie ein Hirsch und auch der Blinde blieb nicht ohne Gnade. 

Diese Schwester hatte eine 18-jährige Tochter, die nur 2% des Sehvermögens hatte, sie sah fast nichts, man musste sie führen und wenn das Wetter trüb war, sah sie gar nichts. Als sie erfuhr, dass Gott ihre Mutter geheilt hatte, kam sie zu mir und fragte: „Kann Gott auch mich heilen? Die Füße hat Gott begradigt, aber die Augen sind bestimmt komplizierter?“ Aber für Gott ist nichts zu schwer, alle Probleme haben ihren Ursprung in uns selbst, Gott hat sie nicht. Halleluja! Jetzt hat diese junge Frau 100% ihres Sehvermögens, sie ist getauft mit dem Heiligen Geist und hat vor kurzem die Wassertaufe angenommen. Ihre Brille hat sie ihren Neffen zum Spielen abgegeben.

Wir haben einmal einen Gottesdienst am Stadtrand durchgeführt. Als wir das Gebet für die Nöte angekündigt haben, äußerten viele Erkrankte ihre Bitte. Die einen wegen des Herzens, die anderen haben Diabetes und andere Erkrankungen. Unter ihnen befand sich auch ein junger Bruder.

Er bat: „Bitte betet für meinen Jungen (dieser war 1,5 Jahre alt).“ „Was ist mit ihm?“, fragte ich. „Er wurde bei uns gelähmt geboren.“ „Und wo ist er?“ „Zuhause bei meiner Ehefrau.“ Ich sagte: „Setz dich schnell ins Auto und kommt mit ihm hierher.“

Vor diesem Gottesdienst hörte ich nachts im Gebet eine Stimme: „Ich werde meine Ehre erweisen, meine Hand entgegenstrecken. Du wirst es sehen. Sage das meinem Volk.“

Und ich sagte zu den Versammelten: „Gleich bringt der Bruder einen gelähmten Jungen und wir werden für ihn beten. Volk, glaube, Gott wird Gnade erweisen!“

Sie brachten uns den Jungen, seine Mutter trug ihn auf den Händen. Seine Hände: unbeweglich, an den Körper gepresst, die Füße aneinandergedrückt, der Kopf gesenkt. „Macht den Durchgang frei, lasst die Mutter durch!“, sagte ich. 

Sie kam näher und ich sagte ihr: „Halte das Kind auf den Armen und wir werden beten, dass Gottes Kraft für dieses Wunder hinabsteigt.“

Als wir die Hände erhoben, kam ein Feuer auf uns herab. Wie heute spüre ich es: die Hände brannten. Wir, die wir zu dritt waren, berührten nur den Kopf des Jungen mit den Fingern, als er sofort anfing, sich zu bewegen und umzuschauen. Als er seine Mutter erblickte, lächelte er.

Ich spürte, dass er sich bewegte und sagte zur Mutter: „Lass ihn, macht ihm den Weg frei, lasst ihn laufen!“ Aber die Mutter hatte Angst, das Kind loszulassen, damit er sich nicht irgendwo anstoßen könnte. „Er wird sich nicht stoßen, er ist gesund! Halleluja!“

Ich nahm ihn an der Hand und er lief. 

Dies alles geschah innerhalb einer halben Stunde, nicht weniger (viele standen im Gebet mit offenen Augen auf den Bänken) und als er loslief, schrien wir alle: „Preis sei dir, Herr! Du hast uns vergeben! Ehre sei dir! Ehre sei Gott!“

Hier bekehrten sich nicht wenige Menschen. Die Worte Jesajas erfüllten und erfüllen sich.

Ich möchte von einem Obersten der KGB erzählen. Seine Frau hatte Krebs und er durchquerte mit ihr das ganze Land, aber keiner der Menschen konnte ihm helfen. Dieser Mensch kannte Gläubige und hatte von den Taten Gottes in der Gemeinde gehört, deswegen kam er zu uns und sagte: 

„Ich weiß, dass Gott bei euch solche Wunder tut, wie Christus sie getan hat. Betet, dass Gott meine Frau heilt.“

Er bekannte seine Sünden, bekehrte sich und als wir beteten, antwortete Gott: „Ich werde Gnade erweisen, sie wird ihm entgegenkommen.“ Später rief er mich zurück und sagte: „Alles war genauso: Ich komme nach Hause und sie kommt mir entgegen. Sie sagte, dass sie nachts auf sie aufgelegte Hände gesehen hat.“ Halleluja!

Wir sind alle Prediger, vom Kleinen bis zum Großen. Wir alle sind Evangelisten. Preis dem Herrn!

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2020.4 Praktisch

Folgen und Konsequenzen einer lebendigen Beziehung mit Jesus

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Nun sind wir an dem Punkt angekommen, uns mit der Frage zu beschäftigen, welche Folgen und Konsequenzen eine lebendige Beziehung mit Jesus mit sich bringt. Hier geht es nicht so sehr darum, seine persönlichen Vorteile für sich selbst „herauszuziehen“, sondern insbesondere darum, was mit deinem Leben während dieser Beziehung passiert.

Warst bislang du dein eigener Herr und Gebieter, wirst du nach und nach feststellen, dass Jesus alle Bereiche deines Lebens übernimmt. Das geschieht während deines Wachstumsprozesses als Christ. Eine der wichtigsten Konsequenzen dabei ist die ständige Selbstverleugnung. Wer mit Jesus leben will, muss sich selbst verleugnen (Matthäus 16,24), d.h. er muss sein Ich, seine Zeit, finanzielle Mittel und seine Fähigkeiten in Jesu Hände legen.

Eine Beziehung bedeutet bekanntlich ein vertrautes, gar intimes Verhältnis zweier Personen. Wie wertvoll einem diese Beziehung ist, zeigt sich daran, wieviel Zeit man in sie investiert. Es muss dir wichtig sein, mit Jesus zu reden und auch, auf ihn zu hören. Wichtiger als jeder andere Freund oder Freundin muss dir Jesus sein.

Kein „In-den-Tag-Starten“ ohne ihn, kein Wandel ohne ihn, kein Tagesabschluss ohne ihn! Warum ist die Pflege dieser Beziehung durch dich so wichtig? Weil sie dich in eine Abhängigkeit zu Jesus führt! Jesus sagte einmal: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht” und „Ohne mich könnt ihr nichts tun…” Ohne Jesus geht einfach nichts mehr.

Jesus erfrischt dein Leben, schenkt Freude und neue Motivation auch dann, wenn es Rückschläge, Niederlagen und Täler im Leben gibt; eine Beziehung mit Jesus macht das Leben einfach lebenswert! Er ist ein Freund, der einfach immer für dich da ist. Und wie unser Leitvers uns zeigt, fordert Jesus nicht nur, sondern er schenkt uns auch schon jetzt auf Erden sehr viel und in Ewigkeit ALLES. Als endgültige Folge, darfst du dich auf ein ewiges Leben mit Jesus freuen. Wie es Petrus in 1.Petrus 1,8-9 ausdrückt, wird dein Verbleiben und Festhalten in der Gemeinschaft mit dem unsichtbaren und doch so gegenwärtigen Jesus Christus, mit dem ewigen Leben belohnt. Dort kommst du endlich vom Glauben zum Schauen!

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2020.4 Praktisch

Salomo's Weisheiten

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Kennst du diesen Zustand, wenn du bis drei Uhr nachts gute Gemeinschaft mit deinen Freunden hast und morgens früh wieder auf die Arbeit musst? Wenn du aus deinem Bett aufstehst und der erste Griff direkt zum Handy geht, weil du ja nichts verpassen willst? Wenn du nach einem langen Arbeitstag im Anschluss in die Kirche musst, sei es wegen dem Gottesdienst, der Jugend oder der Vorbereitung eines Programms? Oft wird versucht, nebenbei ein kurzes Gebet zu sprechen und ein paar Minuten die Bibel zu lesen, um das Gewissen zu beruhigen.

Die Folgen sind katastrophal: keine Kraft, um aus dem „Loch“ herauszukommen, kein geistliches Wachstum und eine zunehmende innere Leere. Der Grund für diese geistliche Armut ist:

Beides ist unmittelbar miteinander verbunden, denn geistliche Disziplin ist immer gottbezogen und angetrieben von der Liebe zu Jesus Christus. Geistliche Disziplin, in ihrer wahren Bedeutung, ist unbedingt notwendig für ein erfülltes Leben in Gott. Darauf hat schon der weise Salomo in Sprüche 10,4 (siehe Leitvers) hingewiesen.

Disziplin ist alles!

Der Vers sagt u.a. Folgendes aus: „Wenn du im geistlichen Bereich fleißig oder diszipliniert bist, wirst du früher oder später dadurch ebenfalls geistlich bereichert werden.“ Diese geistliche Bereicherung findet hauptsächlich in der Beziehung zu Jesus statt, denn die Bindung an Christus bereichert das Leben. 

Diese geistliche Deutung des Verses deckt sich mit einer der Grundaussagen des Alten Testaments: „Gott gebraucht fleißige Menschen.” Du siehst das an Elisa und Gideon. Beide wurden während ihrer Arbeit zum Dienst gerufen. Aber auch an Daniel, welcher in den kritischsten Situationen nicht von seiner Gebetsgewohnheit abließ. Nicht zu vergessen ist Nehemia, der mit viel Hingabe und Opferbereitschaft den Wiederaufbau der Mauer Jerusalems leitete. Die Liste könnte man mit unzähligen weiteren Gottesmännern fortführen.

Konzentration als Schlüssel zur Beziehung mit Jesus

Aber auch im Neuen Testament ist geistliche Disziplin ein Thema, das Paulus sehr häufig anspricht. In 1. Timotheus 4,7b lesen wir folgende Aufforderung: „(...) übe dich aber zur Gottesfurcht (o. rechten Gottesverehrung).“ Das Wort „üben“ bedeutet im Griechischen „gymnazo.“ Daraus leitet sich das Wort „Gymnasium“ ab, welches damals Einrichtungen waren, in denen griechische Sportler für verschiedene Wettkämpfe trainiert haben. Paulus fordert Timotheus praktisch dazu auf, ein diszipliniertes Leben zu leben, das Gott ehrt und geprägt ist von Heiligkeit. Genauso hart, wie die Sportler sich für Wettkämpfe vorbereiten, sollen auch wir Fleiß und Kraft für ein geheiligtes Leben in Christus anlegen. 

Das Glaubensleben ist also ein harter Kampf. Dieser Kampf zeigt sich vor allem darin, dass wir als Jugend, wie keine andere Generation vor uns, mit Ablenkungen aller Art zu kämpfen haben. Durch diese Ablenkungen können wir von Gott getrennt werden, ihn nicht mehr sehen und hören. Hebräer 12,1 fordert uns gerade dazu auf, „jede Bürde und die uns so leicht umstrickende Sünde abzulegen und mit Ausdauer den vor uns liegenden Wettlauf zu laufen.”

Der Vers sagt überaus deutlich aus, dass wir uns nicht ablenken lassen sollen und stattdessen auf das Wesentliche konzentrieren müssen: Die Beziehung mit Jesus Christus.

Praktisch gedacht

Oftmals beklagen und bekennen zugleich Jugendliche, dass sie mit ihrer Zeit unweise umgegangen sind oder diese verschwendet haben. Schuld daran ist in den meisten Fällen das Smartphone oder auch die Sozialen Netzwerke. Es gilt, dieses Hindernis zu überwinden und den Rat von Epheser 5,15-16 zu Herzen zu nehmen. Dort steht nämlich Folgendes geschrieben: „Seht nun genau zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise! Kauft die rechte Zeit aus! Denn die Tage sind böse.“

Deshalb möchte ich dir drei praktische Ratschläge mit auf den Weg geben, wie du in Zukunft deine Zeit besser „auskaufen“ kannst:

Erhebe die Stille Zeit mit Jesus zu deiner Priorität Nr. 1. Das bedeutet, dass du am Abend vorher rechtzeitig ins Bett gehst, so dass du am Morgen konzentriert und ausreichend beten und die Bibel lesen kannst. Das sieht unter der Woche anders aus als am Wochenende. Und einer, der im Schichtbetrieb arbeitet, hat sowieso völlig andere Zeiten als derjenige, der regelmäßig zur selben Zeit ins Büro geht. Wichtig an dieser Stelle ist, JEDEN Tag ausreichend diese Gemeinschaft mit Gott zu haben, komme, was wolle.

Wenn du aufstehst, greife nicht sofort zum Handy. Achte unbedingt darauf, dass du das Gebet und die Bibellese in der Stille durchführst. Äußerlich wird es vielleicht nicht immer ganz gelingen, aber auf die innerliche Ruhe oder Stille jedenfalls, hast du einen großen Einfluss. Denke daran, dass viele Männer Gottes in der Stille vorbereitet wurden und Gott oftmals in der Stille zu einem spricht. Wenn du Probleme mit der Konzentration hast oder nicht weißt, wie du am besten die Bibel lesen sollst, erstelle dir eine Gebetsliste und nimm dir einen Bibelleseplan zur Hand, den du das ganze Jahr verfolgst.

Höre keine Musik auf dem Weg zur Arbeit, sondern denke vielmehr über das Gelesene nach. Sinne über das Wort Gottes nach und du wirst feststellen, wie es dein geistliches Leben bereichert und Gott durch die Verse zu dir spricht. Bete, lass dich im Geist erfüllen und bitte, während du zur Arbeit fährst, darum, ein Licht und Zeugnis für deine Kollegen zu sein.