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2021.1 Praktisch

Werde Licht!

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„Das Volk, das in der Finsternis wohnte, hat ein großes Licht gesehen“

Jes. 9,1

Matthäus sah die Prophezeiung Jesajas in Erfüllung gehen, als Jesus nach Galiläa kam. Jesus begann dort zu wirken, er war dort ein Licht. Licht bedeutete für den Menschen der damaligen Zeit eines: Sicherheit. Weiterhin gilt Licht seit Beginn der Menschheit als unausweichliche Voraussetzung dafür, sehen zu können, wohin man geht. Allerdings kostet Licht auch Geld und Arbeit: Man muss nämlich die notwendigen Materialien dafür besorgen und es auch anzünden. Licht benötigt man in allen geschlossenen Räumen, folglich ist es etwas Lebenswichtiges, und es kommt nicht von allein. 

Woher kommt das Licht?

Jesus das Licht: Zugegeben, auf den ersten Blick war Jesu Kommen sehr ungewöhnlich. Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass sich die Menschen nicht um das Eintreffen dieses Lichts bemüht hatten. Die Feststellung dieser Tatsache widerspricht dem vorhin dargestellten Fakt, nämlich, dass sich die Menschen, früher wie heute, um die Gewinnung von Licht bemühen müssen. Daher die Frage: Wo kam dieses Licht, nämlich Jesus Christus, her? Wer hat für sein Kommen gesorgt?

Heute weiß die Christenheit natürlich: Es war die Gnade Gottes. Die Weihnachtsgeschichte ist die Geschichte der Ereignisse, wie das Licht auf die Erde kam. Und das Spannende ist: Dafür hat Gott auch Menschen gebraucht. 

Das Geschlechtsregister Jesu Christi

Betrachtet man die Menschen, die Gott dazu erwählt hatte, so fallen einem zwei wichtige Männer Gottes im Geschlechtsregister besonders auf. David, der „Mann nach dem Herzen Gottes“, und Abraham der „Vater des Glaubens“ und „Freund Gottes“. Im Geschlechtsregister Jesu Christi sind Wunder und andere Auswirkungen Gottes für jeden ernsthaften Betrachter sichtbar, denn dass Abraham in seinem hohen Alter überhaupt Kinder bekommen konnte, war ein Wunder Gottes. Ebenso war die Heirat Isaaks mit Rebekka ein Beweis von Gottes Leitung und Abrahams Treue. 

Es fallen im Verlauf der Geschichte der Vorfahren Jesu die Namen Tamar, Rahab und Ruth – Geschichten von Leid und bedingungsloser Liebe und Treue. 

Auch die Wegführung aus Babylon wird erwähnt, und dann werden im Geschlechtsregister noch zwei weitere Namen genannt, die für die Geschichte der Ereignisse, wie das Heil zu uns kam, unabdingbar sind: Maria und Joseph.

Man erfährt zwar nicht sehr viel über diese beiden Personen und doch sind sie sehr wichtig! Fangen wir aber von vorne an: Es „erwies sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war“ (Mt. 1,18).                                                                                                                                           Joseph aber „war gerecht und wollte sie doch nicht der öffentlichen Schande preisgeben, gedachte aber, sie heimlich zu entlassen“ (Mt. 1,19). Aber warum gelten beide heute noch als Vorbilder?

Maria

Der Lebenswandel von Maria war rein, sie war nach jüdischer Sitte mit einem gerechten Mann verlobt, dementsprechend hatte sie also vor der Verlobung ein reines, heiliges Leben gelebt. Gott erwählte sie, um seinen Sohn als Mensch auf die Erde zu bringen. Man stelle sich doch einmal vor, was Maria „durchmachen“ musste! Das Volk Israel erwartete den Messias seit Jahrtausenden! Das Land schrie nach Befreiung. Und dann erfolgte wie aus dem Nichts die Ankündigung eines Engels im Traum: „Du wirst den Messias zur Welt bringen! Er wird vom Heiligen Geist gezeugt sein!“ Und doch wurde Maria deswegen nicht stolz. Sie freute sich über die Erwählung, aber sie reagierte demütig. Außerdem konnte sie auch dieser unglaublichen Verheißung Glauben schenken, was nicht sonderlich selbstverständlich war, denn man muss bedenken, dass ihr Umfeld als nicht besonders gläubig angesehen werden kann. Außer ihr wussten nur Elisabeth und vermutlich Zacharias von diesem Wirken Gottes. Das zentrale Problem war, dass voreheliche Schwangerschaft zu dieser Zeit den Tod durch Steinigung bedeutet hätte - Maria ging durch ihren Glauben also ein sehr hohes Risiko ein. Auch ihre Liebe zu Joseph setzte sie nicht nur aufs Spiel, sondern opferte sie – um Gottes Dienerin zu sein.

Joseph

Es lässt sich eines feststellen: Eigentlich konnte er Maria nicht glauben. Dennoch liebte er sie, denn obwohl er nichts mehr davon hatte - es würde ihm keinerlei Vorteile bringen - wollte er Maria schützen. Sie würde nicht seine Frau werden, das schien klar, aber dennoch handelte er aus Liebe und mit dem Ziel, aus der Situation das Beste für Maria zu machen. Es ist erstaunlich: Er unterstellte Maria nichts, beschuldigte sie nicht, obwohl doch die menschlich naheliegende Erklärung für ihre Schwangerschaft Untreue und Unzucht gewesen wäre. Man kann somit klar an seinem Handeln erkennen, wie sehr Joseph sie liebte: Trotz dieser auch für ihn beschämenden Situation (deine Verlobte ist schwanger und du weißt nicht, von wem!), wandte er sich dennoch nicht von ihr ab. Er versuchte, im Einklang mit Gottes Gesetz das Beste für Maria aus dieser unbequemen Situation zu machen. Er lebte gerecht, aber er liebte sie auch. Er rückte von der Gerechtigkeit nicht ab - aber er nutzte den vollen Spielraum des Gesetzes zur Anwendung von Liebe. Er klagte nicht an, sondern er handelte gerecht und in der Liebe. Doch die Gerechtigkeit hätte eigentlich zur Trennung gezwungen, aber Gott griff in dieses Problem ein.

Glaubenskämpfe und Prüfungen

Es ist elementarer Bestandteil des Christseins, zu wissen, dass Gott die Person nicht ansieht. Wer gerecht und gottesfürchtig lebt, der ist ihm wohlgefällig. Gott ließ Josef in dieser sehr schwierigen und auch gefährlichen Situation nicht allein, auch sandte er ihm einen Engel. Dieser erläuterte ihm die scheinbar unerklärlichen Umstände anhand des Alten Testaments. Und Joseph handelte so, wie es der Engel ihm gesagt hatte! Er schaute nicht auf die Menschen, die Konsequenzen, die damit verbundenen Gefahren! 

Eine schwangere Frau zu heiraten, war gegen das Gesetz. Allerdings gab es im Falle Marias keine Zeugen für Untreue, nur menschliche Vermutung. Joseph durfte die Schwangerschaft also nicht ignorieren, war aber in einer schwierigen Situation: seine Verlobte behauptete, schwanger vom Heiligen Geist zu sein. Er stand im Konflikt: Was sollte er machen und auf wen sollte er hören? Trotz aller menschlichen Zweifel tat er das einzig Richtige: Er entschied sich für das Wort Gottes, und Gott schenkte ihm Gnade. 

Unsere Weihnachtsgeschichte

Maria und Joseph hatten das, was Wunder möglich macht: Glaube, Gerechtigkeit, Liebe und Wohlgefälligkeit vor Gott. Beide leisteten unglaublich schwere geistliche Arbeit. Sie mussten offensichtlich eine sehr gute geistliche Vorbereitung gehabt haben, damit das möglich wurde, was letztendlich geschah. 

Diese Menschen hat Gott benutzt, um sein Licht auf die Welt zu bringen.

Wenn es uns ernst ist mit dem Auftrag, in der Welt zu leuchten, dann müssen wir einsehen, dass der Mensch allein das nicht kann. Gott muss dieses Licht bringen.  Lernen wir doch von dem Wirken Gottes an einem der bekanntesten Ehepaare der Bibel - Maria und Joseph - wie wir dazu beitragen können, ein Gefäß für Gottes Licht zu sein.

Das Schöne ist: Das müssen wir nicht allein versuchen. Denn Jesus Christus spricht: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Trotz allem: Was wäre geschehen, wenn Gott keinen Menschen auf der Welt gefunden hätte, dem er die Erziehung und Geburt Jesu hätte anvertrauen können? Die Ereignisse, die zu Jesu Geburt führten, wurden von Gottes Geist erwirkt, vorbereitet und auch sicherlich genauso vorhergesehen. Dennoch ist auch der Mensch, der zum „Licht“ werden will, verpflichtet, an sich wirken zu lassen und Gott zu suchen. Möge der Herr uns dabei helfen. Amen. 

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2021.1 Leitthema

Hast du das Königskleid schon angezogen

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„Sieh, es kommt die Zeit, sagt der Herr, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will, und er soll ein König sein, der weise regieren wird und Recht und Gerechtigkeit im Land ausüben wird“ 

Jer. 23,5

Diese Prophezeiung von Jeremia über das Kommen Jesu Christi auf diese Erde ist nur eine von vielen, die wir in der Heiligen Schrift finden. Besonders viele Juden stützen sich auf diese Schriftstelle, wenn es um das Kommen eines Messias oder Erretters geht. Sie richten ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Worte „Recht“ und „Gerechtigkeit.“ Nach jahrelanger Unterdrückung sehnten sich die Juden nach einem Erlöser, der als gerechter König ihr Land regieren würde. Und schließlich kam Jesus auf diese Erde und behauptete, der Messias und Gottes Sohn zu sein. Nun stellt sich die Frage: Ist Jesus wirklich dieser angekündigte König? Können wir uns dessen sicher sein? Gibt es Anzeichen, dass er wirklich Gottes Sohn ist? 

Und falls das wirklich so ist, gibt es eine Möglichkeit, zu ihm dazu zugehören? Zu seiner königlichen Familie? Seine Kinder zu sein?

Anforderungen des Alten Testaments an den Messias

Der verheißene Messias musste verschiedene Bedingungen des Alten Testaments erfüllen. Zum Beispiel:

- Der wahre König musste aus dem Stamm der Könige kommen und ein Nachkomme Salomos, Rehabeams, Hiskias usw. sein. 

- Außerdem sollte der angekündigte Messias kein leiblicher Nachkomme von Jekonja, dem Sohn Jojakims, sein. Von diesem wurde geweissagt, dass „keiner seiner Nachkommen auf dem Thron Davids sitzen und über Juda herrschen wird.“ (Jer. 22,30)

- Der verheißene König musste ein Mensch sein, denn der Nachkomme Davids ist (logischerweise) ein Mensch. Jeder Nachkomme eines Menschen ist ein anderer Mensch.

- Allerdings sollte er mehr als ein Mensch sein. Derjenige, der Messias über Israel werden sollte, musste von einer Jungfrau geboren werden (vgl. Jes. 7,14). Er musste auf übernatürliche Weise gezeugt werden; von Gott selbst. Der Name Immanuel („Gott mit uns“) bestätigt dieses Wunder.

Diese Bedingungen scheinen beim ersten Betrachten unerfüllbar. Und doch stellen wir fest, dass Jesus im Geschlechtsregister des Matthäusevangeliums als Sohn Davids angeführt wird, weil Joseph, Marias Mann, ihn als Sohn angenommen hatte. Zugleich war er derjenige, der von der Jungfrau Maria geboren wurde. Sie war eine Nachfahrin Davids, jedoch nicht aus der Linie Jekonjas.

Somit war Jesus Christus, rechtlich gesehen, Nachkomme Davids über die Königslinie und hatte Anspruch auf den Thron. Er erfüllte alle prophetischen Bedingungen aus dem Alten Testament, um Messias zu sein.

Christus ist da – wie wird er aufgenommen?

Der angekündigte König war geboren. Das Geschlechtsregister lieferte die Beweise dafür, dass er einen Anspruch auf den Thron Davids stellen durfte. Er war der Messias, der langersehnte Retter und König der Juden. 

Allerdings war Jesus von seinem Volk nicht erwünscht. König Herodes versuchte sogar, einen Mordanschlag auf Jesus zu verüben.

Jesu Geburt auf Erden, sie glich nicht der eines ruhmreichen Thronfolgers. Nein, er kam ganz demütig in einem Stall in Bethlehem auf die Welt. Die wenigsten erkannten ihn als Messias an. Und doch bewies er durch sein Leben, sein Wirken und durch seinen Tod, dass er Gottes Sohn und König der Juden ist. Sein Kommen brachte eine große Veränderung der Menschheitsgeschichte mit sich.

Jesu Leben – eine völlige Identifikation mit dem schwachen menschlichen Wesen

Als Jesus zu wirken begann, war er schon ein erwachsener Mann. Er war etwa 30 Jahre alt, als er sich von Johannes dem Täufer taufen ließ. Doch wieso ließ sich Jesus von einem Menschen taufen? Diese Taufe war doch für Menschen bestimmt, die ihre Sünden loslassen und einen Bund mit Gott schließen wollten, oder?

Jesus hatte es nicht nötig, sich wegen seiner Sünden taufen zu lassen, denn er war sündlos. Es ging ihm um die praktische Gerechtigkeit, die er erfüllen wollte (vgl. Mt. 3,14-15). So sehr identifizierte sich Jesus mit dem sündigen Volk, dass er die Taufe auch an sich geschehen ließ. Er erniedrigte sich, obwohl er Gottes Sohn war, stellte sich auf eine Ebene mit dem Volk Israel und beugte sich vor seinem Vater. Er erfüllte somit die Gerechtigkeit Gottes, sich als Teil des Volkes zu beugen.

Er kam auf diese Erde, um den Menschen zu dienen. Die Wunder, die er tat, zeugen von seiner Liebe zu den Menschen. Er nahm sich immer die Zeit, um einem Schwachen oder Kranken zu helfen, ganz anders als irdisch mächtige Könige, die das Volk unterdrücken und die Bedürfnisse des Volkes nicht beachten.

Jesu Wirken – seine Wunder zeugen von seiner wirklichen Herkunft

Ab dem achten Kapitel des Matthäusevangeliums lesen wir regelmäßig von den Wundern Jesu. 

Diese Wunder lassen sich in vier Kategorien einteilen:

- 1. Vollmacht:  Jesus konnte die Menschen von ihren körperlichen Gebrechen und Krankheiten heilen (Heilungen von Lahmen und Blinden, Auferweckung von Toten).

- 2. Vollmacht:  Jesus konnte Dämonen und unreine Geister austreiben (vgl. Mt. 8,28-34).

- 3. Vollmacht: Jesus konnte der Natur Befehle erteilen (Beruhigung des Sturmes -> Mt. 8,27).

- 4. Vollmacht:  Jesus konnte Sünden vergeben, das konnte vor ihm kein Mensch von sich behaupten. Nur ein Gott kann menschliche Sünden vergeben (Mt. 9,5-6).

Jesus bewies durch sein Handeln, dass er göttlicher Herkunft war. Dadurch ergab sich auch die vierte Vollmacht: Er konnte Sünden vergeben. Es ist einfach zu sagen: „Dir sind deine Sünden vergeben.” Doch allein Jesus hatte die Macht, diese Worte nicht nur zu sagen, denn er setzte das Gesagte auch in die Tat um: Er nahm die Sündenlast tatsächlich von deiner und meiner Schulter und vergab dir und mir unsere Sünden.  

Sein Wirken auf dieser Erde zeigt uns eines: Jesus, Gottes Sohn und 

der wahre König dieser Welt, kam vom göttlichen Thron auf diese Erde herab, um uns vom Himmel zu erzählen und uns auch die Möglichkeit zu geben, zu seiner königlichen Familie dazu zugehören und Gottes Kinder zu sein. Doch wie schaffen wir das? 

Die Möglichkeit, zur königlichen Familie Jesu dazu zugehören

Die erste Voraussetzung, um zu Jesu Familie dazu zugehören, ist, gehorsam zu sein, also seinen Willen zu befolgen (vgl. Mt. 12,50). Denn nur derjenige, der Gottes Willen befolgt, kann eine intime geistliche Beziehung zu Gott aufbauen. 

Wenn wir seinen Willen tun, bringen wir automatisch Frucht. Das liegt daran, dass Gott unfehlbar ist, seine Pläne stets einen höheren Zweck verfolgen und er immer das Richtige tut. Ein Mensch, der Gott gehorchen will, zeigt das Verlangen, auf Gott zu hören und das Herz für seine Worte zu öffnen. Er ist bereit, Gottes Willen zu befolgen und sich von ihm gebrauchen zu lassen. Dieser Mensch ist in der himmlischen Familie hochwillkommen und ist ein Kind Gottes, da er den Willen des Vaters tut.

Es gibt außerdem einige Gleichnisse im Matthäusevangelium, in denen Jesus seinen Jüngern das Himmelreich erklärt. Hierbei lassen sich einige Voraussetzungen ableiten, die ein Mensch erfüllen muss, um der königlichen Familie anzugehören:

- Das Gleichnis vom Schatz im Acker (Mt. 13,44): Ein Kind Gottes sollte das Himmelreich als einen Schatz betrachten, für den es alles, was es hat, hingeben würde, um ihn zu besitzen. 

- Das Gleichnis von der kostbaren Perle (Mt. 13,45-46): Das Himmelreich kann nur durch völliges Streben und hundertprozentige Hingabe erreicht werden.

- Das Gleichnis vom Netz (Mt. 13,47-48): Wer in das Himmelreich hineinwill, muss am Tag des Gerichts zu Gottes Kindern gehören.

- Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl (Mt. 22,1-14): In Gottes Königreich darf nur das Hochzeitskleid getragen werden, welches Gott dem Menschen schenkt. 

Sobald sich ein Mensch zu Gott bekennt, Buße tut, sich heiligt und das Heil annimmt, bekommt er von Gott ein Kleid geschenkt. Dieses berechtigt ihn, an der himmlischen Hochzeit teilzunehmen. Doch viele Menschen wollen von Gottes Gerechtigkeit nichts wissen. Sie glauben an ihre eigene Gerechtigkeit und denken, sie wären keine bösen Menschen. Sie ziehen ihr eigenes Kleid der Gerechtigkeit an und merken nicht, dass dieses Kleid nicht das wahre Hochzeitskleid ist.

Doch Gott will jedem Menschen das Kleid der Gerechtigkeit schenken. Es ist eine wichtige Voraussetzung, um sich ein Teil der göttlichen Königsfamilie nennen zu dürfen.

Hast du dieses Kleid bereits erworben? Hast du diesen inneren Frieden und die Sicherheit, dass du ein Kind Gottes bist? Hast du die echte Wiedergeburt erlebt?

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2021.1 Leitthema

Matthäus

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Entscheide dich für Jesus!

Das Matthäusevangelium zeigt in 28 Kapiteln, dass Jesus der verheißene Messias, der König und Retter der Welt ist. Dieses Evangelium verbindet das Alte und das Neue Testament. 

Dieser Überblick soll dich dazu ermutigen, dich tiefer und intensiver mit diesem Evangelium auseinanderzusetzen. Du wirst feststellen, dass das Matthäusevangelium eine Botschaft voller Aufforderungen ist. Sie zwingt dich zu einer Entscheidung: Für oder gegen Jesus. Einen Mittelweg gibt es nicht. 

Auch wirst du Jesus von einer anderen Seite kennenlernen und merken, wie groß sein Werk für dich war und immer noch ist. Alles zielt in diesem biblischen Buch auf das Kreuz ab, denn: Das Kreuz ist der absolute Höhepunkt in diesem Evangelium. Deswegen: Mache dich auf! Lerne das Matthäusevangelium kennen. Entscheide dich für eine hingebungsvolle Nachfolge Christi!

Ein Evangelium für Juden

Matthäus schreibt für eine ausgewählte Gruppe von Menschen, und zwar für die Juden. Aber warum gerade denn die Juden?

Die ersten Gläubigen waren Juden. Als nach der Steinigung des Stephanus die Verfolgung begann, wurden sie zerstreut. Vorher waren sie alle den Aposteln unterstellt und konnten deshalb direkte Antworten auf ihre Fragen erhalten. Nun benötigten sie eine verlässliche Quelle. Deshalb schrieb Matthäus sein Evangelium. Er wollte klar und deutlich zeigen, dass Jesus wirklich der angekündigte König ist. Deshalb machte er auch einen so starken Gebrauch von Prophetien, die das Kommen des Messias voraussagten. 

Das Matthäusevangelium verstehen 

Das Matthäusevangelium enthält fünf Lehren. Diese sind in der untenstehenden Gliederung mit einem Spiegelstrich versehen und sollen dadurch als schnellere Orientierung dienen. 

Außerdem lässt sich das Evangelium in acht Abschnitte gliedern, und eigentlich jeder Abschnitt enthält am Schluss eine Aufforderung. Diese galt nicht nur für die Jünger, sondern hat für uns Christen höchste Aktualität.

Im ersten Abschnitt (→ Die Ankunft: 1,1-4,11) wird uns der Hintergrund unseres Herrn Jesus Christus bekannt gemacht. Matthäus stellt, direkt im ersten Vers, seine Abstammung von Abraham und von David fest. Er zeigt sofort am Anfang seines Werkes, dass Jesus der Sohn Gottes, der lang erwartete und verheißene Messias, ist. Es folgen die Berichte über Jesu Geburt und die Versuchung durch den Teufel.

Außerdem wird direkt am Anfang (Mt. 1,21) der Auftrag von Jesus Christus genau beschrieben: Er soll die Juden nicht von den Römern, sondern von ihren Sünden (er)retten.

Im zweiten Abschnitt (→  Grundsätze des Messias: 4,12-7,29) wird thematisiert, wie Jesus seinen Dienst beginnt. Er ruft die Menschen zur Buße. In der Bergpredigt erklärt er die Grundsätze des Himmelreiches, in welchem er der Herr ist und ruft zu einer Entscheidung auf (Mt. 7,13): „Geht hinein durch die enge Pforte ...“

Du hast unbedingt eine Entscheidung zu treffen. Auch, wenn du dich nicht bewusst entscheidest, entscheidest du dich trotzdem. Wirst du den breiten oder den schmalen Weg gehen? Für welchen Weg hast du dich entschieden?

Der dritte Abschnitt (→ Macht des Messias: 8,1-11,1) 

In diesem Sinnabschnitt werden verschiedene Wunder beschrieben, um die Rede der Bergpredigt nochmals zu bekräftigen. Diese Wunder zeigen die uneingeschränkte Macht Jesu. 

Insgesamt werden in diesen Kapiteln neun Wunder aufgezeichnet, in welchen wiederum sechs Mal der Glaube eine große Rolle spielt. Da der Glaube im Zusammenhang mit der Jüngerschaft steht, zeigt dies uns, dass man nur dann ein wirksamer Jünger ist, wenn man an die uneingeschränkte Macht des Herrn Jesus glaubt. 

Auch in diesem Abschnitt spricht Jesus eine Aufforderung an uns aus (Mt. 10,38-39): „Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird‘s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird‘s finden.“ 

Daran kannst du klar erkennen, dass anstelle der Selbstverwirklichung die Selbstverleugnung für einen Jünger Jesu angeordnet ist. Ohne die Verleugnung des eigenen Lebens kann es keine wahre Jüngerschaft geben. Bist du bereit, dein Leben für das Höchste zu geben?

In dem vierten Abschnitt (→ Programm des Messias: 11,2-13,53) stehen die Gleichnisse vom Himmelreich im Vordergrund. Jesus stellt in diesen Gleichnissen das Programm des Himmelreichs vor. Es sind insgesamt acht Bilder aus dem damaligen Alltagsleben:

1. Vom Sämann                                          13,1-23

2. Vom Unkraut unter dem Weizen              13,24-30.36-43

3. Vom Senfkorn                                         13,31-32

4. Vom Sauerteig                                         13,33

5. Vom Schatz im Acker                              13,44

6. Von der Perle                                          13,45-46

7. Vom Fischnetz                                        13,47-50

8. Vom Hausvater                                        13,51-52

Vier Gleichnisse waren für die Jünger bestimmt und wiederum vier Gleichnisse für die Volksmenge, denn:

  - In den ersten vier Gleichnissen wird der Volksmenge das Himmelreich vorgestellt.

  - Die letzten vier Gleichnisse behandeln die inneren Aspekte des Reiches Gottes.

Diese Gleichnisse sprechen uns direkt an. Jesus möchte von uns ein aufnahmebereites Herz sehen, welches sich hingebungsvoll für sein Königreich einsetzt.  Und nun die Fragen: Hast du verstanden, was diese Gleichnisse für dich persönlich bedeuten? Bist du für die Botschaft des Reiches aufnahmebereit? Bringst du wahrhaftig Frucht für den Heiland? Beteiligst du dich aktiv an der Ausbreitung des Reiches? 

In dem fünften Paragraphen (→  Ziel des Messias: 13,54-19,2) thematisiert Matthäus die Ablehnung Jesu, den Tod Johannes‘ des Täufers und die Kleingläubigkeit der Jünger. 

Jesus beginnt, seinen Jüngern die zukünftigen Leiden zu verkündigen. Es ist der Wendepunkt des Evangeliums. Ab diesem Ereignis wird das Kreuz immer sichtbarer. Interessanterweise fordert Jesus, nach der ersten Leidensankündigung, seine Nachfolger auf, sich zu entscheiden (Mt. 16,24): „Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“

Vor dem Aufruf ordnet Matthäus bewusst das Bekenntnis des Petrus, dass Jesus der wahrhaftige Sohn Gottes ist, an (Mt. 16,16). Kurz danach beschreibt Matthäus die Begebenheit vom Geldstück im Fischmaul (Mt. 17, 24-27). Es ist eines der drei Wunder, die nur im Matthäusevangelium vorkommen und unterstreicht einmal mehr die Göttlichkeit und Macht unseres Herrn Jesus Christus. Diese Begebenheiten sollen wir also klar und deutlich im Hinterkopf haben, wenn es um die Entscheidung geht: „Für oder gegen Jesus?“ 

Im sechsten Abschnitt (→ Probleme des Messias: 19,3-26,2) ist die Auseinandersetzung Jesu mit den verschiedenen religiösen und politischen Gruppen und seine Rede über die Endzeit das Hauptthema. 

Jesus beklagt, dass der religiöse Teil des Volkes ihn nicht angenommen hat. Durch das ganze Evangelium zieht es sich wie ein roter Faden: Angefangen bei seiner Geburt bis zum Kreuz wird die Ablehnung der Juden gegenüber Jesus Christus immer größer, heftiger und radikaler.

Das Beispiel zeigt uns, dass ein religiöses Leben ohne die echte Annahme Christi, ohne die Einwilligung unsererseits, dass er die Herrschaft in unserem Leben übernimmt, einfach wertlos ist. 

Der siebte (→ Passion des Messias: 26,3-28,10) und achte Themenabschnitt  (→ Epilog: 28,11-20) behandeln die Kreuzigung und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus.

Jesus gibt, kurz bevor er in den Himmel auffährt, seine letzte Anordnung an die Jünger, die auch uns Christen gilt (Mt. 28,19-20): „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Hast du diesen Auftrag schon angenommen?